Dein Hund bellt ständig und Deine Nachbarn sind schon ziemlich genervt? Ob auf der Gassirunde, im Garten oder Zuhause – ständiges Bellen strapaziert Deine Nerven und die Deiner Umgebung. Und nicht zu vergessen – die Deines Hundes ebenso. Damit der Stress für alle weniger wird, haben wir für Dich ein paar Infos zu den Ursachen und Tipps zum Abgewöhnen übermäßiges Bellen zusammengetragen.
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Warum bellen Hunde?
Um die Ursachen für das ständige Bellen eines Hundes zu ergründen, solltest Du wissen, warum Hunde bellen. Die Vorfahren unserer Hunde, die Wölfe, kommunizieren untereinander nämlich kaum durch bellen. Mimik, Körperhaltung, Knurren und Heulen sind ihre eigentlichen Kommunikationsmittel. Das regelmäßige Bellen unserer heutigen domestizierten Hunde beruht darauf, dass wir Menschen die ursprüngliche Kommunikation der Hunde ganz oft nicht wahrnehmen oder falsch deuten. Unsere schlauen Hunde haben daher ihre Kommunikation uns Menschen angepasst. Denn wenn sie bellen, bekommen sie in der Regel Aufmerksamkeit von Menschen in der Hoffnung, dass man ihre Bedürfnisse erkennt.
Heute gibt es Hunde, die mitteilungsbedürftiger sind als andere Hunde und mehr bellen. Auch schlagen spezielle Hunderassen, die zur Bewachung für Haus und Hof oder zum Hüten und Treiben von Vieh gezüchtet wurden, ehr an. Es ist also normal geworden, das Hunde bellen. Doch wenn ein Hund ständig bellt und sich auch nur schwer wieder beruhigen lässt, dann muss genauer hingeschaut werden und die Ursachen dafür gefunden werden. Denn Dauerbellen ist nicht nur für die Umgebung äußerts unangenehm, sondern bedeutet auch Dauerstress für den Hund.
Warum bellen Hunde?
Weil sie nicht sprechen können, um uns etwas mitzuteilen.
Hund bellt ständig – Das sind die möglichen Ursachen:
- Unsicherheit gegenüber anderen Hunden, unbekannten Menschen oder Situationen
- Angst vor bestimmten Situationen (z.B. allein gelassen zu werden)
- Niedrige Frustrationsgrenze
- Territoriales bellen
- Kontrollverlust (besonders bei Hütehunden ausgeprägt)
- Aufmerksamkeit erhaschen
- Bei Freude
- Bei Aufregung
- Vor Langeweile bei körperlicher und/oder geistiger Unterforderung
- Aufforderung zu bestimmen Handlungen wie spielen, streicheln, füttern, etc.
- In seltenen Fällen auch bei Schmerzen
Hunde bellen, weil sie nicht sprechen können, um etwas mitzuteilen.
Wie viel Bellen ist bei Hunden normal?
Es gibt Hunderassen, die auf Grund ihrer herausgezüchteten Genetik schneller anschlagen und bellen als andere Hunderassen. Dazu gehören die Wach- und Hütehunde. Man kann sagen, es ist schlicht und ergreifend ihr Job zu bellen. Wer sich in einer Mietwohnung zum Beispiel einen Spitz, Rottweiler oder Australian Shepherd zu legen möchte, sollte daher um diese Veranlagung wissen und die Nachbarn schon mal vorwarnen.
Fehlende Auslastung und falsches Hierarchieverständnis
Doch auch diese Hunderassen bellen natürlich nicht ohne Grund. Wenn ein Hund dauerhaft durchbellt, dann liegt ein ernst zu nehmendes Problem vor. Ein Hundeprofi sollte sich dann am besten den Hund anschauen. Denn oft versuchen wir das Bellen des Hundes mit vermenschlichen Ursachen zu erklären. Doch ein Hund tickt ganz anders als wir. Oftmals ist die fehlende artgerechte Auslassung die Ursache oder auch ein falsches Hierarchieverständnis beim Hund. Ein Profi kann aufgrund seiner Ausbildung und seiner Erfahrung meist viel schneller die Ursachen für ständiges Bellen erkennen.
Warum bellt mein Hund bei jedem Geräusch?
Es gibt unzählige Gründe, warum ein Hund geräuschempfindlich ist. Eine Hundetrainerin oder Hundetrainer kann dies individuell meist schnell erkennen, was die Ursache dafür sein kann.
Bellen von jungen und älteren Hunden – Trainingstipps
Bereits bei einem jungen Hund oder auch bei Welpen kann bellen territorial bedingt sein. Typisch für junge Hunde und Welpen ist aber auch bellen, um Aufmerksamkeit zu erhalten oder Ängste mitzuteilen. Aber auch bei körperlicher und geistiger Überforderung wird gebellt, wenn zum Beispiel zu viel mit dem kleinen Hundebaby gespielt wird und er sich nicht erholen kann.
Willst Du nun das Bellen deines jungen Hundes unterbinden, ergründe genau die Ursache des Bellens. Liegt keine ernstzunehmende Ursache vor, versuch das Bellen bereits im Ansatz mit einem ernsthaften, aber nicht zu unfreundlichen „Nein“ oder „Schluss“ zu unterbinden. Benutze auch gleichzeitig ein bestimmtes Hand-Signal nur genau dafür. Das kann später sehr hilfreich sein. Zum Beispiel wenn Du am Telefonieren bist oder in einem Meeting, Dein Hund bellt oder grade dazu ansetzt und Du das Gespräch nicht mit einem „Nein“ unterbrechen willst oder kannst. Was natürlich gar nicht geht ist, Deinem Hund oder Welpen die Schnauze zuzuhalten. Solche übergriffigen Maßnahmen zerstören nur das Vertrauensverhältnis des Hundes gegenüber seinem Menschen.
Bereits bei einem jungen Hund oder auch bei Welpen kann bellen territorial bedingt sein.
Hund bellt ständig – Trainingstipps für ältere Hunde
Wenn Du einen erwachsenen Hund hast, der ständig bellt, kannst Du ihm auch noch beibringen, nicht oder weniger zu bellen. In der Regel dauert es zwar etwas länger ihm dies abzutrainieren als bei einem jungen Hund oder Welpen, aber es ist eine lösbare Aufgabe.
Hier einige Trainingstipps gegen:
Bellen, wenn es an der Tür klingelt
Wenn Dein Hund bellt, sobald es an der Haustür klingelt, kann es unterschiedliche Gründe dafür geben. Er will einen aus seiner Sicht Eindringlinge verscheuchen. Oder vor Freude, weil er gleich ganz toll begrüßt wird. Oder weil ihn das unverhoffte Geräusch erschreckt hat. Die Gründe können sehr vielfältig sein. Das Ziel der folgenden Übung ist, das Geräusch der Klingel als neues Signal zu benutzen, dass der Hund auf seine Decke gehen soll, ruhig bleibt und dafür sein Lieblingsleckerchen erhält. Beginn die Übung zunächst ohne Klingel. Schick Deinen Hund auf seine Decke ins Platz und schmeiß ihm gleich dafür ein Leckerli vor die Pfoten. Wiederhol dieses Prozedere sechs, sieben Mal und entferne Dich dabei immer mehr in Richtung Haustür.
Nun brauchst Du Unterstützung von jemanden, der an der Haustür klingelt. Dein Hund ist auf seiner Decke. Lass es jetzt 1x an der Haustür klingeln. Wie bisher immer, wird Dein Hund vermutlich zur Tür laufen und bellen. Du schickst ihn jetzt ruhig, aber bestimmt wieder auf seine Decke ins Platz. Erst wenn er Deinem Kommando folgt und sich ruhig verhält, erhält er umgehend sein Leckerli. Diese Übung wiederholst du sechs, sieben Mal. Dann solltest Du Deinem Hund eine Trainingspause gönnen, damit er die Gelegenheit bekommt, über die neue Situation nachzudenken. Wiederhole diese Übung mehrmals täglich. Beginne Dich bei Erfolg nach und nach von der Decke zu entfernen, bevor das Klingeln kommt. Bleibt Dein Hund im Platz und ruhig, schmeiß ihm sein Leckerchen vor die Pfoten. Ziel ist es letztendlich, dass Dein Hund beim Klingeln an der Haustür auf seine Decke geht, sich ins Platz legt, ruhig bleibt und dafür sein Leckerchen erhält. Wichtig ist, dass er nur für das gewünschte Verhalten belohnt wird. Unerwünschtes Verhalten wird konsequent ignoriert und nicht belohnt.
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Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen ab?
Zunächst muss die Ursache des Bellens gefunden werden, damit ein passendes Antibell-Training angewendet werden kann.
Bellen an der Leine
Meist bellen Hunde aus Unsicherheit. Ziel des Trainings ist, Deinem Hund die Sicherheit, die ihm fehlt, zu geben. Die Leine dient Dir dabei als Hilfsmittel. Mit dem Anleinen gibst Du ihm durch Deinem verlängerten Arm mehr Sicherheit. Dein Hund hat somit direkten Kontakt mit Dir. Souverän, ruhig und ohne Zug auf der Leine werden Hunde- oder auch Menschenbegegnungen nun von Dir als Rudelführer gemeistert. Dein Hund nimmt wahr, dass Du die von ihm als beängstigende empfunden Situation regelst. Wenn Dein Hund ruhig bleibt, bekommt er dafür ein Leckerchen. Bellen wird komplett ignoriert und nicht beachtet. Nur positives Verhalten wird gelobt und belohnt.
Die meisten Hunde bellen aus Unsicherheit.
Bellen aus Trennungsangst
Kein Hund wird gern allein gelassen. Daher muss zunächst geklärt werden, ob das Bellen wirklich aus Trennungsangst oder aus Kontrollverlust heraus motiviert ist. So lernt Dein Hund, dass Du immer wieder zurückkommst: Zum Start ins Training ist es hilfreich, wenn dies nach einem erlebnisreichen Spaziergang oder sportiver Aktion startet. Der Hund ist dann müde und nach einem Napf feinem Futter lässt sich gut auf dem Lieblingsplatz entspannen. Nun verlässt Du den Raum für eine kurze Zeit und kommst ganz ruhig und unaufgeregt zurück. Wiederhole dies immer wieder und nach und erhöhe die Zeitspanne des Wegbleibens. Dabei achtest Du darauf, die Zeit variabel zu halten – also immer wieder auch kurze Sequenzen einzubauen. Nimm gelegentlich Deinen Haustürschlüssel dabei in die Hand oder auch mal die Jacke und schließ auch mal die Tür hinter Dir für einen kurzen Augenblick. Schick Deinen Hund immer wieder auf die Decke ins Platz zurück, wenn er Dir folgen will. Ältere Hunde, die unter Trennungsangst leiden, benötigen sehr viel Zeit, um diese Angst zu besiegen. Daher ist es gut, wenn mit Hunden im Welpenalter bereits frühzeitig das auch mal Alleine sein geübt wird.
Warum bellt mein Hund nachts?
Hunde bellen nachts, weil sie aus den unterschiedlichsten Gründen nicht schlafen können. Evtl. ist die Blase voll, evtl. ist Lärm im Treppenhaus oder ein Auto hupt auf der Straße. Beobachte Deinen Hund und Du wirst es herausfinde.
Hund bellt ständig – Zum Schluss noch zwei wichtige und hilfreiche Hinweis
Anti-Bell-Halsbänder, egal ob mit Strom oder Duftstoff, haben nichts in der Hundeerziehung zu suchen. Sie bekämpfen nicht die Ursache des Bellens, sondern lösen meist noch mehr Probleme beim Hund aus.
In vielen Fällen bellen Hunde, weil sie nicht artgerecht ausgelastet oder geführt werden. Wir kenne das von uns selbst, wenn wir uns tagelang nicht genügend bewegt haben oder stupide Tag für Tag die gleiche Arbeit erledigen müssen, werden wir unzufrieden. Unseren Hunden geht es genauso. Also runter vom Sofa, habt draußen Spaß mit Euren Hunden und lasst das Handy stecken. Unsere Hunde haben ein Recht auf ihre Quality-Time mit uns.
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