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VJP Verbandsjugendprüfung für Hunde

von Michael Hein
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Die Verbandsjugendprüfung (VJP) für Hunde ist eine Anlageprüfung für junge Vorstehhunde. Als Vorstehhunde werden die Jagdhunde bezeichnet, die bei der Suche nach Wild abrupt stehen bleiben, wenn sie Witterung aufgenommen haben. Anschließend hebt der Hund seine Vorderpfote und zeigt mit dem Kopf in Richtung des Wildes. Alles über die Verbandsjugendprüfung (VJP) für Hunde erfährst Du in diesem Artikel.

Was ist die Verbandsjugendprüfung (VJP)?

Bei der Verbandjugendprüfung werden Jagdhunde, die im vorherigen Jahr gewölft wurden, geprüft. Außerdem sind Hunde zugelassen, die zwischen dem 01. Oktober und dem 31. Dezember des vorherigen Jahres geboren wurden. Die Prüfung findet immer im Frühjahr, meist im Monat April statt. Dann sind die Junghunde ein bis anderthalb Jahre alt. Die Verbandsjugendprüfung soll eine erste Einschätzung der jungen Jagdhunde sein. Bewertet werden unter anderem die Eignung als Jagdhund und das angeborene Talent. Aber auch die Gehorsamkeit und weitere Meilensteine der Ausbildung werden begutachtet und bewertet.

Wie läuft eine VJP ab?

Eine VJP besteht aus sechs Teilprüfungen, in denen der Hund von Richtern bewertet wird.

Vorbereitung zur VJP

Auch wenn niemand bei der Verbandsjugendprüfung durchfallen kann, sollten die Junghunde doch gut vorbereitet werden. Eine schlechte Bewertung mindert den Wert des Hundes sowie das Ansehen des Besitzers als guter Ausbilder. Deshalb sollten die sechs Disziplinen, die in der Prüfung abgefragt werden, zuvor gut geübt werden

Hasenspur

Der Jagdhund soll der Hasenspur folgen. Bei dieser Spurarbeit muss er auch über wechselndes Gelände und bei Ablenkungsmanövern stets konzentriert bleiben. In der Übungsphase wird eine Schleppe mit Trockenwild gelegt. Der Hundetrainer merkt sich den Verlauf der Schleppe. Anschließend soll der Hund mit einem Anschluss die Suche nach dem Hasen beginnen. Hierbei kommt eine Feldleine zum Einsatz, die es dem Trainer ermöglicht, den Hund zu korrigieren, wenn er vom Weg abkommt. Der Hund soll die Strecke in einem ruhigen Tempo und mit tiefer Nase absolvieren. Das Tempo bestimmt der Leinenführer und nicht der Hund.

Hat der Hund das Wild gefunden, soll er es mit dem Maul aufnehmen und einige Meter weit tragen. Dann wird das Kommando zum Hinsetzen gegeben und der Hund muss das Wild auf Kommando abgeben. Anschließend wird der Hund gelobt.Begonnen wird mit einer Schleppe von etwa 300m Länge. Ist der Hund auf dieser Strecke sicher, wird die Schleppe stückweise auf bis zu 1 km Länge verlängert. Auch die Stehzeit der Schleppe wird angehoben. Bis zu eine Stunde kann zum Schluss vergangen sein, bevor sich der Hund auf die Suche macht.

VJP Prüfung: Hund bei der Hasenspur

Eine VJP besteht aus sechs Teilprüfungen, in denen der Hund von Richtern bewertet wird.

Nachdem die Arbeit mit der künstlichen Schleppe sicher geworden ist, wird die Übung in einem gut besetzten Niederwildgebiet fortgesetzt. Wenn der Hund an der Leine seine Aufgabe gut erfüllt, wird die freie Arbeit geübt.

Was wird in der VJP geprüft?

Neben der Hasenspur wird auch das Vorstehen, der Gehorsam, die Führigkeit, die Quersuche sowie der Nasengebrauch bewertet.

Vorstehen

Das Vorstehen wird geübt, indem der Hund auf eine Witterung angesetzt wird, allerdings nicht von der Leine gelassen wird. Irgendwann begibt sich der Hund in die gewünschte Vorstehhaltung – das Vorderbein wird angehoben, der Körper ist angespannt, der Blick geht in Richtung des Wildes. In dieser Situation ist es wichtig, den Hund zu loben, sodass er lernt, welche Haltung richtig und welche falsch ist. Um zu verhindern, dass der Hund ohne Vorzustehen einfach einer Fährte folgt, muss das Verhalten lange an der Leine geübt werden. Erst wenn der Hund die Aufgabe genau verstanden hat, wird in die freie Arbeit übergegangen.

Gehorsam

Auch bei Junghunden ist der Gehorsam äußerst wichtig, denn er stellt die Grundlage für alle Übungen und Arbeiten dar. Der Hund muss lernen, dass er sowohl an der Leine als auch beim Freilaufen keine Eigendynamik entwickeln darf. Er soll nur auf die Kommandos des Besitzers hören und nicht selbstständig eine Fährte aufnehmen, zurückkommen oder ähnliches. Um den Gehorsam zu üben, wird zunächst mit den einfachsten Übungen wie Sitz, Platz und Bleib gearbeitet. Auch das Arbeiten über größere Distanzen hinweg wird geübt. Der Rückruf muss sicher klappen. Auch die Leinenführigkeit ist sehr wichtig, schließlich wollen wir keinen Hund haben, der ständig an der Leine zerrt oder der sich ziehen lässt.

VJP Prüfung: Gehorsam

Der Hund soll nur auf die Kommandos des Besitzers hören und nicht selbstständig eine Fährte aufnehmen.

Quersuche

Die Quersuche wird mit dem frei laufenden Hund geübt. Das bedeutet, dass zuvor alle Kommandos sicher sitzen sollten. Der Hund darf beispielsweise erst loslaufen, wenn der Besitzer das Kommando gibt. Anschließend wird der Hund mit deutlichen Armzeichen in die Richtung der Fährte gewiesen. Springt der Hund darauf an, folgt der Mensch ihm noch einige Meter, bevor er abrupt die Richtung wechselt. Beim Wechsel darf weder gepfiffen noch gerufen werden. Die Hunde sollen darauf trainiert werden, den Blickkontakt zu halten und nicht nur auf akustische Signale reagieren.

Wurde die Richtung gewechselt, gilt es also abzuwarten bis der Hund es bemerkt und von sich aus ebenfalls in die andere Richtung läuft. Nun beginnt die Übung wieder von vorne. Wichtig ist, den Hund immer für das Herbeikommen zu loben, um das Verhalten positiv zu verstärken.

Was ist die HZP?

Die Herbstzuchtprüfung (HZP) findet im Herbst statt und prüft die Entwicklung des Hundes seit der letzten Prüfung.

Führigkeit

Unter Führigkeit versteht man das, was der Hund von sich aus seinem Führer anbietet. Damit ist Führigkeit klar vom Gehorsam abzugrenzen. Während Gehorsam ein antrainiertes Verhalten ist, geht es bei der Führigkeit darum, dass der Hund sich immer wieder anbietet und versucht seinem Führer zu gefallen. Dazu zählt zum Beispiel, dass der Hund bei der Arbeit immer wieder den Blickkontakt zum Leinenführer sucht. Auch das Verhalten beim An- und Ableinen oder beim Rückruf sind wichtige Anhaltspunkte für die Bewertung der Führigkeit.

Das gewünschte Verhalten sollten die Hunde von sich aus zeigen, allerdings kann bei der Ausbildung des Jagdhundes die Führigkeit unterstützt werden. So sollte der Besitzer den Hund so wenig wie möglich zurückpfeifen. Wird zu oft gepfiffen, lernt der Hund nur auf hörbare Kommandos zu reagieren. Wenn nicht gepfiffen wird, muss der Hund immer wieder zurückschauen und darf sein Herrchen nie aus dem Blick verlieren. Auch Belohnungen für richtiges Verhalten führen dazu, dass die Hunde gerne zurückkommen. Vor allem Streicheleinheiten und Leckerlies sind bei den Vierbeinern beliebt.

Nasengebrauch

Zuletzt wird der Nasengebrauch bewertet. Jagdhunde sollen möglichst nicht auf Sicht, sondern mit dem Einsatz ihrer Nase Fährten aufnehmen. Der Gebrauch der Nase wird in der Verbandsjugendprüfung bewertet. Dabei wird insbesondere auf das Verhalten während des Anziehens, des Vorstehens und des Kreuzens von Spuren eingegangen.

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