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Hautpilz beim Hund: Muss ich mir Sorgen machen?

von Michelle Breitenfeld
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Hautpilz beim Hund ist ebenso wie bei allen Tieren und bei Menschen eine ansteckende Erkrankung. Ihre Übertragung erfolgt daher in den meisten Fällen durch Kontakt mit anderen, von Pilzinfektionen betroffenen Tieren. Da Hunde im engen körperlichen Kontakt interagieren, übertragen sich Pilzsporen rasch von einem Hund auf den anderen. Der Hautpilz beim Hund überträgt sich auch bereits durch Pilzsporen in der Umgebung, etwa beim Besuch in einer Wohnung, in der ein mit Dermatophyten infizierter Artgenosse lebt. Da der Hautpilz stark ansteckend ist, bedarf er einer dringenden Behandlung durch den Tierarzt. Alles über den Hautpilz beim Hund erfährst Du in diesem Artikel. 

Hautpilz beim Hund – Symptome

Das auffälligste Symptom einer Pilzinfektion der Haut ist außergewöhnlich häufiges Kratzen, oft an derselben Körperpartie. Hautpilz beim Hund geht mit einem starken Juckreiz einher. Stellen, an denen der Hautpilz besonders häufig auftritt, sind:

  • Das Gesicht
  • Die Ohren und der Bereich hinter den Ohren
  • Die Gliedmaßen
  • Die Rute

Durch das Kratzen verteilen Hunde die Pilzsporen darüber hinaus auf den gesamten Körper.

Insbesondere bei langhaarigen Hunden mit dunklem Fell sind Hautveränderungen nur schwer zu erkennen. Bei einem Hund mit glattem Fell und bei hellen Tieren wird die durch den Hautpilz und das Kratzen verursachte Entzündungsreaktion eher sichtbar. Es ist daher notwendig, das Fell und die Haut eines langhaarigen Hundes, der sich häufig kratzt, intensiv zu untersuchen. Die befallene Haut ist stark gerötet, schuppig und im fortgeschrittenen Stadium der Infektion bereits entzündet. Häufig nässen die infizierten und entzündeten Hautpartien. Es bilden sich Krusten und ein verklebtes Fell.

Neben den Hautreaktionen ist Haarausfall möglich. Er tritt im Fall einer Pilzinfektion meist kreisrund auf. Auch ein stumpfes und brüchiges Fell kann auf eine Hautpilzinfektion hinweisen.

Nicht jeder Hund zeigt Symptome für den Befall mit Dermatophyten. Die Sporen können sich im Fell des Tieres befinden, ohne die Haut zu befallen oder ohne, dass der Hund einen Juckreiz spürt. Dennoch kann der symptomlose Vierbeiner andere Tiere anstecken.

Wie erkenne ich einen Hautpilz?

Einen ersten Hinweis auf eine Infektion durch Hautpilz beim Hund gibt häufiges Kratzen an denselben Körperpartien. Bei genauer Untersuchung der Haut zeigen sich die zuvor beschriebenen Erscheinungen. Zudem kann die Pilzinfektion Haarausfall oder Haarbruch verursachen. Haarausfall tritt überwiegend kreisförmig auf. Durch Haarbruch wird das Fell stumpf und spröde.

Wie werden Hautpilze diagnostiziert?

Gerötete Haut und eine Entzündungsreaktion sind nicht nur Anzeichen für eine Pilzinfektion. Sie können auch durch eine Allergie, Insektenstiche oder andere Erkrankungen verursacht sein. Angesichts dessen ist eine Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt notwendig. Der Tierarzt kann die betroffenen Hautpartien zunächst mit einer Wood’schen Lampe untersuchen. Das UV-Licht kann einige Arten von Hautpilzen aufgrund ihrer fluoreszierenden Eigenschaften sichtbar machen. Eine exakte Diagnose ist jedoch nur mit einer Pilzkultur möglich. Dazu nimmt der Tierarzt eine kleine Hautprobe von der Oberfläche und gibt sie auf einen Nährboden. Dermatophyten bilden auf dem Nährboden innerhalb weniger Tage Kolonien und zeigen ihr Erscheinungsbild. Diese Methode ermöglicht gleichzeitig die genaue Identifizierung des Erregers.

Wie sieht ein Pilz auf der Haut aus?

Der Hautpilz verursacht unter anderem eine Austrocknung der befallenen Partien. Die Haut ist daher gerötet und meist schuppig. Liegt bereits eine Entzündung vor, kann die Haut nässen und verkrustet sein.

Wie wird Hautpilz beim Hund behandelt?

Die Behandlung eines Hundes mit Hautpilz erfolgt in zweierlei Hinsicht. Zum einen müssen die Erreger vollständig bekämpft werden, zum anderen ist die Linderung der Symptome notwendig. Die Bekämpfung der Pilzerreger kann sehr langwierig sein. Daher ist es besonders wichtig, neben dem befallenen Hund auch seine Umgebung von Pilzsporen zu befreien. Daher erfolgt die gesamte Behandlung in mehreren Schritten:

  • Entfernung infizierter Haare und Hautschuppen
  • Tablettengabe und Injektionen zur Linderung der Symptome und Bekämpfung der Infektion
  • Linderung des Juckreizes und Bekämpfung der Infektion durch Cremes, Tinkturen oder Salben
  • Desinfektion der Umgebung
  • Mitbehandlung anderer Tiere im Haushalt

Insbesondere die Umgebungs-Desinfektion stellt hohe Anforderungen an Hundebesitzer. Alle Spielzeuge, Kämme, Bürsten, Hundebetten benötigen eine Behandlung mit einem antimykotischen, also pilzbekämpfenden Reinigungsmittel. Im Idealfall werden sie nach der Reinigung zusätzlich mit einer fungiziden Lösung behandelt. Die gesamte Wohnung muss von Haaren und Hautschuppen des Hundes befreit werden. Böden, Möbel und andere Oberflächen sollten im Abstand von zwei Wochen regelmäßig mit einem antimykotischen Mittel gereinigt werden, bis der Hund frei von der Pilzinfektion ist.

Bei langhaarigen Hunden kann es zudem sinnvoll sein, das Fell kurz zu scheren. Das kurze Fell erleichtert die Behandlung und beschleunigt die Heilung der Haut.

ein pilz welcher die haut der hundes befallen kann

Ein Pilz welcher die haut des Tieres befallen kann.,

Hausmittel gegen Hautpilze beim Hund

Die sichere Bekämpfung von Hautpilz beim Hund setzt den Einsatz von Antimykotika, also Medikamenten zur Bekämpfung von Pilzen, voraus. Eine antimykotische Wirkung erzielen zwar auch Hausmittel wie Teebaumöl oder Kokosöl, doch kann die Behandlung mit diesen Mitteln für den Hund unangenehme Nebenwirkungen oder sogar Vergiftungen verursachen. Zudem ist eine zuverlässige Bekämpfung der Pilzsporen und Linderung der Symptome mit diesen Mitteln nicht gewährleistet.

Wie kann man dem Hautpilz beim Hund vorbeugen?

Einige Tiere sind anfälliger für Pilzinfektionen als andere. Das gilt insbesondere für:

  • alte und geschwächte Hunde
  • trächtige und stillende Hündinnen
  • Hunde in Tierheimen und Tierpensionen
  • Tiere, die häufig auf Ausstellungen präsentiert werden
  • Hunde, die in größeren Rudeln leben
  • Welpen

Wichtig für den Schutz der Tiere ist eine saubere Umgebung. Räume, in denen sich die Hunde aufhalten, sollten mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt werden. Im Idealfall desinfizieren Hundebesitzer die Plätze ihres Hundes sowie sein Halsband und seine Pflege-Utensilien regelmäßig. Den Kontakt zu möglicherweise infizierten Tieren sollen Hundebesitzer verhindern. Die regelmäßige Fellpflege und Untersuchung der Haut auf Auffälligkeiten helfen ebenfalls, Pilzinfektionen zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen.

Ein starkes Immunsystem stärkt die Tiere und unterstützt die Abwehr von Pilzinfektionen. Dazu trägt insbesondere eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung im Freien bei.

Wie gefährlich kann Hautpilz werden?

Ein nicht behandelter Hautpilz kann auf den gesamten Körper des Tieres übergreifen. Durch das Kratzen an den infizierten Hautpartien können weitere Infektionen auftreten, die mit einem schweren Leid für den Hund einhergehen. Zudem kann der Hund große Teile seines Fells verlieren. Da befallene Hunde stark ansteckend sind, besteht die Gefahr für andere Tiere und Menschen, sich im direkten Kontakt anzustecken.

Können Hautpilze vom Hund auf den Menschen übertragen werden?

Verschiedene Pilzerreger können Hunde infizieren. Dazu gehören vornehmlich Microsporum canis, Trichophyton gypseum und Trichophyton mentagrophytes. Einige dieser Arten haben zoonotisches Potenzial. Sie sind also auch für Menschen ansteckend. Dasselbe gilt umgekehrt. Ist ein Mensch mit einem dieser Erreger infiziert, kann er seinen Hund anstecken.

Im Rahmen der Behandlung von Hautpilz beim Hund müssen Menschen sich daher ebenfalls vor einer Infektion schützen. Beim Eincremen des Hundes sollten Hundehalter daher Gummihandschuhe tragen. Befallene Tiere sollten nicht auf dem Sofa oder im Bett schlafen. Nach dem Kontakt mit dem Vierbeiner ist gründliches Händewaschen notwendig.

Wie lange ist der Hautpilz ansteckend?

Eine Pilzinfektion kann sehr langwierig sein. Solange sich Pilzsporen auf der Haut oder im Fell des Hundes befinden, ist die Ansteckungsgefahr gegeben. Der Zeitraum beträgt mehrere Wochen und oft sogar Monate. Sicherheit ist erst gegeben, wenn die Tierärztin oder der Tierarzt nach einer erneuten Untersuchung die Heilung bestätigt.

Sind Hefepilze beim Hund ansteckend?

Hefepilze gehören grundsätzlich nicht zu den stark ansteckenden Pilzen. Die infektiösen Hautpilze beim Hund sind Fadenpilze. Hefepilze hingegen befinden sich auf der Haut und im Körper vieler Lebewesen. Störende Symptome treten in der Regel nur auf, wenn die Hefepilze im Übermaß vorhanden sind. Beim Hund kann das beispielsweise durch die Art Malassezia in den Ohren geschehen. Insbesondere Hängeohren sind davon häufig betroffen.

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