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Wie sehen Hunde unsere Welt wirklich?

von Melanie Martin
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Du hast Dich schon immer gefragt, wie gut Hunde sehen können? Grundsätzlich sehen Hunde anders als Menschen. Die optische Wahrnehmung steht bei Hunden erst an zweiter oder dritter Stelle. In diesem Artikel verraten wir Dir, wie Hunde die Welt wirklich sehen.

Wie ist das Auge eines Hundes aufgebaut?

Wie sehen Hunde

Der Aufbau des Hundeauges ist genauso wie bei dem des Menschen. Das Sehorgan kann in einen vorderen, mittleren und hinteren Abschnitt aufgeteilt werden. Die Form des Auges entsteht durch die äußere Augenhaut. Diese besteht aus einer weißen Lederhaut und einer durchsichtigen Hornhaut, die direkt vor der Pupille liegt. Die Hornhaut trägt durch die starke Krümmung zur Brechkraft des Auges bei.

Der mittlere Teil des Auges besteht aus der Iris, dem Ziliarkörper und der Aderhaut. Die Iris dient dazu, dass der Hund eine Augenfarbe hat. Durch die muskulösen Anteile kann die Pupille verengt und erweitert werden, wodurch der Lichteinfall reguliert wird. Der Ziliarkörper hingegen sorgt dafür, dass die Linse aufrecht steht und die Brechkraft eingestellt wird. Er sorgt auch für die Herstellung des Kammerwassers, welches für den Innendruck im Auge sorgt und gewisse Gewebe mit Nährstoffen bedient.

Hinter dem Glaskörper liegt die Netzhaut. Diese besteht aus verschiedenen Zellschichten. Die verschiedenen Zelltypen sorgen dafür, dass die Netzhaut Licht und Farbe sensorisch wahrnehmen kann. Durch den Sehnerv werden Erregungen in das Gehirn weitergeleitet. Erst hier werden die Erregungen als Farbe oder Helligkeit wahrgenommen, wodurch der Hund etwas sehen kann.

Warum sehen Hunde anders als Menschen?

Der Grund dafür ist, dass der Hund dichromatische Augen hat. Das bedeutet, dass Hunde die Farben Grün und Rot nur geschwächt wahrnehmen können. Sie können nur zwischen Blau und Gelb unterscheiden. Des Weiteren sind sie kurzsichtig und haben ein größeres Gesichtsfeld als Menschen. Bewegungen nehmen Hunde im Vergleich zu stillstehenden Objekten schnell wahr. Durch die kristallähnliche Strukturen in der Aderhaut können Hunde bei Dunkelheit sehr gut sehen.

Welche Farben sehen Hunde?

Hund draußen

Hunde können einige Farben erkennen.

Der Mythos, dass Hunde nur schwarz-weiß sehen können, ist nicht korrekt. Hunde haben dichromatische Augen. Das bedeutet, dass sie die Farben Rot und Grün nur schwach wahrnehmen können. Beide Farben erscheinen für den Hund Gelblich. Grundsätzlich können Hunde nur zwischen Blau und Gelb unterscheiden. Dies ähnelt dem Sehvermögen eines Menschen, der rot-grün-blind ist. Der Mensch besitzt viel mehr Zapfen als der Hund und kann daher trichromatisch sehen. Dies ermöglicht ihm, die drei Grundfarben Rot, Blau und Grün wahrzunehmen, Hunde sind also nicht farbenblind. Wenn die auf Rot und Blau spezialisierten Zapfen gleich erregt werden, nimmt der Mensch die Farbe Lila wahr.

Da Hunde Farben nur schwach sehen, orientieren sie sich an der Helligkeit. Hunde besitzen viele Stäbchen in der Netzhaut, welche für die Helligkeitswahrnehmung zuständig sind. Auch bei Dämmerung spielen diese eine wichtige Rolle. Bei einer Ampel reagieren Blindenhunde nicht auf Farben, sondern auf die Helligkeit der Lampen.

Welche Farben sieht ein Hund am besten?

Grundsätzlich können Hunde nur zwischen Blau und Gelb unterscheiden. Die Farben Rot und Grün können sie nur geschwächt wahrnehmen. Für sie erscheinen diese Farben Gelblich.

Sehen Hund 3D?

Das 3D-Sehen beziehungsweise die räumliche Tiefenwahrnehmung ist beim Hund nicht so gut ausgebildet wie beim Menschen. Der Bereich des Sehfeldes ist beim Hund geringer und daher auch eingeschränkter.

Wie Hunde im Vergleich zu Menschen sehen

Frau mit HundPrinzipiell sind alle Hunde kurzsichtig. Sie sehen Dinge, die sich bewegen, viel besser. Aus diesem Grund bleiben Beutetiere wie zum Beispiel Rehe beim Anblick eines Hundes oder Wolfes stehen. In einer Entfernung von mehr als sechs Metern kann der Hund stillstehende Objekte nicht mehr erkennen. Menschen können sogar 20 Meter weit scharf sehen. Sobald sich jedoch das Objekt bewegt, kann der Hund dieses sofort wahrnehmen.

Der Grund dafür ist, dass der Hund vom Wolf abstammt und dieser sein Beutetier auch bei Dämmerung und Flucht erkennen muss. Der Hund kann das Objekt zwar nicht scharf sehen, aber den Bewegungen kann er in dem Moment leicht folgen. Wissenschaftlich erklären lässt sich dies durch die vorkommenden Stäbchen in der Netzhaut, die die Flickerverschmelzungsfrequenz bestimmen. Die Frequenz definiert, ab welchen wiederholten Hell-Dunkel-Wechsel das Bild als ganzes, verschwommenes Bild wahrgenommen wird. Die Frequenz bei Menschen liegt bei etwa zehn bis 60 Reizen pro Sekunde. Da die Frequenz bei Hunden höher ist, können sie Objekte, die sich in Bewegung befinden, besser erkennen. Wenn das Objekt still steht, versucht der Hund dieses alternativ mit dem Gehör und der Nase zu finden.

Der Hund hat im Vergleich zum Menschen ein größeres Gesichtsfeld. Hunde haben ein Feld mit einem Winkel von 240 Grad, was besonders hilfreich für die Jagd ist. Je mehr Fläche sie haben, desto besser können sie die Umgebung analysieren. Der Mensch hingegen hat nur einen Winkel von 180 Grad. Jedoch ist die räumliche Tiefenwahrnehmung (3D-Sehen) beim Hund nicht so gut wie beim Menschen. Die Tiefenwahrnehmung entsteht durch die binokulare Überlappung (Bereich des Sehfeldes). Dieser Bereich ist bei Hunden deutlich kleiner als bei Menschen. Der Mensch weist hier einen Winkel von 120 Grad auf und der Hund hingegen nur 60 Grad.

Auch das Fernsehen unterscheidet sich bei Menschen und Hunden. Bei alten Fernsehern mit niedrigen Bildfrequenzen kann der Hund nur Flackerbilder wahrnehmen. Jedoch ermöglichen die neuen HD-TVs, dass auch Hunde etwas erkennen können. Hierbei ist eine Bildfrequenz ab 75 Hertz bis 120 oder 240 Hertz erforderlich. Hierbei erscheinen je Sekunde ungefähr 75 Bilder, sodass auch der Hund etwas sehen kann.

Können Hunde Fernsehen gucken?

Tatsächlich können Hunde Bilder auf dem Fernseher erkennen. Jedoch ist dies nur bei den neuen HD-TVs möglich, da sie eine höhere Bildfrequenz mitbringen. Die alten Fernseher haben eine zu niedrige Bildfrequenz, wodurch Hunde nur Flackerbilder erkennen.

So sehen Hunde nachts

Wie sehen Hunde bei NachtAuch bei Dämmerung und Dunkelheit kann der Hund gut sehen. Für Wölfe ist diese Eigenschaft äußerst wichtig, da sie nachts auf Jagd gehen und ihre Beutetiere sehen müssen. Begründet werden kann dies damit, dass Hunde viele Stäbchen in der Netzhaut haben, welche das Sehen nachts ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Grund ist der halbmondförmige Tapetum lucidum (lat. für leuchtender Teppich). Hierbei geht es um eine Aderhaut, die kristallähnliche Strukturen aufweist, die Licht reflektieren können. Die Folge davon ist, dass die Sinneszellen stärker erregt werden. Wenn beispielsweise das Licht eines Scheinwerfers auf das Auge des Hundes oder eines Wildtieres fällt, erscheint ein gelblicher beziehungsweise blaugrüner Schimmer. Dies ist der Tapetum lucidum.

Wie sehen Hunde bei Nacht?

Hunde können bei Nacht und Dämmerung aufgrund der hohen Anzahl an Stäbchen in der Netzhaut und der Aderhaut, welche kristallähnliche Strukturen aufweist, ausgezeichnet sehen. Das Licht wird reflektiert und die Sinneszellen stärker angeregt.

Sind Hunde farbenblind?

Dieses Gerücht hört man immer wieder. In unserem Magazin erfährst Du, ob diese Behauptung stimmt oder nicht. Zudem klären wir Dich darüber auf, wie gut Hunde sehen.

Wissenschaftler haben herausgefunden: Hunde sehen Farben, jedoch nicht im gleichen Umfang wie wir Menschen. Man kann die Sehfähigkeit von Vierbeiner mit Menschen, die an einer Rot-Grün-Schwäche leiden, vergleichen. Denn Hunde erkennen insbesondere die Farbbereiche Gelb und Blau. Rote Töne nehmen sie gelblich war, grüne Farben sind für sie nicht bunt. Sind sind aber nicht farbenblind!

Dieses Phänomen lässt sich wie folgt erklären: Die Farbwahrnehmung geschieht auf der Netzhaut im hinteren Teil des Augapfels mit Hilfe lichtempfindlicher Sinneszellen. Dabei wird zwischen der inneren Schicht – dort befinden sich Zapfen und Stäbchen – und der äußeren Schicht mit pigmentierten Zellen unterschieden. Zapfen verarbeiten verschiedene Farbimpulse, sind jedoch nicht besonders lichtempfindlich. Die Stäbchen wiederum sind sehr lichtempfindlich, können dafür aber keine Farben verarbeiten. Während wir Menschen trichromatisch sind, also drei Arten von Sinneszellen besitzen, haben Hunden nur zwei unterschiedliche Arten, die mit dem Fotopigment ausgestattet sind, um Farben zu sehen.

Die optische Wahrnehmung funktioniert also, jedoch nur bei bestimmte Farben. Beispielsweise gibt der Sehnerv grüne Farben nur in abgeschwächter Version an das Gehirn weiter, wo der Hund die Informationen auswertet.

Sind Hunde farbenblind?

Wissenschaftler haben herausgefunden: Hunde sehen Farben, jedoch nicht im gleichen Umfang wie wir Menschen. Man kann die Sehfähigkeit von Vierbeiner mit Menschen, die an einer Rot-Grün-Schwäche leiden, vergleichen. Denn Hunde erkennen insbesondere die Farbbereiche Gelb und Blau. Rote Töne nehmen sie gelblich war, grüne Farben sind für sie nicht bunt. Sind sind aber nicht farbenblind!

Diese Hunde suchen ein Zuhause

2 Kommentare

Ute Jachmann 10. Februar 2021 - 12:07

Frage. :Wie gewoent man eimem mops
das anbellen von Autos und andern Hunden ab?

Antworten
Michelle Holtmeyer 10. Februar 2021 - 15:22

Hallo Ute,

wir würden Dir empfehlen, einmal mit dem Hundetrainer Deines Vertrauens über das Problem zu sprechen. So könnt ihr gemeinsam einen Plan entwickeln, wie ihr dem Mops das Bellen abgewöhnt.

Ganz liebe Grüße
Dein Team von edogs

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