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Eichenprozessionsspinner beim Hund – Gefahrenquellen und Behandlung

von Michael Hein
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Der Eichenprozessionsspinner ist eine Gattung der Nachtfalter unter den Schmetterlingen. Der Falter selbst ist kein Problem. Schmetterlinge beginnen ihr Leben jedoch als Raupen. In diesem Stadium kann der Eichenprozessionsspinner beim Hund gefährliche Reaktionen hervorrufen. Warum der Eichenprozessionsspinner eine Gefahr für Hunde darstellt und wie Du die Tiere erkennst, erfährst Du in diesem Artikel.

Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner (Hund): Krankheitssteckbrief

Warum ist der Eichenprozessionsspinner für den Hund eine Gefahr?

Wenn der Eichenprozessionsspinner den Hund berührt, kann der Hund mit einer schweren Allergie reagieren. Der Grund dafür sind die Brennhaare der Raupe. Die feinen Härchen umgeben den ganzen Körper der Raupe. Bei Berührung brechen sie oft ab und setzen dabei den Eiweißstoff Thaumetopoein frei. Für Hunde ist dieser Stoff extrem giftig. Da die Tiere arglos durch Gestrüpp und Sträucher laufen und ihre Umgebung gerne eingehend beschnuppern, ist ein Kontakt sehr leicht möglich.

Insbesondere die unbehaarten Körperpartien des Hundes wie die Nase und seine Pfoten sind gefährdet. Berührt der Hund die Raupe mit der Nase oder einer Pfote, setzen sich die Haare des Eichenprozessionsspinners in der Haut fest. Aber auch auf dem Fell können die Brennhaare der Raupe gefährlich für den Hund sein. Er pflegt sein Fell mit der Zunge. Geraten dabei Brennhaare auf die Zunge, entstehen Verätzungen. Schlimmstenfalls können sogar einzelne Bereiche der Zunge absterben. Schon beim Beschnuppern der Eichenprozessionsspinner atmen Hunde die Brennhaare unter Umständen ein und erleiden schwere Atemwegs-Erkrankungen.

Wie gefährlich ist der Eichenprozessionsspinner für Hunde?

Die Raupen sind extrem gefährlich für die Haustiere. Sie können starke Schwellungen und Verätzungen hervorrufen und im schlimmsten Fall zum Tod des Hundes führen.

Wie erkenne ich Eichenprozessionsspinner?

Die Raupe ist anhand ihrer flauschigen Erscheinung leicht erkennbar. Typisch und namensgebend für die Raupen der Eichenprozessionsspinner ist ihre Art, Bäume zu befallen. Wie eine Prozession wandern die Raupen in mehreren Reihen Tier an Tier an Baumstämmen insbesondere von Buchen und Eichen aufwärts. Ihr Ziel ist die Krone des Baums. Wenn sie diese erreichen, fressen sie die Blätter ab und schädigen den Baum so stark, dass er eingehen kann.

Eichenprozessionsspinner in der Nahaufnahme

Der Eichenprozessionsspinner ist an der flauschigen Erscheinung und der Färbung leicht erkennbar.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Färbung der Raupe. Ein schwarzer Streifen in der Mitte ist auf beiden Seiten von hellen Streifen umgeben. Der Befall von Bäumen ist bereits an den Nestern der Eichenprozessionsspinner zu erkennen. In Form eines weißen Gespinstes hängen sie an Baumstämmen. Sie haben die Form eines kleinen Beutels oder bilden ein breitflächiges Gespinst in einem begrenzten Bereich des Stammes. In den Nestern sitzen die Raupen eng aneinander. Die Nester der Eichenprozessionsspinner sind nicht zu verwechseln mit den Gespinsten, die andere Falter bilden. Gespinstmotten überziehen Sträucher und Bäume teilweise vollständig mit einem weißen Schleier. Diese Raupen sind völlig ungefährlich.

Was verursachen Eichenprozessionsspinner bei Hunden?

Die Brennhaare der Raupen verursachen schwere allergische Reaktionen mit Schwellungen und Verätzungen. Schwere Atemwegs-Erkrankungen sind beim Einatmen der Brennhaare ebenfalls möglich.

Wo droht die Gefahr für Hunde?

Damit der Eichenprozessionsspinner den Hund nicht gefährdet, sollten Hundebesitzer ihm aus dem Weg gehen. Die Brennhaare der Raupen befinden sich in der Nähe von befallenen Bäumen oft noch nach Jahren. Sie liegen am Boden, auf Sträuchern und werden durch den Wind in die Luft getragen. Es ist daher wichtig, befallene Gebiete komplett zu meiden. Häufig weisen bereits Warnschilder auf den Befall von Bäumen hin.

Die Gefahr droht insbesondere in trockenen, warmen Regionen. Hier befallen die Raupen bevorzugt Eichen und Buchen in lichten Wäldern oder am Waldrand. Einzelne Bäume in Parkanlagen, auf Spiel- und Sportplätzen oder Campingplätzen sind ebenfalls beliebt zum Nestbau. Auch auf Hainbuchen sind die Raupen gelegentlich zu finden.

Besonders groß ist die Gefahr im Mai und Juni. In dieser Zeit befinden sich die Raupen in einem Entwicklungsstadium mit besonders hoher Giftigkeit. Der Nestbau beginnt bereits im Herbst. Herbst und Winter sind zudem gefährliche Zeiten, da der Wind die inzwischen unbewohnten Nester von den Bäumen weht. Sie bergen ebenfalls eine große Gefahr, da sie mit den Brennhaaren durchsetzt sind.

Eichenprozessionsspinner Hund: Typische Gefahrenquellen

Typische Gefahrenquellen stellen befallene Bäume dar, insbesondere in wärmeren Regionen.

Typische Symptome bei Berührung mit dem Eichenprozessionsspinner

Kommt es zu einem Kontakt zwischen Eichenprozessionsspinner und Hund, zeigt der Hund zunächst einen starken Juckreiz. Das gilt insbesondere, wenn die Brennhaare mit ihren Widerhaken in den Pfoten stecken. Sehr schnell treten folgende weitere Symptome auf:

  • lokaler Ausschlag, insbesondere zwischen den Zehen
  • Ausschlag und Schwellungen im Bereich der Nase und der Schleimhäute
  • starke Schwellung der Schnauze und des Nasenrückens
  • Bindehautentzündung mit Schwellung der Augenpartie
  • Atemnot durch eingeatmete Brennhaare
  • starke Rötungen und offene Wunden im Bereich der Zunge und des Rachens#
  • großflächige Quaddeln
  • Hautknötchen
  • Schluckbeschwerden
  • häufiges Niesen
  • Nasenschleimhautentzündung
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • starkes Hecheln
  • allergischer Schock

Im schlimmsten Fall verschluckt der Hund eine Raupe vollständig. Darauf reagiert er mit wiederholtem starken Erbrechen. Häufig ist das Erbrochene blutig. Der Befall der Hundes im Bereich der Zunge und des Rachens kann mit starken Verätzungen einhergehen. Häufig sterben extrem befallene Bereiche ab, sodass der Hund sein Leben lang Beeinträchtigungen spürt. Da der Befall zudem tödliche Folgen haben können, ist sofort eine Behandlung durch den Tierarzt notwendig.

Wie schnell wirkt das Gift des Eichenprozessionsspinners bei Hunden?

Das Gift wirkt sehr schnell. Erste Symptome wie der Juckreiz zeigen sich unter Umständen schon nach wenigen Minuten. Die Dauer ist abhängig von der Art des Befalls, da Hunde auch Stunden nach dem Spaziergang noch Brennhaare aus ihrem Fell lecken können.

Behandlung der Symptome und Vorbeugung gegen Eichenprozessionsspinner beim Hund

Erste Hilfe bildet die gründliche Reinigung der Haut, des Mauls und der Nase mit viel Wasser. Dabei sollte jedoch nicht mit den Händen oder einem Tuch gerieben werden. Die Brennhaare können dadurch tiefer in die Haut gelangen. Zudem können Hundehalter sich selbst infizieren. Der Tierarzt verabreicht dem Hund sofort abschwellende Medikamente, da die starken Schwellungen das Absterben von Hautregionen verursacht. Antihistaminika wirken gegen die Allergie und Salben sorgen für die Linderung von Hautreizungen. Mittel der Homöopathie reichen für die Behandlung nicht aus, da schnelle Hilfe erforderlich ist.

Eine Vorbeugung ist nur durch Meidung befallener Gebiete möglich. Sobald auch nur ein Baum von der Raupe des Eichenprozessionsspinners befallen ist, befinden sich die Brennhaare bis zu einer Entfernung von 200 Metern in der Umgebung. Da sie auch umherfliegen, ist ein vorbeugender Schutz des Hundes nicht möglich.

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