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Warzen beim Hund – Wie gefährlich ist es?

von Michael Hein
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Warzen beim Hund (oder auch Papillome) sind kleine, aber gutartige Hautwucherungen, die einzeln oder in Gruppen an unterschiedlichen Körperstellen auftreten können und in der Regel nach einiger Zeit von selber wieder verschwinden. Hervorgerufen werden sie durch Viren, die sogenannten Papillomaviren. Welche Warzen bei Hunden vorkommen, erklären wir in diesem Artikel.

Was sind Warzen beim Hund?

Die durch Canine Papillomaviren (CPV) hervorgerufenen Hautwucherungen bei Hunden sind gutartige Knötchen, die an unterschiedlichen Körperstellen auftreten können. Nach einem Kontakt mit den Viren dringen die Erreger über winzige Hautrisse oder Verletzungen in die obere Haut- oder Schleimhautschicht ein, befallen einzelne Zellen und vermehren sich im Zellkern. Erst nach einer Inkubationszeit von mehreren Wochen kommt es schließlich zur Ausbildung der deutlich fühl- und sichtbaren, schnell wachsenden Papillome.

Warzen können bei Hunden vereinzelt oder auch gruppenweise auftreten. Häufig finden sich die Wucherungen im Gesichtsbereich, etwa an den Lefzen oder rund um die Augen, aber auch die Ohrmuscheln oder die Schleimhaut im Maul, Zunge und Gaumen können betroffen sein. Auch an den Pfoten, dem Bauch oder den äußeren Geschlechtsteilen siedeln sich die Caninen Papillomaviren gerne an.

Warze beim Hund

Warzen werden durch Papillomaviren ausgelöst, die von Hund zu Hund übertragen werden können.​

Vor allem bei Junghunden unter zwei Jahren oder Hunden mit einer Immunschwäche tritt die sogenannte Papillomatose auf, die durch das Canine orale Papillomavirus (COPV) hervorgerufen wird. Befallen sind besonders die Maulhöhle, Zunge, Gaumen und Rachen, wo sich eine Vielzahl von eng aneinander liegenden Warzen bildet, aber durchaus auch andere Körperstellen. Diese Knoten können nur wenige Millimeter bis zu mehrere Zentimeter groß sein und den Hund schlimmstenfalls beim Kauen und Schlucken stark behindern. Eine abgeheilte Papillomatose führt zu einer lebenslangen Immunität des Hundes gegen diesen Erreger.

Abgrenzen muss man die eigentlich harmlosen Warzen aber von anderen, möglicherweise gefährlichen Hautwucherungen wie etwa dem schwarzen Hautkrebs. Daher sollte im Zweifelsfall immer ein Tierarzt zurate gezogen werden, wenn sich beim Hund eine fühl- oder sichtbare Vergrößerung der Hautoberfläche entwickelt.

Wieso bekommt mein Hund Warzen?

Warzen werden durch Papillomaviren ausgelöst, die von Hund zu Hund übertragen werden können.

Wie sehen Warzen beim Hund aus?

Das Erscheinungsbild der bei Hunden vorkommenden Papillome kann sehr unterschiedlich sein. Dabei variieren sowohl die Form, die Größe als auch die Farbe der Warzen zum Teil deutlich voneinander. Häufige Formen sind:

  • gestielte Warzen
  • flache Warzen
  • Warzen mit glatter Oberfläche
  • Warzen mit rissiger oder rauer Oberfläche
  • Warzen mit blumenkohlartiger Form
  • Warzen mit brauner, schwarzer oder auch weißer Färbung
  • einzelne Warzen oder multiple Warzengruppen

Gemeinsam ist den Hautwucherungen aber ihre leichte Verschieblichkeit in der Haut – ein wichtiges Kriterium, um die gutartigen Warzen von möglicherweise gefährlichen Tumoren zu unterscheiden. In Zweifelsfällen wird der Tierarzt eine kleine Gewebeprobe entnehmen, um die Diagnose zu bestätigen.

Was tun gegen Warzen beim Hund?

Die meisten Warzen heilen nach einigen Wochen oder Monaten von alleine ab. Nur wenn sie dem Hund Probleme macht, sollte der Tierarzt die Warze entfernen.

Welche Ursachen führen zu Warzen beim Hund?

Auslöser für Warzen sind Papillomaviren. Zu dieser Virusgruppe gehören zahlreiche unterschiedliche Arten, die meist sehr wirtsspezifisch sind, also nur bei jeweils einer Tierart Warzen hervorrufen. Der Mensch kann sich daher nicht bei einem Hund mit Warzenerregern infizieren. Innerhalb ihrer Wirtstierart sind die Erreger aber sehr ansteckend und verbreiten sich durch Berührung über die Haut oder kleinere Wunden, siedeln sich in Zellen der obersten Hautschichten an und rufen nach einer Inkubationszeit von etwa 4-8 Wochen die typischen Hautwucherungen hervor.

Es gibt mehrere Arten von Papillomaviren, die bei Hunden Warzen hervorrufen können. Neben dem Caninen oralen Papillomavirus (COPV), dem Auslöser der Caninen Papillomatose bei jungen Hunden etwa bis zum 2. Lebensjahr (oder auch älteren, immungeschwächten Tieren), unterscheidet man noch mehrere weitere hundespezifische Virusarten. Die häufiger bei älteren Hunden, besonders bei bestimmten Rassen wie Cocker Spaniel oder einigen Terriern auftretenden Warzen (oft auch als Alterswarzen bezeichnet) werden von Caninen Papillomaviren vom Typ 2, 3 oder 4 ausgelöst.

Eine einmal abgeheilte Papilloma-Virusinfektion führt bei dem betroffenen Hund zu einer lebenslangen Immunität gegen den auslösenden Virusstamm.

Was kann man gegen Alterswarzen beim Hund tun?

Sofern die Warze den Hund nicht stört, sollte sie gar nicht behandelt werden. 

So werden Warzen beim Hund behandelt

Normalerweise müssen Papillome beim Hund gar nicht behandelt werden, da sie in der Regel nach einigen Wochen bis Monaten von ganz alleine wieder verschwinden. Das Immunsystem arbeitet gegen die auslösenden Viren und tötet diese schließlich ab, die Warze trocknet aus und bildet sich zurück.

Im Falle einer ausgeprägten Papillomatose, bei der sich die Warzen großflächig in der Maulhöhle (Zunge, Gaumen, Rachen, Lefzen) ausbreiten, kann es jedoch zu Problemen bei der Futter- und Wasseraufnahme kommen. Auch können Alterswarzen an den Pfoten den Hund beim Laufen behindern, oder eine größere Warze wird vom Hund als störend empfunden und immer wieder blutig aufgekratzt – dann sollten die Warzen vom Tierarzt entfernt werden. 

Hund mit Warze beim Arzt

Wenn die Warzen den Hund behindern, sollten diese vom Tierarzt entfernt werden.

Für eine operative Papillomentfernung wird der Hund meist kurz narkotisiert. Die Warze wird dann entweder mit einem Skalpell, besser jedoch mittels Kryochirurgie (das ist die lokale Anwendung von sehr niedrigen Temperaturen zur Zerstörung des Warzengewebes) oder Elektrochirurgie (dabei wird lokal mittels hochfrequentem Wechselstrom das krankhafte Gewebe abgetötet) vollständig entfernt. Oft wird durch die operative Entfernung einer Warze sogar die spontane Abheilung weiterer Papillome am Hund gefördert – vermutlich regt der Eingriff die körpereigene Immunabwehr gegen das Papillomavirus noch einmal verstärkt an.

Ist ein Hund massiv und großflächig von Warzen befallen, gibt es außerdem die (allerdings recht kostspielige) Möglichkeit, eine sogenannte Autovakzine herzustellen. Dazu wird aus mehreren Warzen, welche der Tierarzt operativ vom Hund entfernt, in einem Speziallabor ein Mittel hergestellt, welches dem Hund dann nach einem bestimmten Schema über mehrere Wochen injiziert wird. So wird sein Immunsystem angeregt, aktiv gegen die Viren vorzugehen, und die Papillome heilen ab.

Grundsätzlich sollte ein Hund, bei dem sich Warzen entwickelt haben, vorübergehend von einem engen Kontakt mit anderen Hunden ferngehalten werden, um eine Ansteckung zu vermeiden. Menschen können sich mit den Caninen Papillomaviren nicht infizieren.

Was hilft am besten gegen Warzen beim Hund?

Viele Hausmittel werden gegen Warzen empfohlen. Einige können aber auch unangenehme oder gefährliche Nebenwirkungen haben, daher sollte besser ein Tierarzt die Warze untersuchen und gegebenenfalls behandeln.

Hausmittel gegen Warzen beim Hund

Zur Behandlung von Warzen werden schon seit Jahrhunderten auch unterschiedlichste Hausmittel empfohlen. Manche davon wirken tatsächlich, bei anderen wäre die Warze wahrscheinlich ohnehin abgeheilt. Auf jeden Fall sollten solche Mittel vorsichtig angewandt werden, da sie auch durchaus unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Hier eine Auswahl:

  • Rizinusöl: Wird dieses Öl mit einem sauberen Wattepad oder -stäbchen auf die Warze und die unmittelbare Umgebung aufgetragen, weicht die Hautoberfläche auf und reißt nicht so leicht ein. So werden Reizungen und Verletzungen vermieden, und die Warze kann von selber abheilen.
  • Thuja: Der homöopathisch (also in hochgradiger Verdünnung) aufbereitete Inhaltsstoff der Eibe oder Thuja kann ebenfalls wirksam gegen Warzen eingesetzt werden. Dabei wird die Thuja Tinktur lokal auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. ACHTUNG: Der Wirkstoff in Thuja ist giftig und darf daher nur auf Stellen aufgetragen werden, die der Hund nicht belecken kann. Eine Anwendung im Maul darf nicht erfolgen, und auch bei trächtigen Hündinnen sollte Thuja nicht zum Einsatz kommen, da es zu Fehlgeburten führen kann.

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