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Schipperke

von Michelle Holtmeyer
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Die Hunderasse Schipperke bringt viele starke Charaktereigenschaften mit. Welche das sind, und was der Tierhalter bei dieser Hunderasse noch alles beachten sollte, verrät das Rasseportrait. Der Schipperke gehört zur Gruppe 1 der Hütehunde und Treibhunde. Er ist der Sektion 1 mit der Standard Nr. 83 zugeordnet.

Schipperke im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 25-33 cm
Gewicht: 03.09.2017 kg
FCI-Gruppe: 1: Hütehunde und Treibhunde
Sektion: 1: Schäferhunde
Herkunftsland: Belgien
Farben: Schokolade, Blau, Creme, Aprikose, Schwarz-Braun, Schwarz
Lebenserwartung: 13-15 Jahre
Geeignet als: Wach-, Familien- und Begleithund
Sportarten:
Charakter: Zuversichtlich, Furchtlos, Treu, Agil, Unabhängig, Neugierig
Auslaufbedürfnisse: hoch
Sabber-Potential: gering
Stärke des Haarens: mittel
Pflegeaufwand: gering
Fellstruktur: dicht, gerade, hart, von fester Textur mit dichter und weicher Unterwolle
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: eher ja
Sozial: eher nein

Herkunft und Rassegeschichte

Die Geschichte des Schipperke reicht bis ins Mittelalter zurück

Die Geschichte des Schipperke reicht bis ins Mittelalter zurück

Die Herkunft des Schipperken ist nicht ganz unumstritten. Seine Stammform wird auf der einen Seite den mitteleuropäischen Schäferhunden, insbesondere den belgischen Schäferhunden, zugeordnet. Daher stammt das flämische Wort „Schäperke“, das mit „kleiner Schäferhund“ übersetzt wird. Der Leuvenaar gilt in diesem Zusammenhang als der Vorfahr der belgischen Schäferhunde. Auf der anderen Seite könnte der Name seine Verankerung auch im Niederdeutschen haben. Die Bekanntheit des Hundes basiert nämlich auch auf seinem Einsatz auf Binnen- bzw. Flussschiffen. Aus diesem Grund sind auch die Namen Spitzke und Schifferspitz geläufig.

Seine genaue Abstammung haben im Jahr 2017 Genforscher unter die Lupe genommen. Für die Gen-Analyse bezogen die Forscher über hundert Hunderassen ein. Die Gene von mehr als 13.000 Hunden wurden erforscht. Eine genetische Nähe zum belgischen Schäferhund konnte dabei nicht festgestellt werden. Vielmehr ordnet die Studie den Schipperke in die Reihe, zu der auch Kleinspitze (zum Beispiel Pomeranian) gehören.

Wie auch immer die Wirklichkeit seiner Abstammung dazu aussehen mag – Tatsache ist, dass es den Hund Schipperke zumindest schon im Mittelalter gegeben hat. Mit der Zeit bildeten sich in einzelnen belgischen Regionen Varietäten heraus. Eine große Nachkommenschaft besaß er nicht. Während des Zweiten Weltkrieges war das Tier sogar vom Aussterben bedroht. Eine große Verbreitung ist auch heute nicht der Fall. Betreut wird der Schipperke in Deutschland vom VDH (Verband Deutscher Kleinhundezüchter).

Wie viele Welpen bekommt ein Schipperke?

Mit einem Wurf von fünf Welpen kann gerechnet werden.

Wesen & Charakter vom Schipperke

Der Schipperke zeichnet sich durch einen starken Willen, Agilität und Intelligenz aus. Obwohl er nicht besonders groß gewachsen ist, kann sein Selbstbewusstsein größeren Hunden durchaus Respekt einflößen. Als aktiver Hund mit fordernden Charaktereigenschaften stellt er seinem Besitzer vor Herausforderungen. Aufgrund seiner selbstbewussten und furchtlosen Art muss ihm besonders beim Kläffen Einhalt geboten werden. Der Hund selbst sollte nicht die Autorität sein, sondern sein Frauchen oder Herrchen. Bei der Erziehung kann das mehrere Anläufe bedeuten. Der Erziehende darf hierbei nicht aufgeben.

Wer jetzt denkt, der agile kleine Freund braucht nicht viel menschliche Nähe, der irrt. Emotionale Bindung, eine gesunde Beziehung und gemeinsame Aktivitäten mit seinem Lieblingsmenschen sind dem kleinen Schäferhund enorm wichtig. Wie die meisten Hunde ist auch diese Hunderasse sehr auf seinen Besitzer bezogen. Er liebt Ausflüge in die Natur und Orte, an denen er sich zusammen mit seinem Freund austoben kann.

Obwohl er einerseits sehr fordernd sein kann, kann er andererseits auch sehr genügsam sein. Vor allem in Hinsicht auf sein Zuhause. Der Schipperke braucht kein großes Haus, um sich wohlzufühlen. Auch in einer Etagenwohnung in einer Großstadt ist er glücklich mit dem, was er an Raum zur Verfügung hat. Weil er sich auch in kleinen Räumlichkeiten als anpassungsfähig erweist, ist auch ein Gang durch die Stadt mit vielen Menschen kein Problem. Auch die Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln ist unproblematisch möglich.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Schipperke

Der Schipperke gehört zu den kleineren Hunderassen und wird durchschnittlich ungefähr 20-30 Zentimeter groß, wobei Rüden in der Regel etwas größer sind als Hündinnen. Das Gewicht liegt je nach Größe zwischen vier bis sieben Kilo. Oftmals wirken sie aufgrund ihres mittellanges Fells aber etwas größer und schwerer. Farbtechnisch kommen sie oft in Schwarz, Schokoladen, Blau und Creme vor, wobei man am häufigsten schwarze Schipperkes antrifft.

Schipperkes sind geprägt von einem sehr freundlichen aussehenden Gesicht mit langer Nase und spitzen Ohren.

Der Schipperke hat mittellanges, dunkles Fell

Der Schipperke hat mittellanges, dunkles Fell

Wie groß wird ein Schipperke?

Die Widerristhöhe kann bis zu 33 cm betragen.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung und Haltung des Schipperke – Das gilt es zu beachten

Der Schipperke ist ein Hund, der eine liebevolle und gleichzeitig geradlinige Führung ohne Nachlässigkeiten braucht. Aufgrund seiner Intelligenz weiß der kleine Vierbeiner, seine Vorteile sonst clever durchzusetzen. Ist es einmal soweit, kann sich der Hund zu einem Kläffer entwickeln. Hundehalter sollten daher charakterliche Stärke in der Erziehung eines solchen Hundes mitbringen. Seine Furchtlosigkeit und sein Selbstbewusstsein lassen ihn manchmal seine Aufgaben vergessen. Er soll sich nicht als streitlustiges Wesen verstehen, das sich permanent behaupten muss.

Als ursprünglicher Hütehund kommt er auch gerne als kleiner Wachhund zum Einsatz. Hier sind seine tierischen Instinkte untrüglich. Auch wenn er klein ist, ist der Schipperke in der Lage, Haus und Wohnung in Alarmbereitschaft zu versetzen.

Als agiles Lebewesen braucht das Tier auch einen aktiven Hundebesitzer. In der Wohnung mag es gemütlich sein, aber draußen ist es noch schöner. Der Schipperke bewegt sich gern in der Natur und genießt ebenso ein aktives Miteinander mit seinem Besitzer. Tägliche Ausgänge sind notwendig und auch gegen längere Spaziergänge ist nichts einzuwenden.

Der Anfänger mag nun glauben, der Hund sei aufgrund seiner zuweilen unruhigen Natur nicht für sie geeignet. Das stimmt aber nicht. Anfänger können mit dem Hund zurechtkommen, wenn sie eine konsequente und liebevolle Erziehung durchziehen. Wenn einmal feststeht, dass der Mensch die einzige Autoritätsperson ist, sollte es keine Schwierigkeiten mit seinem Charakter geben.

Ernährung des Schipperke

Grundsätzlich stellt der Schipperke keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Weil der Hund aber durch seinen starken Bewegungsdrang viel Energie verbraucht, hat er nicht selten auch einen großen Hunger. Er isst gern und viel. Die Verführung den Hund aufgrund seiner lieben, flehenden und hungrigen Augen zu überfüttern, ist bei manchen Tierfreunden groß. Übergewicht kann die Folge sein, wenn der Mensch dem Hund aus Mitleid immer wieder mit Snacks füttert. Das Gewicht des Hundes sollte zwischenzeitlich mithilfe einer Waage überprüft werden.

Ist der Schipperke ausgewachsenen, bekommt er zwei Mahlzeiten am Tag. Die optimale Mahlzeit enthält etwa 30 Prozent Gemüse, 60 Prozent Fleisch und 10 Prozent Reis pro Tag. Dabei darf die Menge nicht bestimmend sein, sondern die Zusammensetzung des Hundefutters. Welche Vitamine und Nährstoffe der Hund braucht hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Diese sind

  • Alter
  • Gewicht
  • Größe
  • Gesundheit
  • Aktivität

Wenn Hundehalter in Hinsicht auf die Ernährung auf Nummer sicher gehen wollen, können sie sich von dem Tierarzt einen Ernährungsplan erarbeiten lassen.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die Lebenserwartung des Schipperke liegt bei bis zu 14 Jahren. Diese Hunderasse erfreut sich in der Regel einer robusten Gesundheit. Rassetypische Krankheiten sind nicht bekannt. Wenn eine Krankheit auftreten sollte, kann es sich um die Erbkrankheit „Mukopolysaccharidose III“ handeln, bei der der zelluläre Stoffwechsel gestört ist. Beim Kauf dieses Hundes sollte der Käufer den seriösen Züchter auf Erbkrankheiten der Eltern des Hundes ansprechen.

Sind Krankheiten ausgeschlossen, müssen sie nicht durch Überfütterung entstehen. Das liegt letztlich in der Hand des Menschen. Der Hund neigt durchaus zu Übergewicht, wenn die bestimmten Ernährungsfaktoren ignoriert werden. Der Schipperke ist ein aktives Tier und verbraucht viel Energie. Die Folge: ständiger Hunger. Der Halter des Tieres sollte daher einen Punkt nicht außer Acht lassen: Hungrige Augen bedeuten nicht, dass auch jeder Hunger mit Snacks gebremst werden muss.

Auch kalte Tage können die Gesundheit des robusten kleinen Schäferhundes nicht schaden. Aufgrund der dichten Unterwolle gilt diese Hunderasse nicht als kälteempfindlich. Die Unterwolle bietet Schutz vor Wind und Kälte. Auch sehr warme Tage machen dem Vierbeiner nichts aus. Bei großer Hitze jedoch sind Schutzmaßnahmen zu treffen, um einen Hitzschlag zu vermeiden.

Wie alt wird ein Schipperke?

Ein Schipperke kann 14 Jahre alt werden.

Pflege des Schipperke

Der Schipperke hat kein Fell, das einer intensiven Pflege bedarf. Das Fell ist ausgesprochen pflegeleicht. Zweimal im Jahr haart das Tier aufgrund des Fellwechsels. Der Tierhalter sollte den Hund dann regelmäßig bürsten. Es ist nicht notwendig, das Tier nach einem Ausflug in die Natur zu baden.

Schipperke – Aktivitäten und Training

Schipperkes in der Naturq

Schipperkes sind gerne draußen

Die täglichen Runden in der Natur in Form von Spaziergängen können ausreichend sein. Dennoch liebt der Schipperke viel Bewegung. Frauchen und Herrchen sollten daher auch Orte für Ausflugsziele ins Auge fassen, an denen sich das agile Tier richtig austoben kann. Das Tier wird als sehr leistungsfähig beschrieben. Um den Hund körperlich und geistig fit zu halten, sollten mehrere Hundesportarten ins Auge gefasst werden. Mit Agility oder Obedience treffen Hundehalter die richtige Wahl.

Agility ist unter den Hundesportarten wohl die Nummer eins. Hier kann der Schipperke sein Geschick verbessern und seine Schnelligkeit steigern. Bei dem Hundeparcours geht es um ein möglichst fehlerfreies Durchkommen. Dabei muss der Schipperke durch Tunnel laufen, einen Slalom bewältigen und diverse andere Hürden nehmen. Der Schipperke bei guter Erziehung ein Hund mit gutem Grundgehorsam. Daher eignet er sich bestens für diese Hundesportart.

Doch nicht nur der Hund ist Teil des Sports, sondern auch der Mensch. Der Hund ist nur dann erfolgreich in der Überwindung der Hindernisse, wenn er dabei in ständiger Kommunikation mit seinem Besitzer ist. Insofern handelt es sich um Teamarbeit, die die Bindung und Beziehung zwischen Mensch und Hund stärkt.
Obedience hingegen ist nicht so berühmt wie Agility. Die Hundesportart stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Gehorsam“. Dabei müssen die unterschiedlichen Übungen zielgenau und schnell durchgeführt werden. Mit den Grundübungen Sitz, Fuß und Platz fangen die Übungen an. Für die Erziehung des Schipperke sind solche Übungen am Anfang sehr wichtig, weil das Tier sonst macht, was es will. Auch der Anfänger hat hier die Möglichkeit zu lernen, wie die Erziehung seines kleinen Schäferhundes gelingt. Oft wird hier mit einem Clicker für ein effektiveres Training gearbeitet. Diese Hundesportart kann eine gute Ergänzung zum Agility-Programm sein

Gut zu wissen: Besonderheiten des Schipperke

Der Hund wurde berühmt durch die Königin Marie Henriette von Belgien, die 1885 einen Schipperken auf einer brüsseler Ausstellung erwarb.

Was kostet ein Schipperke Welpe?

Für einen Schipperke Welpen verlangen Züchter gerne bis zu 1500 Euro oder mehr. Allerdings gibt es nur wenige Züchter dieser Rasse.

Nachteile des Schipperke

Der Hund ist nicht mit Nachteilen behaftet. Er ist ein gesunder und robuster Hund und er hat nicht mit Krankheiten zu kämpfen. Auch wenn seine Art selbstbewusster und eher unruhiger Natur ist, kann er gut erzogen werden. Selbst für einen Anfänger ist das möglich.

Passt der Schipperke zu mir?

Der Schipperke mag für aktive Hundefreunde die richtige Wahl sein. Der Hund braucht draußen viel Bewegung. Das eigene Zuhause hingegen darf klein ausfallen. Auch das ist für den Interessenten ein attraktiver Punkt. Die Suche nach einem Hund, der auch für eine Wohnung geeignet ist, erweist sich manchmal als schwierig. Wer den Schipperken genauer unter die Lupe nimmt, stellt schnell fest: Das ist der richtige Hund.

Bei der Hunderasse handelt es sich nicht um einen Schoßhund. Tierfreunde mit einem hohen Aktivitätsbedürfnis sind mit der Wahl eines Schipperken bestens bedient. Das Tier ist agil, neugierig, unruhig und folgt einem starken Bewegungsdrang. Deshalb können kurze Spaziergänge dem Tier schnell langweilig werden. Um den Geist und den Körper des Tieres nicht zu unterfordern, ist die Ausübung von Hundesportarten wichtig. Für den Tierhalter heißt das: Er muss und sollte mitmachen.

Wenn das Tier seinen Drang nach viel Bewegung befriedigt sieht, ist ein ausgeglichenes Verhalten in Haus oder Wohnung zu erwarten. Ideal kann der Hund daher auch in einer kleineren Wohnung gehalten werden. Lebt der Tierhalter in einer Stadt oder Großstadt, sollte es zumindest einen Park geben, in dem sich das Tier nach Herzenslust austoben darf. Ansonsten sollte gezielt nach Örtlichkeiten gesucht werden, an denen Hundesport betrieben werden kann.

Vor dem Kauf sollte sich der Interessierte überlegen, ob er selbst auch ein aktives Leben führt, das dem Hund gerecht werden kann. Wer einen Schipperke haben möchte, sollte sich gerne draußen aufhalten, sich gerne bewegen und an einer Teamarbeit mit dem Hund mitwirken wollen. Empfehlenswert ist es, sich selbst ein paar Fragen zu stellen. Bei der Wahl sollte sichergestellt sein, dass der Wunsch nach einem Hund den Interessenten nicht blind macht für unpassende Eigenschaften.

Der aktive Hund braucht einen Halter mit einem ebenso aktiven Lebensstil

Der aktive Hund braucht einen Halter mit einem ebenso aktiven Lebensstil

Senioren, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, sollten sich aus den genannten Gründen keinen Schipperken zulegen. Langsamkeit ist etwas, womit dieser Hund nicht gut zurechtkommt. Und auch der ältere Mensch wäre mit diesem Tier überfordert. Senioren, die unter Bewegung den gemütlichen Spaziergang verstehen, machen einen Schipperken auf Dauer nicht glücklich. Aktive Senioren hingegen können Spaß an dem Tier haben. Durch die Ausübung von Hundesportarten wirkt auch der Hund dem älteren Menschen gegenüber animierend. Aktive Senioren, die sich gerne bewegen, können ihre Bewegungsfähigkeiten mit diesem Hund möglicherweise sogar verbessern. Zumindest hält das Tier auch den Körper eines älteren Menschen fit.

Der Schipperke ist ein ausgezeichneter Familienhund, wenn er richtig erzogen wird. Als Wachhund funktioniert er einwandfrei. Trotz seiner Größe beschützt er Familie und Haus effektiv mit seiner untrüglichen Wachsamkeit.

Diese Hunde suchen ein Zuhause