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Cushing Syndrom beim Hund – Was ist das?

von Franziska Schommertz
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Das Cushing Syndrom beim Hund ist eine ernste Erkrankung, die eine Folge einer Überproduktion von Cortisol ist. Das Cushing Syndrom tritt auch beim Menschen auf und führt dabei zu ähnlichen Symptomen und Beschwerden. Die Ursache für die Überproduktion des Hormons aus den Nebennieren kann unterschiedlich sein. Die Symptome des Cushing Syndroms beim Hund können schwer zu erkennen sein. Viele Hunde leiden leise unter den Beschwerden. Klare Hinweise, die für den Besitzer ein Warnsignal sein sollten, gibt es aber. In diesem Artikel zeigen wir die Symptome, die Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten vom Cushing Syndrom bei Hunden.

Cushing Syndrom (Hund): Krankheitssteckbrief

Was ist das Cushing Syndrom?

Das Cushing Syndrom wird auch als Hyperadrenokortizismus oder kurz Cushing bezeichnet und ist eine der häufigsten endokrinen Erkrankungen beim Hund. Es handelt sich dabei um eine endokrine Funktionsstörung, wodurch die Nebennieren über längere Zeit zu viel Cortisol ausschütten und es zu einem überhöhten Glukokortikoid-Spiegel kommt. Der erhöhte Glukokortikoid-Spiegel kann nicht nur durch körpereigenes Cortisol ausgelöst werden, sondern auch durch Medikamente, die Cortisol enthalten und in hoher Dosis über längere Zeit verabreicht werden. Die Glukokortikoide sind Steroidhormone, die normalerweise im Körper des Hundes von der Rinde der Nebenniere produziert werden. Dabei ist nur ein zu hoher Wert über eine lange Zeit schädlich für den Hund und kann das Cushing Syndrom auslösen, denn die Hormone schädigen die Organsysteme. 

Unbehandelt hat der Hund eine deutlich verkürzte Lebenserwartung und sein Gesundheitszustand verschlechtert sich kontinuierlich mit dem Verlauf der Krankheit. Es ist daher dringend anzuraten, bei Verdacht bzw. bei den ersten Symptomen zu einem Tierarzt zu gehen und mit einer Behandlung zu starten.

Haben Hunde mit Cushing Syndrom Schmerzen?

Das Syndrom selbst verursacht keine Schmerzen, doch die Folgeerkrankungen wie die Bauchspeicheldrüsenentzündung können dem Hund Schmerzen bereiten.

Symptome – Wie erkenne ich, ob mein Hund betroffen ist?

Das Cushing Syndrom beim Hund zu erkennen, kann gerade am Anfang schwierig sein, denn die überschüssigen Glukokortikoide nehmen einen großen Einfluss auf zahlreiche Organsysteme und lösen unterschiedliche Symptome und Verhaltensweisen beim Hund aus. Auch die Schwere der Erkrankung durch das Syndrom kann je nach Hund unterschiedlich groß sein. Die folgenden Symptome gehören zu den klassischen Anzeichen des Cushing Syndroms und können in unterschiedlich starker Ausprägung vorkommen.

Häufige Symptome sind:

  • starkes Hecheln (auch bei Ruhe)
  • dauerhaftes Trinken und vermehrtes Urinabsetzen
  • ungewöhnlicher Appetit
  • aufgeblähter Bauch oder Hängebauch
  • starkes Haaren
  • Muskelschwäche und Zittern (Muskelatrophie)
  • Veränderungen der Haut vor allem der Pigmentierung und Kalziumeinlagerungen

Dies sind die häufigsten Symptome bei dem Cushing Syndrom, es gibt noch ein paar weitere Symptome, die jedoch seltener vorkommen. Hierunter fallen:

  • Hodenatrophie bzw. Ausbleiben der Läufigkeit
  • Erhöhte Cholesterinwerte und Leberwerte
  • Auffälligkeiten im Gangbild oder dem Verhalten (neurologische Auffälligkeiten)

Beim Auftreten der ersten Symptome sollte bereits ein Tierarzt aufgesucht werden, die mit einem fortschreitenden Verlauf der Erkrankung verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Hundes zusehends. Nur eine umfassende Behandlung kann dem Tier helfen und ihm dennoch ein langes und normales Hundeleben bescheren.

Wie macht sich Cushing beim Hund bemerkbar?

Die ersten Anzeichen sind vermehrtes Trinken, ein aufgeblähter Bauch und Fellausfall. Je nach Ursache können jedoch unterschiedliche Symptome auftreten.

Diagnose- und Therapieverfahren beim Tierarzt

Wenn der Hund Symptome für das Cushing Syndrom zeigt, sollte sein Besitzer dringend mit ihm zum Tierarzt. Eine Diagnose des Cushing Syndroms erfolgt durch verschiedene klinische Untersuchungen. Dazu gehört vor allem ein Blutbild und weitere Labordiagnostik, die am zuverlässigsten den überhöhten Spiegel an Cortisol anzeigt. 

Dabei ist nicht nur der Nachweis des Cushing Syndroms für eine erfolgreiche Behandlung notwendig, sondern auch die Aufklärung der Form des Hyperadrenokortizismus. Dies ist enorm wichtig, denn die Form ist entscheidend für die möglichen Therapiemethoden und die Genesungschancen des Hundes. Es kann sich beispielsweise um einen Hypophysentumor, einen Nebennierentumor oder um ein iatrogenes Cushing Syndrom handelt, die allesamt unterschiedlich bei Hunden behandelt werden.

Cushing Syndrom: Hund beim Tierarzt

Das Cushing Syndrom kann mit Hilfe eines Blutbildes und einer Labordiagnostik nachgewiesen werden.

Hund hat Cushing – Therapiemöglichkeiten

Wenn es eine sichere Diagnose gibt sollte umgehend eine entsprechende Therapie eingeleitet werden, dabei gibt es unterschiedliche Ansätze je nach Ursache für das Cushing Syndrom.

Ursachen für Cushing Syndrom beim Hund

Medizinische Ursache durch synthetische Glukokortikoide

Ist die Ursache eine synthetische Glukokortikoiden Zufuhr in Folge einer medizinischen Behandlung, sollte zusammen mit dem Tierarzt eine Dosisreduktion oder eine alternative Therapie besprochen werden. Oftmals hilft bereits eine Reduktion der Glukokortikoide durch eine Kombination aus anderen Medikamenten, doch wenn diese vollkommen abgesetzt werden müssen gilt es, diese langsam abzusetzen. Ansonsten kann es für den Hund sogar lebensgefährlich werden. Denn die Nebennieren haben durch das Medikament ihre eigene Produktion von Cortisol eingestellt und der Körper des Hundes muss erst wieder auf die Selbstproduktion umsteigen.

Was kann man gegen das Cushing Syndrom bei Hunden machen?

Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmethoden: Eine alternative Behandlung bisheriger Probleme, eine Operation oder Medikamente und Chemotherapie sind meist die möglichen Behandlungen bei Hunden.

Bei Tumorbildung als Ursache

Verschiedene Arten von Tumoren können ebenfalls die Ursache für das Syndrom beim Hund bilden. Hierbei gibt es drei unterschiedliche Behandlungsmethoden: Die medikamentöse Behandlung, die chirurgische Behandlung und die Möglichkeit einer Bestrahlungsbehandlung. Die chirurgische Methode wird vor allem bei Tumoren in der Nebenniere genutzt, wenn diese noch keine Metastasen gebildet haben und gut zugänglich sind

Wenn es sich um einen Hypophysentumor handelt, ist eine Behandlung mithilfe von Medikamenten meist die effektivste Methode. Diese wird kombiniert mit einer Strahlentherapie, die den Tumor beim Wachsen hemmen soll und im besten Fall die Größe des Tumors eindämmt. Die Medikamente helfen zudem die neurologischen Symptome zu mildern und die Lebensqualität des Hundes zu erhöhen. Es gibt unterschiedliche Medikamente, die bei einem solchen Tumor in der Hypophysen eingesetzt werden, doch meist wird Trilostan gegeben. Es hemmt das Cushing Syndrom, indem es die Cortisol Synthese teilweise blockiert, das Medikament muss der Hund über einen langen Zeitraum einnehmen und in den meisten Fällen auch ein Leben lang.

Welches Medikament bei Cushing beim Hund?

Bei einer Behandlung mit Medikamenten wird meist Trilostan gegeben.

Wie ist die Prognose für Hunde mit Cushing Syndrom?

Das Cushing Syndrom ist eine sehr ernste Erkrankung und ohne eine Behandlung durch einen Tierarzt wird sich die Lebenszeit des Hundes stark verkürzen. Doch auch mit einer Behandlung hängt die Prognose des Hundes davon ab, wie weit die Krankheit beim betroffenen Hund fortgeschritten ist und in welchem Alter es sich befindet. Besonders im Endstadium der Erkrankung können viele Folge-Krankheiten auftreten, wie Harnwegs- und Hautinfektionen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen und eine Schwächung des Herz-Kreislaufsystems. Sehr oft leiden die Tiere am Ende auch unter Thrombosen, die meist zur Todesursache des Hundes werden. 

Mit einer frühen Behandlung kann der Hund im besten Fall viele Jahre gesund und glücklich leben. Im Schnitt hilft die Behandlung bei einer medikamentösen Ursache für das Syndrom, dem Hund eine normale Lebenserwartung zu geben. Bei einem Tumor als Ursache kann mit einer Behandlung ebenfalls die Lebensqualität erhöht werden und der Hund kann zwei bis vier Jahre ohne große Einschränkungen leben. Kann der Tumor mithilfe einer OP entfernt werden, stehen die Chancen ebenfalls gut für den Hund, doch leider sind circa die Hälfte der Tumore bösartig und streuen. Wenn dies der Fall ist, bleiben dem Hund meist nur wenige Monate.

Wie lange kann ein Hund mit Cushing leben?

Dies hängt von der Ursache ab, es können nur wenige Monate sein oder Jahre.

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