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Basset Artesien Normand

von Michelle Holtmeyer
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Beim Basset Artésien Normand handelt es sich um eine anerkannte französische Hunderasse, die die FCI der Gruppe 6 der Lauf- und Schweißhunde und innerhalb der Sektion 1 der Laufhunde der Ziffer 1.3 den kleinen Laufhunden zuordnet. Der Basset Artésien Normand trägt die Nummer 34 in der Liste der anerkannten Hunderassen der FCI. Zur Sektion 1.3 der kleinen Laufhunde gehören auch andere bekannte Rassen, wie zum Beispiel der Beagle, der Schweizerische Niederlaufhund oder die Deutsche Bracke. Kleine Laufhunde werden vor allem in der Jagd auf Niederwild eingesetzt. Der Basset Artésien Normand wurde speziell für die Kaninchenjagd gezüchtet.

Basset Artésien Normand

Steckbrief
Größe: 30-36 cm
Gewicht: 15-20 kg
FCI-Gruppe: 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1.3: Kleine Laufhunde
Herkunftsland: Frankreich
Farben: Dreifarbig: Falbfarbig-Schwarz-Weiß
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
Geeignet als: Jagd- und Familienhund
Sportarten: Windhunderennen
Charakter: Intelligent, Voll, Eifrig
Auslaufbedürfnisse: eher hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarens
Pflegeaufwand: eher gering
Fellstruktur: kurz, dicht anliegend, nicht zu fein
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial:

Herkunft und Rassegeschichte

Seit vielen Jahrhunderten werden in Frankreich Hunde gezüchtet, die dem Basset Artésien Normand ähnlich sind und als seine Vorfahren gelten. Eine enge Verwandtschaft besteht im Übrigen auch zum englischen Basset Hound, wie auch schon am Namen zu merken ist.

Basset Artesien Normand im Stehen

Der Basset Artésien Normand wurde ursprünglich auf von französischen Adelsfamilien gehalten.

Um 1850 gab es noch zwei verschiedene Arten von Bassets: den Typ D’Artois und den Typ Normand. Sie unterschieden sich hauptsächlich in der Form ihrer Beine. Der D’Artois hatte gerade Beine, beim Normand waren sie nach außen gedreht. Um das Jahr 1900 vereinte ein Züchter namens Leon Verrier die beiden Arten miteinander. Er kombinierte die besten Eigenschaften beider Arten und schaffte es somit, einen edlen Basset mit nur mäßig nach außen gedrehten Beinen zu erschaffen. Im Jahr 1924 wurde der Basset unter seinem heutigen Namen anerkannt und Verrier versuchte seine Zucht weiter zu perfektionieren.

Noch im Jahr 1930 wurden die zwei unterschiedlichen Arten von Bassets geführt und der Basset Artésien Normand wurde zu dieser Zeit nur als Zwischenstufe einer neuen Art der Rasse angesehen. Ab 1938 wurde der Basset Artésien Normand dann aber als eigenständig im Zuchtbuch eingetragen.

Früher waren Bassets vor allem Hunde, die von Adeligen gehalten wurden, die mit ihnen in einer Meute auf die Jagd gingen. Bis heute wird durch spezielle Feste an diese Zeit erinnert, indem auf französischen Schlössern im Sommer Jagden mit einer Meute aus Bassets veranstaltet werden.

Wesen & Charakter vom Basset Artésien Normand

Die jagdliche Verwendung, für die der Basset Artésien Normand ursprünglich gezüchtet wurde, hat seinen Charakter nachhaltig geprägt. Da es sich um einen Meutehund handelt, hatte er schon immer eine gute Sozialverträglichkeit und ist daher ein freundliches und anhängliches Familienmitglied. Da dieser Hund starke Instinkte besitzt, benötigt er allerdings viel Beschäftigung und einen artgerechten Auslauf.

Wie die meisten Jagdhunde liebt auch der Basset Suchspiele, bei denen er seine gute Nase einsetzen kann. Außerdem ist er mit Eifer bei allen Hundesportarten dabei, die ihm keine hohen Sprünge abverlangen, denn dafür sind seine Beine zu kurz. Als Begleiter beim Joggen tut er sich aufgrund dieser Tatsache ein wenig schwer. Der Basset Artésien Normand besitzt aber ansonsten große Ausdauer, ist zwar ein gemütlicher Hund aber meistens motiviert, wenn er etwas erleben darf und zeigt dann auch ein hohes Maß an Disziplin.

Bassets Artésien Normand sind durchaus intelligent und in der Lage, ihre Entscheidungen selbst zu treffen. Das macht sie zu Hunden, die nicht gerade unterwürfig sind und die ihre gute Erziehung manchmal vergessen können. Vor allem dann, wenn sie etwas wittern. Sie können manchmal sehr dickköpfig sein, was eine gute Erziehung bereits im Welpenalter verlangt. In ihrer Erziehung benötigt der Mensch viel Geduld und wird vielleicht einige neue Erfahrungen machen müssen.

Ansonsten ist der Basset ein sehr treuer Begleiter. Im Haus verhält er sich normalerweise ruhig, er geht sanft mit Kindern um und wird nicht müde mit ihnen zu spielen. Er beschützt seine Familie und wittert jeden Eindringling – selbst wenn er sich gerade für ein paar Streicheleinheiten auf die Couch begeben hat.

Welchen Charakter hat der Basset Artésien Normand?

Der Basset Artésien Normand hat ein freundliches Wesen und ist sehr sozialverträglich und verspielt. Allerdings kann er mitunter auch sehr stur sein und seinen eigenen Kopf haben.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Basset Artésien Normand

Der Basset Artésien Normand ist ein sehr kräftiger und muskulöser Hund. Er wird nicht größer als 36 Zentimeter und ist zwischen 15 und 20 Kilo schwer. Seine Beine sind im Vergleich zum langgestreckten Körper auffallend kurz, sein Fell ist glatt und kann zwei bis drei verschiedene Farben haben. Der Kopf des Basset ist in Jagdhundmanier edel geformt, die langen weichen Ohren fallen weit herunter. Aus seinen sanften braunen Augen spricht Gelassenheit. Der langgestreckte Körper des Bassets ist sehr kräftig und bildet ein gut sichtbares Brustbein aus.

Basset Artesien Normand von vorne

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, so ist der Basset Artesién Norman doch ein sehr muskulöser und kräftiger Hund.

Ihren langen Schwanz tragen Bassets normalerweise nach oben gerichtet in der Form eines Säbels. Am Ansatz ist die hoch angesetzte Rute kräftiger als an ihrer Spitze. Die Form und die Art und Weise wie dieser Hund seinen Schwanz trägt, macht Sinn, denn aufgrund seiner geringen Größe kann er so vom Jäger im hohen Gras besser gesehen werden.

Die kurzen Läufe des Bassets enden in kräftigen Pfoten, die rassentypisch leicht nach außen stehen. Wenn es sich um mehrfarbige Hunde handelt, ist das Fell gescheckt in hellem Braun, Weiß und eventuell Schwarz.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Basset Artésien Normand – Das gilt es zu beachten

Bassets fühlen sich natürlich vorrangig bei einem aktiven Jäger am wohlsten, dennoch sind sie auch in einer normalen Familie zufrieden, wenn sie genügend Auslauf und Beschäftigung bekommen. Auch wenn es sich auch um kleine Hunde handelt: Der Bewegungsdrang des Basset Artésien Normand darf niemals unterschätzt werden. Ein Haus mit Garten muss für den Basset Artésien Normand zwar nicht unbedingt sein, freut ihn aber umso mehr.

Bassets sind zwar aufgeweckte, fröhliche und neugierige kleine Hunde, die gerne und leicht lernen, allerdings sind sie auch ein wenig stur. Dies dürfte wohl den Jagdhund-Vorfahren zu verdanken sein, denn ein Jagdhund muss in manchen Situationen auf weiter Flur auch mal Entscheidungen selber treffen können. Aus diesem Grund ordnen sich diese Hunde nicht immer bedingungslos ihrem Menschen unter.

Die Erziehung dieses Hundes muss also sehr konsequent erfolgen und der Halter darf niemals zu nachgiebig sein – am besten beginnend mit dem Welpenalter, egal wie süß der Kleine auch ist. Eine spielerische Art der Erziehung eignet sich für den kleinen Dickkopf besonders gut. Für Anfänger, die noch wenig Erfahrungen in der Hundeerziehung gemacht haben, ist der Basset aufgrund seiner Starrköpfigkeit und des manchmal starken Jagdtriebs eher nicht zu empfehlen.

Wie groß wird ein Basset Artésien Normand?

Der Basset wird nicht größer als 36 Zentimeter Wiederristhöhe.

Ernährung des Basset Artésien Normand

Trotz dass er so ein kleiner Hund ist, sollte der Basset Artésien Normand zwei Mahlzeiten am Tag bekommen. Dabei sollte die morgendliche Mahlzeit leichter ausfallen als die abendliche. Wie bei allen Hunden sollten die Rationen natürlich an das Maß seiner Bewegung, die persönliche Aktivität und das Alter des Hundes angepasst werden.

Grundsätzlich gibt es keine rassentypischen Gegebenheiten bei der Fütterung zu beachten. Ein hochwertiges Trockenfutter ist für die Rasse ausreichend. Es kann ergänzt werden mit Selbstgekochtem oder ab und an auch mit Nassfutter. Natürlich kann der Basset Artésien Normand auch mit Rohfütterung ernährt werden.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Basset Artésien Normand ist ein sehr widerstandsfähiger und robuster Hund. Er neigt leider ein wenig zu Übergewicht, deshalb darf er nicht überfüttert werden. Auch für Entzündungen der Ohren ist er aufgrund ihrer Form etwas anfällig, deshalb müssen die Ohren besonders sorgfältig kontrolliert werden. Manchmal haben die Vertreter der Rasse Probleme mit dem Rücken, was auf ihre Körperform zurück zu führen ist. Allerdings gibt es mittlerweile auch schon Physiotherapie für Hunde, die bei Rückenleiden schnell Abhilfe schaffen kann.

Die Lebenserwartung des Basset Artésien Normand liegt bei 15 Jahren, was für die gute Gesundheit der Rasse spricht. Hitze und Kälte verträgt die Rasse weniger gut. Im Sommer sollten die Hunde geschont werden, im Winter können sie auf längeren Spaziergängen durchaus auch mal etwas frieren. Der Basset ist kein Hund der das ganze Jahr über im Freien leben kann, wie zum Beispiel ein Schäferhund, denn er besitzt keine wärmende Unterwolle.

Wie alt wird ein Basset Artésien Normand?

Ein Basset Artésien Normand kann bis zu 15 Jahre alt werden. Es handelt sich also um sehr robuste, gesunde kleine Hunde.

Pflege des Basset Artésien Normand

In der Pflege ist der Basset Artésien Normand relativ unkompliziert. Sein kurzes Fell muss nur ab und zu gebürstet werden. Besonders viele Haare verlieren diese Hunde nicht. Besser als den Basset zu baden, ist es, ihn bei Bedarf mit einem feuchten Tuch abzurubbeln.

Basse Artesien Normand Gesicht

Ganz zur Freude des Hundehalters gestaltet sich die Pflege des Basse Artésien Normand recht unkompliziert.

Auf die Augen und die Ohren sollten Besitzer eines Bassets allerdings mehr acht geben. Da die Ohren sehr lang sind, kann sich hier leicht Schmutz ansammeln. Wenn sie dreckig sind, können sie mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Für hartnäckigen Schmutz gibt es außerdem spezielle Ohrreiniger im Fachhandel zu kaufen. Die Augen können beim Basset Artésien Normand manchmal verklebt sein und müssen bei Bedarf mit Wasser gereinigt werden.

Wenn sich der Hund genug bewegt, nutzen sich seine Krallen normalerweise von alleine ab. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen sie von Zeit zu Zeit gekürzt werden, damit der Hund sich nicht verletzt.

Basset Artésien Normand – Aktivitäten und Training

Obwohl der Basset so kurze Beine hat, liebt er ausgedehnte Spaziergänge. Er ist dabei zwar nicht besonders schnell unterwegs, besitzt aber eine große Ausdauer. Als Beschäftigung eignen sich für diese Hunde besonders Hundesportarten, die mit Nasenarbeit zu tun haben, wie zum Beispiel das Fährten. Dabei muss der Hund Gegenstände suchen, sie anzeigen oder sie dem Halter apportieren.

Schnelle Hundesportarten wie zum Beispiel Agility eignen sich für diesen Hund eher weniger, da er sehr kurze Beine hat, nicht so gut springen kann und generell eher in einem gemütlichen Tempo unterwegs ist.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Basset Artésien Normand

Viele Menschen werden, wenn sie einen Basset Artésien Normand sehen, diesen Hund sofort als Hush Puppy bezeichnen und dabei gar nicht wissen, dass ein Hush Puppy gar keine Hunderasse ist. Trotzdem hat sich dieser Name über Jahrzehnte in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Was so gut wie niemand weiß: Der Begriff bezeichnet normalerweise in Amerika frittierte Bällchen aus Maismehl, die typisch für die Südstaaten sind.

Was wir stattdessen zum Thema Hush Puppy wissen, ist dass ein amerikanischer Schuhersteller 1958 bequeme Schuhe entwickelte, die er Hush Puppies nannte und dafür den Basset Artésien Normand als Markenzeichen auswählte. Das Maskottchen passte so gut, weil diese Hunde so viel Gemütlichkeit und eine große Ruhe ausstrahlen. So wurde der Basset weltbekannt und lies die Kassen der Schuhläden klingeln.

Was die Zucht von Bassets angeht, so ist den Züchtern zu empfehlen, sich wieder ein bisschen mehr auf den ursprünglichen Hund zu konzentrieren. Die Zucht geht in den letzten Jahren leider immer mehr dahin, den Basset noch kleiner und länger, die Ohren noch größer und die Haut immer schlaffer zu züchten. Das kann dem Hund gesundheitliche Probleme verursachen. Zum Glück gibt es hier schon eine Veränderung im Zuchtstandard der von den Hunden mehr Fitness und Gesundheit fordert.

Welche Herkunft hat der Basset Artésien Normand?

Der Basset Artésien Normand ist ein Meutehund aus Frankreich.

Nachteile des Basset Artésien Normand

Als einziger Nachteil des Basset Artésien Normand ist seine Sturheit zu nennen. Dieser Hund ist zwar schon erziehungsfähig, aber eben nur dann, wenn er es selbst einsieht und sinnvoll findet. Ansonsten wird sein Besitzer des öfteren verständnislose Blicke von ihm ernten. Zwingen kann man den Basset zu nichts. Die beste Strategie ist, man tut was man kann und mit dem Rest arrangiert man sich, denn die gute Nachricht ist: Ein Basset ist kein gefährlicher Hund und sehr schnell sehr weit weglaufen kann er mit seinen kurzen Beinchen auch nicht.

Passt der Basset Artésien Normand zu mir?

Bassets sind zwar sehr liebevoll und sozialverträglich und akzeptieren normalerweise auch Katzen innerhalb ihres Rudels, trotzdem sollten seine Besitzer aber im Hinterkopf behalten, dass es sich um einen Jagdhund handelt, der eine Katze auch als Beute ansehen könnte.

Mit Kindern sind Bassets noch einfacher zu halten, denn sie lieben die Kleinen abgöttisch und lassen in ihrer stoischen Gelassenheit so gut wie alles mit sich machen. Trotzdem sollte man aber darauf achten, dass der Hund auch mal seine Ruhe bekommt, wenn er sie braucht. Der Basset ist zwar kein Wachhund, trotzdem hat er aber eine überaus laute Stimme, die Eindringlinge durchaus erschrecken kann.

Was andere Hunde angeht, so nimmt der ehemalige Meutehund gerne mal die Rolle des Vaters und der Welpenerziehung im Rudel ein. Er versteht sich mit allem, was vier Beine hat, genauso gut, wie mit denen, die nur zwei Beine besitzen. Der Basset eignet sich aufgrund seiner Sturheit nicht für Hundeanfänger und auch die meisten Senioren werden sein Bewegungsbedürfnis zumindest in seinen jungen Jahren nicht erfüllen können.

An seine Umgebung stellt ein Basset Artésien Normand keine besonders hohen Ansprüche. Er kann auch in einer Wohnung gehalten werden. Besser wäre es allerdings, wenn sich die Wohnung im Erdgeschoss befinden würde oder wenn ein Aufzug vorhanden ist, denn der kleine Hund mit seinen kurzen Beinen sollte nicht zu viele Treppen laufen müssen.

Wer mit dem Basset spazieren geht, wird schnell feststellen, dass der kleine gemütliche Hund, der auch gerne mal hinterher trottet, auch ganz anders kann. Nämlich dann, wenn er eine Fährte wittert. Dann kennt ein Basset nur noch eins: Folge der Fährte. Hundebesitzer sollten dies wissen, entsprechend vorausschauend agieren und das Vertrauen zu ihrem Hund besonders stärken, damit er kontrollierbar bleibt. Gehorsamkeitsfanatiker werden mit diesem Hund niemals glücklich werden.

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