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Welpe ans Autofahren gewöhnen – Tipps & Tricks

von Denis Uwelius
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Wir kennen alle das Bild von dem Hund mit Sonnenbrille, der bei voller Fahrt aus dem Autofenster schaut und seine Zunge im Wind wedeln lässt. Das ist wohl kaum die sicherste Variante, einen Welpen im Auto zu transportieren, aber die Freude, die diesem Hund ins Gesicht geschrieben steht, wünscht sich wohl jeder Hundebesitzer bei seinem eigenen Liebling. Wir zeigen euch, wie ihr das Autofahren tatsächlich zu einem tollen Erlebnis für euch und wie Dein Welpe ans Autofahren gewöhnt werden kann.

Welpe ans Autofahren gewöhnen - Schritt für Schritt

Hunde machen im Welpenalter meist eher schlechte Erfahrungen bei den ersten Autofahrten. So reicht es schon allein, dass ein Welpe von seiner neuen Familie abgeholt und in ein anderes zu Hause gebracht wird. Aus der Sicht des Welpen sieht es nämlich so aus: Er verliert seine Mutter und seine Geschwister. Dazu kennt er die Menschen nicht, die ihn plötzlich umgeben und ruckelige Autofahrt überfordern sein noch nicht vollständig entwickeltes Gleichgewichtssystem zusätzlich zur Aufregung. Letztendlich wird einmal der gesamte Mageninhalt entleert und das Autofahren mit vielen negativen Erlebnissen gleichzeitig verbunden.

Natürlich gilt dies nicht für alle Welpen, doch es wird plötzlich klar, weshalb so viele Hunde überhaupt nicht gerne Autofahren und sich häufig auch noch übergeben. Wie gewöhne ich meinen Hund denn dann aber ans Autofahren? Natürlich ist jeder Hund individuell und die Angst bzw. Probleme haben nicht immer dieselbe Ursache. Falls wirklich große Probleme bestehen, die alleine nicht zu beheben sind, lasst euch unbedingt von Hundetrainer:innen beraten. Der Gewöhnungsprozess könnte grundsätzlich zum Beispiel wie folgt aussehen:

Welpe Autofahren: Hund schaut aus einem blauen Auto

1. Schritt: Zeig Deinem Hund das Auto

Nähert euch gemeinsam dem Ungetüm namens Auto an und lass Deinem Hund viel Zeit beim Beschnuppern und Erkunden des Gefährts. Am besten öffnest Du die Kofferraumklappe, sodass er auch sein Körbchen direkt sieht und direkt kennenlernen kann. Manche Hunde sind mutig und legen sich direkt hinein. Dann kannst Du Deinen Vierbeiner belohnen. Bleibt er dort für eine längere Zeit sitzen, ist es noch besser. Gib ihm einen Kauknochen oder sein Lieblingsspielzeug und lass ihn dort einfach etwas Zeit verbringen.

2. Schritt: Ein- und Aussteigen

Ist der Hund mit dem Auto vertraut, kann man ihn immer wieder ein- und aussteigen lassen. Dabei muss man bedenken, dass vor allem Junghunde häufig noch nicht springen dürfen und Häufiges aus dem Kofferraum springen grundsätzlich einfach ungesund für die Gelenke ist. Man kann sich zum Beispiel eine Rampe für das Auto kaufen oder den Hund einfach in das Auto heben, wenn es möglich ist und er es sich gefallen lässt. Diese Übung bringt nicht nur Routine, sondern ist auch wichtig, sobald man unterwegs ist und der Hund nicht einfach so rausspringen kann, wenn der Kofferraum aufgeht. Besonders bei viel befahrenen Straßen oder in der Nähe von anderen Menschen und Hunden ist dies sehr wichtig.

3. Schritt: Der Motor

Das Motorengeräusch kann für viele Hunde beängstigend sein. Natürlich kann man das Auto auch bei anderen Übungen schon laufenlassen, aber insbesondere im geschlossenen Auto kann das Geräusch den Hund beunruhigen. Am besten, man konditioniert den Hund so, dass er das Motorengeräusch mit etwas Positivem verbindet.

4. Schritt: Autofahren zu einem schönen Spaziergang

Sobald der Hund ruhig in seinem Korb sitzt und auch das Motorengeräusch kein Problem mehr darstellt, kann man den Hund auf eine kleine Spritztour mitnehmen. Klein bedeutet hierbei wirklich klein. Zu Anfang sollten es nur ein paar Hundert Meter sein. Dann kann man aussteigen und den Spaziergang oder ein Spiel beginnen. So verbindet der Hund das Autofahren mit einer schönen Aktivität. Die Strecken kann man verlängern, je nachdem wie der Welpe mit dem Autofahren zurechtkommt.

Als Besitzer erkennt man eigentlich, in welcher Stimmungslage der Hund sich befindet und kann darauf reagieren. Sollte der Hund anfangen zu jaulen, so rede in einem ruhigen Ton mit Deinem Liebling. Es muss nichts Bestimmtes sein, außer dass es etwas Positives sein sollte. Streichelt und bemitleidet man den Hund, wenn er jault, so wird es nur noch schlimmer, da er dann tatsächlich denkt, dass etwas Schlimmes passiert. Auch ein Mitfahrer, den Dein Hund kennt, kann beruhigend wirken.

Welpe lehnt sich auf eine Autoscheibe

Wie gewöhne ich meinen Welpen ans Autofahren?

Viel Ruhe und Vertrauen sind nötig, um einen Hund an das Autofahren zu gewöhnen. Gib dem Welpen nach einer schlechten Erfahrung erst ein mal eine Pause. Ist der Junghund soweit, kann man ihn das Auto erkunden lassen und an das Einsteigen und das Motorengeräusch gewöhnen. Erst wenn das ohne Angst geht, kann man ein kleines Stück fahren.

Die erste Autofahrt mit dem Welpen

Das erste Mal wenn Dein Welpe beim Autofahren an Bord ist, sollte am besten schon mit der Mutter und den anderen Welpen passiert sein. Jedoch fahren nicht alle Züchter mit ihren Hunden Auto und wenn dann ist es vielleicht auch nur der Weg zum Tierarzt gewesen. So verbindet ein Welpe oft nichts besonders Schönes mit dem Auto. Werden sie dann noch von neuen Besitzern abgeholt und ihrer Familie entrissen, wird es noch schlimmer. Die Tiere übergeben sich und sind mit ihren Nerven am Ende.

Oft kann man als neuer Besitzer daran gar nicht viel ändern und man sollte dann auch nicht immer wieder auf das Autofahren bestehen, wenn es dem Welpen dabei schlecht geht, nur um ihn daran zu gewöhnen. So kann man dem Welpen ein echtes Trauma verpassen. Die erste Autofahrt sollte für einen Welpen natürlich ein positives Erlebnis sein. Da es aber oft nicht so ist, kann man auch stattdessen die erste „gute“ Autofahrt sorgfältig planen und dem Hund einen Neustart ins Autofahren geben.

Du darfst den Hund niemals zwingen, ins Auto zu gehen. Lock ihn stattdessen mit einem Leckerli, sodass es seine eigene Entscheidung war in das Gefährt einzusteigen. Welpen sind neugierig und haben oft keine Hemmungen, wenn es darum geht, irgendwo herum zu klettern. Bleibt der Hund im Wagen? Super Sache! Gefällt es ihm dort nicht so gut, dann zwing ihn nicht, dort zu bleiben, sondern gib ihm die Möglichkeit, wieder aus dem Auto heraus zu kommen.

Natürlich kannst Du ihm mit einem kleinen Spiel, Leckerlis oder Streicheleinheiten versuchen zu überzeugen, dass das Auto ein toller Ort ist, aber man darf dem jungen Hund auf gar keinen Fall Angst machen. Vertraute Dinge wie die Lieblingsdecke oder das -spielzeug können dabei helfen, dem Welpen ein wohligeres Gefühl zu geben. So kannst Du auch bei der Abholung des Welpen die Züchter fragen, ob Du eine Decke oder etwas Ähnliches mitnehmen darfst, um dem Welpen die Angst zu nehmen. Du kannst auch bei Deinen Besuchen schon eine Decke oder ein Spielzeug mitbringen und dort lassen, damit der Welpe dieses kennt, wenn ihr ihn mit nach Hause nehmt.

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Wie lange darf ein Welpe Autofahren?

Welpen haben noch kein vollständig entwickeltes Gleichgewichtssystem. Somit wird ihnen schnell schlecht und dazu haben sie oft Angst im Auto. Deshalb muss man den Hund ganz vorsichtig daran gewöhnen und erst, wenn er das Auto als normal ansieht, wirklich längere Strecken fahren.

Welpe ans Autofahren gewöhnen - Sicherheit im Auto

Die Vorbereitung vor der Autofahrt ist natürlich auch wichtig und dabei ist der Sicherheitsaspekt im Fokus. Für mittlere oder große Hunde gibt es festinstallierte Transportboxen. Dafür ist natürlich auch ein ausreichend großes Auto nötig. Am besten ein Kombi. Hunde werden als Ladung gesehen und Ladung muss gesichert werden. Baut man einen Unfall, so wird eine Versicherung den Schaden eines ungesicherten Hundes nicht übernehmen und man muss sogar eine Strafe von 30 bis 50 Euro zahlen. Möchte man keine feste Box haben, so kann man auf Geschirre zurückgreifen oder auch Gitter bzw. Netze als eine Art Trennwand zum Kofferraum hin anbauen.

Denis Uwelius
Denis UweliusHundetrainer der edogs Academy
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Experten-Tipp: Verhalte dich beim Autofahren nicht auffällig sondern bleibe selbst entspannt und ruhig. Ein Welpe, der seine neue Bezugsperson kennenlernt, beobachtet das körpersprachliche Verhalten und aus dieser Aktion folgt eine Reaktion. Vermeide übermäßiges Streicheln, Ansprechen und den ständigen Augenkontakt. Wenn du die nötige entspannte Ausstrahlung zeigst, wird dein Welpe sich wohlfühlen und auch Ruhephasen im Auto gelingen. Jetzt die edogs Academy entdecken!

Tipps gegen die Angst beim Autofahren

Hat ein Hund große Angst beim Autofahren, sollte man ihn sorgsam daran gewöhnen und nicht überfordern. Zeit, Vertrauen und Einfühlungsvermögen sind der Schlüssel zum Erfolg. Fahr am Anfang erst einmal gar nicht, sondern lass den Hund nur das Auto erkunden und sich an die Geräuschkulisse gewöhnen. Ist der Hund dabei ruhig, so kannst du ganz kurze Strecken mit ihm fahren. Nur um die nächste Ecke reicht oft völlig aus und dann macht ihr dort etwas Spaßiges.

Auch eine Vertrauensperson als Mitfahrer und geliebte Spielsachen oder die Kuscheldecke können helfen. Vielleicht hat Dein Hund sogar einen besten Freund, der gerne Auto fährt und ihm zeigen kann, dass es gar nichts Schlimmes ist. Wird die Angst trotz allem nicht besser, so sucht man aber lieber einen Hundetrainer auf, der das Verhalten das Hundes genau deuten kann und mit hilfreichen Tipps und Trainingsmethoden beim Prozess „Autofahren mach Spaß“ zur Seite steht.

Warum spuckt der Welpe beim Autofahren?

Welpen übergeben sich schneller, da ihr Gleichgewichtsorgan noch nicht vollständig entwickelt ist. Zudem haben sie oft Angst und Stress im Auto. Das schlägt ihnen zusätzlich auf den Magen.

Welpe beim Autofahren: Das hilft dem Hund gegen Übelkeit im Auto

Auch Menschen sind manchmal von Übelkeit im Auto oder beim Schiffahren geplagt. Den Hund geht es nicht viel anders. Sie können die Situation nicht einordnen und das Gleichgewichtsorgan ist von der ruckeligen Fahrt verwirrt. Bei Welpen ist das Gleichgewichtsorgan noch gar nicht fertig ausgebildet, sodass ihnen noch viel schneller schlecht wird. Zudem geht es den Hunden wie den Welpen, sobald Angst und Stress ins Spiel kommen. Das schlägt auf den Magen und so übergeben sich viele Hunde auch deshalb oder vielleicht sogar nur deshalb beim Autofahren.

Helfen kann dann frische Luft und ein nüchterner Magen. Fahr am besten also erst einige Stunden nach der letzten Mahlzeit mit Deinem Hund Auto und lass ihn dabei nichts fressen. Auch die Lüftung ist ein entscheidender Faktor bei Übelkeit. Vielleicht hilft frische Luft. Man muss es einfach ausprobieren, denn jeder Hund ist unterschiedlich. Zusätzlich kann auch bekannte Musik oder ein bekannter Geruch helfen, den Hund zu beruhigen. Der Platz im Auto kann außerdem entscheidend sein in Sachen Übelkeit. Ausprobieren und den eigenen Weg finden ist jedoch das Wichtigste. Es gibt schließlich viele Ursachen für Übelkeit und viele verschiedenen Lösungsansätze. Schlussendlich gibt es auch Medikamente für Hunde, die von Reiseübelkeit geplagt sind.

Hat der Hund einen empfindlichen Magen ist es aber auf alle Fälle ratsam eine wasserfeste Unterlage in das Auto zu legen, damit Kofferraum und Polster nicht direkt hin sind.

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