Home Hundewissen von A bis ZHundehaltung Hunde zusammenführen – so klappt es ohne Stress

Hunde zusammenführen – so klappt es ohne Stress

von Denis Uwelius
0 Kommentar

Wenn ein zweiter Hund in die Familie aufgenommen werden soll, bedarf es einiger Vorbereitung und Planung, damit die Zusammenführung mit dem Ersthund problemlos klappt. Denn auch wenn Hunde sehr sozial sind, müssen sie nicht jeden fremden Vierbeiner freudig willkommen heißen. Das gilt auch, wenn der neue Hund noch ein Welpe ist. Wie sich Hunde zusammenführen lassen, erklärt dieser Artikel.

Hunde zusammenführen – Das erste Kennenlernen

Vor einem ersten Treffen der beiden Vierbeiner sollten ein paar grundlegende Überlegungen stehen:

  • Wie verhält sich der vorhandene Hund bei Begegnungen mit Artgenossen? Freut er sich und will spielen, reagiert er aggressiv, sind ihm andere Vierbeiner egal?
  • Kommt er besser mit Rüden oder Hündinnen klar?
  • Akzeptiert er eher größere, kleinere, gleich große, ältere oder jüngere Spielpartner?
  • Kommt er mit bestimmten Hunden überhaupt nicht klar? Ist diese Abneigung individuell oder betrifft sie alle Vertreter einer Rasse, mit einer Fellfarbe oder anderen Gemeinsamkeiten? 

Auch die eigenen Beweggründe für die Anschaffung eines Zweithundes sollten hinterfragt werden:

  • Habe ich genügend Zeit für die artgerechte Beschäftigung meines Ersthundes, oder soll der Zweithund hier ausgleichen?
  • Ist mein Ersthund gut erzogen, oder soll der Zweithund hier Versäumnisse kompensieren?
  • Kann ich den Mehraufwand und die Mehrkosten eines Zweithundes bewältigen? 

 

Wie führt man am besten zwei Hunde zusammen?

Zwei einander fremde Hunde sollten immer auf neutralem Gelände zusammengebracht werden, wo keiner von beiden sein Revier verteidigen muss.

Wenn alles zusammenpasst, der Ersthund mit anderen Hunden sozial verträglich ist und auch genügend Zeit für Erziehung und Beschäftigung eingeplant wurde, dann steht dem ersten Kennenlernen der Vierbeiner nichts im Wege. Dabei sollten unbedingt zwei Personen anwesend sein, damit jeder sich gezielt um einen Hund kümmern kann. Auch genügend Zeit muss eingeplant werden, um die Zusammenführung in Ruhe und ohne Stress zu versuchen. Tipps zum Ablauf:

  • Treffen auf neutralem Gelände, das beide Hunde nicht kennen.
  • Vorher bereits ein kurzer Spaziergang mit jedem Hund alleine, damit beide möglichst entspannt sind.
  • Bestenfalls werden beide abgeleint, da Leinen aggressionsfördernd wirken können.
  • Auf erste Anzeichen von Aggression oder Angst bei beiden Hunden ist zu achten.
  • Bevor es zum Streit kommt, lieber abbrechen und warten, bis beide Hunde sich beruhigt haben.
  • Sind die Hunde entspannt und beginnen zu spielen, lässt man sie gewähren.
  • Läuft alles gut, kann ein gemeinsamer Spaziergang losgehen.
Hunde zusammenführen: Welpe und Hund mit zwei Menschen

Zwei einander fremde Hunde sollten immer auf neutralem Gelände zusammengebracht werden, wo keiner von beiden sein Revier verteidigen muss.

Verhalten im gemeinsamen Zuhause

Im eigenen Zuhause sollten alle Gegenstände entfernt werden, um die es Streit geben könnte: Spielsachen, Kaustangen, Futternapf usw. Während der Ersthund von einem Familienmitglied zu einem Spaziergang ausgeführt wird, kann der neue Hund schon einmal in Ruhe sein neues Zuhause inspizieren.

Nach einem kurzen Wiedersehen außerhalb der Wohnung, bei dem sich beide Hunde freundlich begrüßen, geht es zusammen hinein. Jetzt ist es wichtig, die beiden Vierbeiner genau zu beobachten, aber sich nicht sofort einzumischen, wenn es zu kurzen Kabbeleien kommen sollte – das ist ganz normal, und der erste Hund darf sein Heimrecht zunächst klarzustellen.

Ab jetzt gilt:

  • Beide Hunde werden möglichst gleichwertig behandelt
  • Konsequente Erziehung beider Hunde mit klaren Regeln
  • Jeder Hund hat seinen eigenen Schlaf- und Futterplatz
  • Fütterung am besten in getrennten Räumen
  • Bis zur vollständigen Gewöhnung (das kann einige Wochen dauern) sollten die Hunde nicht alleine gelassen werden (wenn, dann in getrennten Räumen)
  • Hat sich zwischen den Hunden eine Rangordnung ausgebildet, sollte diese gefördert und nicht untergraben werden.

Harmonische Mensch-Hund-Beziehung aufbauen

Der edogs Academy Welpenkurs geht anhand von über 30 Lernvideos mit über 8h Videomaterial auf die gezielte Welpenerziehung ein.

Der Kurs umfasst alles Wichtige, was Du für die Erziehung Deines Welpen wissen musst! Von grundlegenden Dingen – wie der Grundausstattung – geht’s weiter mit den wichtigsten Erziehungsgrundlagen, den Grundsignalen wie Sitz, Platz und Co. bis hin zum Tierarztbesuch, der Fütterung und dem Alltag. Die praxisnahen Trainingsmethoden werden Dir dabei durch unseren ausgebildeten Hundetrainer Denis Uwelius erklärt.

Im Video bekommst Du noch weitere Einblicke in den Welpenkurs:

Denis Uwelius
Denis UweliusHundetrainer der edogs Academy
Weiterlesen
Experten-Tipp: Die Zusammenführung von Hunden erfordert langsame und kontrollierte Interaktionen unter Aufsicht, bei denen man beobachtet, wie sie aufeinander reagieren und sicherstellt, dass keine Aggression oder Angst vorliegt. Positive Verstärkung sollte genutzt werden, um angenehme Interaktionen zu fördern und Stress oder Unbehagen sollten vermieden werden, indem man den Hunden genügend Zeit und Raum gibt. Es ist wichtig, den Prozess langsam und sorgfältig zu verfolgen und professionelle Hilfe zu suchen, wenn erforderlich, um eine erfolgreiche Zusammenführung zu gewährleisten. Jetzt die edogs Academy entdecken!

Was ist zu beachten bei der Zusammenführung?

Am besten sind zwei Personen dabei, jeder kümmert sich um einen der Hunde und beobachtet sehr genau die Reaktionen, um rechtzeitig einschreiten zu können, bevor es Streit gibt.

Spiel oder Ernst? Das musst Du beachten beim Hunde zusammenführen

Um zu unterscheiden, ob die Hunde sich spielerisch kabbeln oder ein ernster Streit bevorsteht, sollte der Hundehalter sich mit dem typischen Ausdrucksverhalten von Hunden gut auskennen. Oft sind die Unterschiede recht subtil und die Übergänge fließend:

  • Im Spiel wechselt sich die Rollenverteilung ab – mal ist der eine der „Gejagte“, dann wieder der „Jäger“.
  • Akzeptiert ein Hund die untergeordnete Rolle, zeigt er Zeichen der aktiven Unterwerfung wie Pfote heben, Anstubsen, auf den Rücken werfen, alles mit wedelnder Rute
  • Fühlt sich ein Hund unterdrückt und hat Angst, zeigt er eine geduckte Haltung, eingezogene Rute, gesträubte Rückenhaare, zeigt die Zähne mit weit nach hinten gezogenen Mundwinkeln
  • Angriffsdrohen geht mit steifem Gang, gesträubten Nackenhaaren und gezeigten Vorderzähnen einher 

Was kann ich tun, wenn zwei Hunde sich nicht verstehen?

Wenn auch eine vorsichtige Gewöhnung die Situation nicht ändert, kann eine Trennung beider Hund die bessere Lösung sein.

Die richtige Reaktion auf das Verhalten der Hunde

Es verlangt ein gutes Gespür für das natürliche Verhalten von Hunden, um die Gewöhnung zweier erwachsener Hunde aneinander sicher zu begleiten. Es ist notwendig und völlig normal, dass sich in den ersten Tagen und Wochen des Zusammenlebens eine neue Rollenverteilung ergeben muss, die auch mal mit Streit und Kabbelei einhergeht. Wird aber der eine Hund vom anderen unter Dauerstress gesetzt, dann ist unter Umständen die Trennung der beiden die bessere Lösung.
 

Wie sollten sich zwei Hunde kennenlernen?

Mit genügend Zeit, in einer ruhigen Umgebung und mit ausreichend Platz zum Ausweichen.

Regeln und Erziehung beim Hunde zusammenführen

In der Hundeerziehung sind Geduld, sehr viel Liebe und vor allen Dingen absolute Konsequenz die wichtigsten Säulen zum Erfolg. Das gilt für die Haltung eines Einzelhundes, aber um so mehr im Mehrhunde-Haushalt. Nur, wenn alle Rudelmitglieder ihren Platz in der Rangfolge kennen und akzeptieren, kann ein friedliches Miteinander garantiert werden. Und der Mensch muss dabei immer derjenige sein, der die Geschicke des Rudels lenkt und souverän dafür sorgt, dass jeder die geltenden Regeln einhält. So sollten die Vierbeiner wissen, dass es erst Futter gibt, wenn jeder anständig an seinem Platz wartet. Die Tür nach draußen öffnet sich erst, wenn alle brav angeleint sind und nicht drängeln. Und unterwegs wird ordentlich an der Leine gelaufen und im Freilauf lässt sich jeder Hund ganz gezielt abrufen.

Diese Hunde suchen ein Zuhause

Schreibe einen Kommentar

* Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden.