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Braque d’Auvergne

von Michelle Holtmeyer
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Der Braque d`Auvergne ist eine sehr alte französische Jagdhundrasse. Auch wenn der Name ihn als Bracke ausweist, gehört der Braque d`Auvergne nicht zu den Lauf- und Stöberhunden, sondern wird den Vorstehhunden zugerechnet und als solcher auch eingesetzt. Den Rassestandard führt die FCI unter der Nummer 180 daher in der Gruppe 7: Vorstehhunde, Sektion 1.1: Typ Kontinentale Vorstehhunde, Mit Arbeitsprüfung.

Braque d`Auvergne im Steckbrief

Steckbrief
Größe:53-63 cm
Gewicht:22-28 kg
FCI-Gruppe:7: Vorstehhunde
Sektion:1.1: Kontinentale Vorstehhunde
Herkunftsland:Frankreich
Farben:Schwarz-Weiß
Lebenserwartung:15 Jahre
Geeignet als:Jagd- und Familienhund
Sportarten:
Charakter:Sanft, Intelligent, Fügsam, Schmusig
Auslaufbedürfnisse:eher hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarens
Pflegeaufwand:mittel
Fellstruktur:kurz, nicht zu fein, glänzend
Kinderfreundlich:mittel
Familienhund:eher ja
Sozial:

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Braque d'Auvergne Welpe

Der Name – Braque d’Auvergne bedeutet eigentlich Bracke, die Eigenschaften des Braque d’Auvergne unterscheiden sich doch maßgeblich zu den Klassischen Bracken.

Der Braque d`Auvergne ist eine sehr alte Rasse und stammt aus der Auvergne, einer bergigen Region im Zentrum Frankreichs, die sich vornehmlich über das Zentralmassiv mit seinen bis zu 1000 Meter hohen Bergen und ruhenden Vulkanen erstreckt. Hier wurden bereits vor mehr als 300 Jahren Hunde dieses Typs zur Jagd vor allem auf Vögel eingesetzt. Da die Zucht in Reinform betrieben wurde und somit keine Fremdrassen eingekreuzt sind, kann der Braque d`Auvergne auf eine sehr lange Rassegeschichte zurückblicken. Die internationale Anerkennung durch die FCI erfolgte im Jahr 1955.

Auch wenn der Name „Braque“ im Deutschen mit Bracke übersetzt wird, gehören die französischen Braques nicht zu den Lauf- und Stöberhunden, die normalerweise unter diesem Oberbegriff zusammengefasst werden. Sie sind vom gesamten Erscheinungsbild und auch ihrer jagdlichen Eignung viel mehr den kurzhaarigen Vorstehhunden zuzurechnen. Im Englischen wird die Rasse daher auch als Auvergne Pointer bezeichnet. Anders als die Bracken, die eigenständig große Gebiete durchsuchen, das Wild aufstöbern und laut bellend dem Schützen zutreiben, zeigen diese recht großen und ruhigen Hunde das Vorhandensein von Federwild an, indem sie still und mit erhobenem Vorderlauf stehen bleiben und in Richtung des Vogels blicken. Auf Weisung des Jägers scheuchen sie diesen dann auf, damit der Mensch schießen kann. Nach dem Schuss apportieren sie sodann das erlegte Wild, durchaus auch aus dem Wasser.

 

Außerhalb seines Herkunftsgebietes kommt der Braque d`Auvergne noch nicht sehr häufig vor. In Deutschland konnte sich die Rasse gegen die hiesigen Vorstehhundrassen bislang kaum durchsetzen, obwohl sie durchaus auch Qualitäten eines sehr anhänglichen Familienhundes mitbringt.

Wozu wird der Braque d`Auvergne eingesetzt?

In seiner Heimat Frankreich wurde diese Rasse früher vor allem zur Jagd auf Rebhühner genutzt. Es handelt sich um einen Vorstehend, der das Wild sucht und dem Jäger den Standort anzeigt, es aber nicht aktiv jagt und erlegt.

Wesen & Charakter vom Braque d`Auvergne

Dieser sehr ruhige und sanftmütige Hund mit der feinen Nase zeigt sich seiner Familie gegenüber ausgesprochen anhänglich und verschmust. Die enge Bindung an seine Menschen zeigt ein Braque d`Auvergne auch gerne durch Körperkontakt, sei es bei der Begrüßung nach kurzen Trennungen oder einfach nach den Tagesaktivitäten, wenn zuhause Ruhe einkehrt und Hund und Herrchen/Frauchen zum gemütlichen Teil übergehen. Am liebsten würde der Hund dann mit aufs Sofa oder gar ins Bett und sich eng ankuscheln. Lange Phasen des Alleinseins mag dieser Hund daher gar nicht, selbst im Urlaub möchte er möglichst immer mit dabei sein. Tatsächlich ist ein Braque d`Auvergne auch reisetauglich, da er sich immer der gegebenen Situation anpassen kann.

Aufgrund seiner Intelligenz und Aufmerksamkeit lässt sich der Braque d`Auvergne leicht erziehen. Er ist sehr bewegungsfreudig und kann, wenn er nicht jagdlicht geführt wird, auch sehr gut sportlich zum Einsatz kommen. Kinder liebt er sehr und ist gerne bereit, sich von ihnen zum Spielen animieren zu lassen. Vor allem Apportierspiele kann man mit dieser Rasse sehr ausdauernd betreiben. Sein sehr menschenfreundliches Wesen lässt ihn auch jeden Besucher herzlich willkommen heißen, was ihn als Wachhund eher ungeeignet macht.

Da der Braque d`Auvergne in seinem jagdlichen Aufgabenbereich das Wild nur anzeigt, aber nicht aktiv treibt oder gar attackiert, fehlt ihm die Raubzeugschärfe eines Terriers. Daher sind diese Hunde auch sehr gut mit Artgenossen oder anderen Tieren zu vergesellschaften, die ebenfalls zum Haushalt gehören, sofern sie vorsichtig und behutsamen diese gewöhnt werden.

Was für einen Charakter hat der Braque d`Auvergne?

Es handelt sich um überaus friedliche, freundliche Hunde, die ihren Menschen sehr treu verbunden sind und überhaupt nicht zu aggressivem Verhalten neigen. Da es sich um Jagdhunde handelt, muss dieser angeborene Instinkt aber mit guter Erziehung gelenkt werden.

Aussehen des Braque d`Auvergne

Braque d'Auvergne in der Natur

Der Braque d’Auvergne ist in Frankreich beheimatet.

Der elegante, kräftig gebaute Hund erreicht eine stattliche Größe von bis zu 63 Zentimetern. Dabei gilt für Hündinnen die Idealhöhe 56 cm, für Rüden 60 cm. Das Körpergewicht liegt je nach Größe zwischen 23 und 30 Kilogramm. Die Körperlänge entspricht etwa der Schulterhöhe und der Kopf mit den relativ langen Schlappohren entspricht laut Rassestandard dem „charakteristischen Vorstehhundetyp“: Kräftige Lefzen, langer Fang, schwarze Nase, ovaler Schädel, große, dunkle Augen mit ausdrucksvollem Blick.

Die Rute ist relativ lang und wird zur Spitze dünner. Im Heimatland Frankreich wird bei dieser Rasse der Schwanz immer noch häufig auf eine Länge von etwa 15 Zentimetern kupiert, das ist in Deutschland glücklicherweise verboten. In Aktion trägt der Hund die Rute waagerecht und niemals über den Rücken. Die langen Beine dieses ausdauernden Hundes zeigen einen eleganten, leichtfüßigen und raumgreifenden Gang.

Das Fell des Braque d`Auvergne ist sehr kurz und feinglänzend und ohne Unterwolle. Die Grundfarbe ist Weiß mit schwarzer Scheckung und Tüpfeln, es gibt aber auch sogenannte Grauschimmel mit schwarzer Scheckung. Der Kopf soll großflächig schwarz mit weißer Blesse sein. Völlig schwarze oder weiße Hunde sind nicht erwünscht und werden von der Zucht ausgeschlossen.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Braque d`Auvergne – Das gilt es zu beachten

Dieser sensible Hund ist sehr intelligent und lässt sich leicht erziehen, sofern man ihm mit Ruhe, Verständnis und liebevoller Geduld begegnet. Mit Zwang und Härte dagegen erreicht man bei ihm nichts, eher wird er sich verschließen und keine enge Bindung zu seinem Halter aufbauen. Ein konsequentes Erziehungsprinzip auf der Basis von Lob und Belohnung hingegen macht den Braque d`Auvergne zu einem sehr angenehmen Begleiter, der problemlos überall hin mitgenommen werden kann und mit seinem würdevollen Auftreten häufig für Aufsehen sorgen wird.

Soll er jagdlich eingesetzt werden, kann man seinen angeborenen Instinkt zum Vorstehen von Federwild nutzen und verstärken. Auch das Apportieren nach dem Schuss lernt er leicht, ebenso wie alle wichtigen Grundkommandos. Bei einem nicht zur Jagd genutzten Braque d`Auvergne muss seinen jagdlichen Ambitionen jedoch von Anfang an gegengesteuert werde – durch konsequente Ansagen, je nach Situation auch mit Leinenzwang dort, wo die Versuchungen durch Federvieh für ihn ansonsten zu groß wären.

Sein Bewegungsbedürfnis ist groß, weshalb er am besten im Haus mit großem Garten oder mit viel Freilaufflächen rundum gehalten wird. Für die Stadtwohnung eignet er sich aufgrund seiner Größe nicht unbedingt, alternativ muss ein entsprechend zeitaufwändiges Aktivprogramm den fehlenden Garten ausgleichen. Da er sehr verträglich auch mit Artgenossen ist, eignet sich der Braque d`Auvergne wunderbar auch für Menschen, die gerne mehr als einen Vierbeiner um sich haben möchten.

Wie groß wird der Braque d`Auvergne?

Rüden erreichen etwa 57 bis 63 Zentimeter Schulterhöhe, Hündinnen sind mit 53-59 cm etwas kleiner und zierlicher.

Ernährung des Braque d`Auvergne

Wer schon über einige Erfahrung in der Hundehaltung verfügt und auch genügend Zeit und Lust hat, die täglichen Mahlzeiten für seinen Hund selbst zuzubereiten, kann den Braque d`Auvergne sehr gut nach der BARF-Methode (= Biologisch artgerechte Rohfütterung) mit frischen Zutaten ernähren. Die Einhaltung eines genauen Fütterungsplanes ist dabei aber wichtig, um einer Mangelernährung vorzubeugen.

Aber auch ein hochwertiges Fertigfutter, egal ob Nass- oder Trockenfutter, das hauptsächlich aus tierischen Erzeugnissen besteht und mit allen lebensnotwendigen Vitaminen und Nährstoffen versehen ist, wird dem Hund gerecht. Der individuelle Bedarf richtet sich immer nach dem Alter, Aktivitätsgrad und der Gesundheit des jeweiligen Hundes, was bei der Rationsberechnung berücksichtigt werden muss.

Hunde dieser Größe sollten auf jeden Fall ihre Tagesration auf zwei Mahlzeiten verteilt erhalten, um einer Magenüberladung und der daraus resultierenden Gefahr einer lebensbedrohlichen Magendrehung vorzubeugen. Nach dem Füttern muss der Braque d’Auvergne in Ruhe verdauen können, daher sollte immer nach den Aktivphasen das Futter gereicht werden. Zugang zu frischem Trinkwasser braucht der Hund immer.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Braque d'Auvergne draußen

Die Zucht des Braque d’Auvergne gilt als Erbkrankheiten frei.

Die robuste Zucht des Braque d`Auvergne über mehrere Jahrhunderte hat diese Rasse von Erbkrankheiten frei gehalten. Daher liegt die Lebenserwartung bei gesunder Fütterung und ausreichender Bewegung bei guten 12-14 Jahren.

Wie bei allen schlappohrigen Hunden müssen bei dieser Rasse die Ohren regelmäßig kontrolliert werden. Im gewinkelten Gehörgang des Hundes können sich leicht Schmutz oder kleinere Fremdkörper festsetzen, die dann zu einer Entzündung im Ohr führen können. Auch Parasiten oder andere Krankheitserreger haben hier aufgrund der schlechten Belüftung des Schlappohrs oft leichtes Spiel. Zeigt sich die Haut des Gehörgangs gerötet, kratzt sich der Hund vermehrt am Ohr oder schüttelt auffallend oft den Kopf, sollte hier unbedingt eine eingehende Untersuchung erfolgen, denn eine Ohrenentzündung ist für den Hund sehr unangenehm und schmerzhaft.

Ansonsten sollten die jährlichen Tierarztbesuche zu den notwendigen Schutzimpfungen immer auch für einen allgemeinen Gesundheitscheck genutzt werden, um Veränderungen möglichst frühzeitig zu bemerken.

Wie alt wird der Braque d`Auvergne?

Diese Rasse ist sehr ursprünglich und leidet unter keinerlei Erbkrankheiten. Die Lebenserwartung ist mit durchschnittlich 12-14 Jahren sehr hoch.

Pflege des Braque d`Auvergne

Das kurze, glatte Fell des Braque d`Auvergne ist sehr pflegeleicht. Mit einer nicht zu harten Bürste, besser noch mit einem Striegel oder speziellen Noppenhandschuh lassen sich lose Haare aus dem Fell entfernen, bevor sie Wohnbereich und Auto übermäßig verschmutzen. Da diese Rasse keinerlei Unterwolle hat, sind die Hunde relativ empfindlich gegen Kälte und Nässe. Ein spezieller Hundemantel in der passenden Größe kann daher in der kalten Jahreszeit sinnvoll sein.

Braque d`Auvergne – Aktivitäten und Training

Die ursprüngliche Aufgabe dieser schönen Rasse aus Frankreich ist natürlich die Jagd auf Federwild und andere Tierarten – das Aufspüren, Anzeigen und Apportieren der Jagdbeute. Für Jäger und Förster bietet der Braque d`Auvergne somit eine sehr gute Alternative zu den anderen, bekannteren Vorstehhunde-Rassen wie Deutsch Kurzhaar oder Pointer.

Wer sich als Nicht-Jäger für diese Rasse entscheiden möchte, sollte dem Hund einen entsprechenden Ausgleich in anderer Form anbieten. Da der Braque d`Auvergne einen sehr gut entwickelten Geruchssinn hat, eignet er sich zum Beispiel wunderbar für die Fährtensuche oder auch als Mantrailer. Das besonders enge Zusammenspiel zwischen Halter und Hund bei diesen Sportarten kommt dem sehr anhänglichen Braque perfekt entgegen.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Braque d`Auvergne

Ursprünglich wurde der Braque d`Auvergne in seinem Heimatland Frankreich hauptsächlich zur Jagd auf Rebhühner eingesetzt. Aber auch andere Vogelarten und selbst Haarwild lernt der intelligente Hund, zuverlässig anzuzeigen.

Anders als in Europa, wo die Rasse außerhalb ihres Herkunftslandes kaum bekannt ist, tritt sie in Nordamerika häufiger in Erscheinung. Sowohl in Kanada als auch in den USA ist sie ein beliebter Jagdhund.

Nachteile des Braque d`Auvergne

Da es sich bei dieser Rasse um einen Jagdhund handelt, muss man immer damit rechnen, dass der Hund seinen angeborenen Instinkten folgt und zum Beispiel beim Spaziergang in Feld und Wald unversehens Wild anzeigt, aufscheucht oder sogar apportiert. Freier Auslauf ist somit nicht immer und überall möglich. Wer überhaupt nichts mit der Jagd zu tun hat und seinen Hund auch nicht alternativ mit entsprechender Beschäftigung auslasten kann oder will, der sollte sich nicht für einen Braque d`Auvergne entscheiden.

Passt der Braque d’Auvergne zu mir?

Die Rasse Braque d`Auvergne ist in Deutschland noch relativ unbekannt, und es gibt nur eine Handvoll Züchter, die sich diesem Hunde widmen. Daher musst Du, wenn Du einen solchen Hund haben möchtest, mit längeren Wartezeiten rechnen, bis wieder ein neuer Wurf Welpen abgabebereit ist. Diese Zeit solltest Du sinnvoll nutzen, indem Du Dich schon einmal ausführlich über diese Rasse informierst und Dich mit ihren Haltungsansprüchen vertraut machst.

Braque d'Auvergne im Liegen

Braque d’Auvergne bindet sich stark an seinen Besitzer und mag es nicht, lange allein zu bleiben.

Natürlich stehen immer vor der Anschaffung eines Hundes einige Fragen im Raum, die Du für Dich klären musst:

  • Hast Du genügend Zeit, Dich viel mit Deinem Hund zu beschäftigen und ihn seinen Bedürfnissen entsprechend ausreichend zu bewegen? Die Hunderasse braucht aktive Besitzer!
  • Ist Deine Wohnsituation für einen Hund dieser Größe und mit diesem Bewegungsbedürfnis geeignet? Im Idealfall hast Du ein Haus im Garten!
  • Wer kann sich um Deinen Hund kümmern, wenn es Dir einmal nicht möglich ist? Und denk daran: Ein Braque d`Auvergne ist am liebsten immer mit seinen Menschen zusammen und leidet, wenn er zum Beispiel im Urlaub in eine Tierpension gesteckt wird!

Wenn du alle Voraussetzungen mitbringst, um diesen wunderschönen und edlen Jagdhund seinen Bedürfnissen entsprechend zu halten, wirst du in ihm einen treuen und anschmiegsamen Begleiter finden, egal ob er dich als kinderlieber Familienhund, als verlässlicher Jagdhelfer oder einfach als vierbeiniger Freund in allen Lebenslagen begleiten soll.

Aufgrund des Jagdinstinktes und des hohen Aktivitätslevel eignet sich diese Hunderasse weniger für Anfänger und Senioren.

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