Manche Hunde sind dickköpfig, temperamentvoll oder dominant und erweisen sich in der Hundeerziehung als schwer erziehbar. In solchen Fällen kommt es häufig vor, dass die Tierbesitzer solcher Hunde zu Erziehungshalsbändern, wie zum Beispiel den Elektrohalsbändern, greifen. Wie ein Elektrohalsband beim Hund funktioniert, was das Gesetz dazu sagt und welche Alternativen es gibt, erfährst Du in diesem Artikel.
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Was ist ein Elektrohalsband für den Hund & wie funktioniert es?
Nicht alle Hunde sind in der Erziehung Vorzeigehunde. Manche erweisen sich als äußerst erziehungsresistent und viele Hundehalter sind damit überfordert. Oftmals werden dann Erziehungshalsbänder für die Erziehung der Hunde genutzt.
Diese Halsbänder arbeiten mit einem Impuls. Das kann ein Vibrieren, ein Tonsignal oder ein elektrischer Schlag sein. In dem Fall eines elektronischen Halsbandes handelt es sich, wie der Name bereits sagt, um einen elektrischen Impuls.
Das Elektrohalsband besteht aus einem Halsband mit einem Impulsgenerator zur Erzeugung von Impulsen für den Hund und einer Fernbedienung für den Hundehalter. Durch Knopfdruck durch den Hundehalter kann jederzeit ein Reiz am Halsband des Hundes ausgelöst werden. In der Regel geschieht dieses bei einem Fehlverhalten des Hundes. Mithilfe des Elektrohalsbandes soll dem Hundebesitzer geholfen werden, dem Hund das unerwünschte Verhalten, wie zum Beispiel das Jagen, auszutreiben.
Der Impuls der Erziehungsbänder kann über eine große Distanz von ca. 1000 m ausgelöst werden. Außerdem kann in den meisten Fällen die Stärke sowie die Dauer des Impulses individuell eingestellt werden. Manche Elektrohalsbänder verfügen neben den elektrischen Impulsen noch über eine zusätzliche Vibrationsfunktion.
Da jeder Hund anders reagiert, gibt es dabei keine Vorgabe, wie das Halsband anzuwenden ist. Bei manchen Hunden reicht schon ein schwacher Impuls aus, während bei anderen Hunden nur der elektrische Schlag eine Verhaltensveränderung bewegt.
Da die Nutzung von Erziehungshalsbändern die Hunde oftmals nachhaltig verängstigt und traumatisiert, gilt die Nutzung in Deutschland als verboten.
Im Prinzip funktioniert ein Elektrohalsband nicht anders als ein Sprühhalsband, nur anstelle des Sprühstoßes wird ein kurzer elektrischer Reiz ausgeübt. Sprühhalsbänder sind, anders als die Elektrohalsbändern, in Deutschland erlaubt.
Wofür wird ein Elektrohalsband beim Hund eingesetzt?
Wie bereits erwähnt, werden Elektrohalsbänder für die Erziehung von Hunden eingesetzt. Mithilfe des Elektrohalsbandes soll ein unerwünschtes Verhalten abgewöhnt bzw. ein gewünschtes Verhalten antrainiert werden.
Mithilfe der Erziehungshalsbänder werden die Vierbeiner aus ihrer Sicht direkt vom Menschen, sondern von einem völlig unbekannten Urheber bestraft. Das führt dazu, dass das Vertrauen zwischen Tier und Mensch nicht geschädigt wird. Dieses Argument sehen viele Hundebesitzer als positiv an.
Dennoch muss auch hier noch einmal erwähnt werden, dass die Nutzung von Elektrohalsbändern für die Hundeerziehung in Deutschland verboten sind.
Gesetzliche Regelungen
Die Nutzung von Schmerz- und Strafreizen innerhalb der Erziehung eines Hundes sind gemäß §3 S. 1 Nr. 11 TierSchG aus Tierschutzsicht abzulehnen. Somit ist auch die Anwendung von Elektrohalsbändern bei der Ausbildung oder Erziehung von Hunden in vielen Ländern verboten. Dabei gibt es keinerlei Ausnahmen, auch nicht bei der Ausbildung von Schutzhunden beispielsweise. Die widerrechtliche Verwendung von Elektrohalsbändern wird mit einer hohen Ordnungswidrigkeit bestraft.
Nach dem deutschen Tierschutzbund sollte die Erziehung eines Hundes auf verhaltensbiologischen Erkenntnissen beruhen. Da jedes Tier ein Individuum mit individuellen Eigenschaften ist, muss die Hundeausbildung auf das jeweilige Tier abgestimmt und auf Grundlage der Lerntheorie, dass Hunde am Erfolg besonders gut und nachhaltig lernen, durchgeführt werden. Die Erziehung des Hundes sollte also möglichst mit positiven und nicht negativen Anreizen erfolgen. Dieses erfordert Geduld und basiert letztlich auf dem Verständnis zwischen dem Ausbilder und dem Hund.
Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat mit seinem Urteil vom 23.03.2006 entschieden, dass der Einsatz von Elektroreizgeräten, die erhebliche Leiden oder Schmerzen verursachen können, bei der Hundeausbildung nach geltendem Tier-Schutzrecht verboten ist.
Risiken und Folgen beim Einsatz eines Elektrohalsbandes beim Hund
Bei der Nutzung von Elektrohalsbändern besteht das Risiko, dass dieses zu einer starken Verunsicherung des Tieres führen kann. Im schlimmsten Fall kommt es zu Verhaltensstörungen bei dem Vierbeiner. Das kommt vor allem dann vor, wenn es zu unsachgemäßer Anwendung des Elektrohalsbandes kommt. Ein Beispiel hierfür ist, dass eine mangelhafte Korrelation zwischen dem Fehlverhalten des Hundes und der Aussendung des Strafreizes besteht. Da Hunde ab einer halben Sekunde nicht mehr nachvollziehen können, warum sie bestraft wurden, ist es ganz wichtig, dass die Bestrafung direkt erfolgt. Bestrafungen nach einigen Sekunden oder Minuten nach dem Geschehen erzielen keinerlei Lernfortschritte.
Ganz besonders gefährlich ist zudem die übermäßige Anwendung des elektrischen Impulses. Da der Mensch die Impulse selbst nicht spürt, besteht die Gefahr, dass diese unterschätzt werden könnten.
Bei unsachgemäßer Anwendung des Elektrohalsbandes muss mit schwerwiegenden Folgen gerechnet werden. Auch bei Hunden, die generell als nervös und wesensschwach gelten, kann die Benutzung von Elektrohalsbändern Folgen haben.
Alternativen zum Elektrohalsband beim Hund
Ein Hund, dem zum Beispiel der Jagdtrieb abgewöhnt werden soll, sollte lieber mit verschiedenen spielerischen Übungen ausgelastet werden. Dieses stärkt zudem die gemeinsame Bindung zueinander. Eine enge Bindung zwischen Hund und Halter ist die Basis einer guten Hundeerziehung. Dabei sollte viel mit positiven Erfahrungen gearbeitet werden. Gewalt und Drohungen führen in einer Hundeerziehung oft eher zum Gegenteil.
Bei Welpen macht es ganz besonders Sinn, eine Hundeschule zu besuchen. Dort lernt der Hund verschiedene Kommandos auf spielerische Art und Weise und kann ungewünschte Verhaltensweisen ablegen. Dies erfordert Geduld und basiert auf dem Verständnis zwischen dem Ausbilder und dem Hund.
Sollte die Erziehung des Hundes nicht wie gewünscht erfolgen, kann anstelle von Elektrohalsbändern auch zu anderen Erziehungshalsbändern gegriffen werden.
- Hundehalsband mit Sprayausstoß
Das Hundehalsband mit Sprayausstoß funktioniert ähnlich wie das Elektrohalsband. Das Frauchen oder Herrchen besitzt eine Fernbedienung, über welche er/sie steuern kann, wann der Sprayausstoß bei dem Hund erfolgen soll.
Der Sprayausstoß ist im Gegensatz zum elektrischen Impuls nicht schädlich und schmerzlos, lediglich kalt. Durch das Spray soll der Hund irritiert werden, sodass er die ungewünschte Tätigkeit abbricht. - Parfümhalsband
Das Parfümhalsband funktioniert ähnlich wie das Hundehalsband mit Sprayausstoß. Durch das Betätigen der Fernbedienung durch den Hundebesitzer wird ein harmloses Parfüm aus dem Halsband des Hundes versprüht. Dieses wird auch als „Anti-Bell-Halsband“ verwendet, da viele dieser Halsbänder heute mittlerweile ein eingebautes Mikrofon haben, welches das Bellen des Hundes automatisch wahrnimmt. - Ultraschall-Halsband
Das Ultraschall-Halsband wird ebenfalls per Fernbedienung oder Mikrofon ausgelöst. Hier erhält der Hund ein unangenehmes Ultraschall-Signal.
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