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Darum weicht Dein Hund nicht von Deiner Seite

von Michelle Breitenfeld
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Dein Hund folgt Dir auf Schritt und Tritt und weicht Dir nicht von Deiner Seite? Manche Hundebesitzer empfinden dieses Verhalten als nervig. Jedoch gibt es auch Menschen, die sehr angetan davon sind. In diesem Artikel erklären wir Dir, welche Absichten Dein Hund hat, wenn er Dir folgt.

Hund kuschelt mit Besitzer

Warum folgt mir mein Hund?

Dein Hund möchte am liebsten die ganze Zeit bei Dir sein. Aus diesem Grund folgt er Dir überall hin. Hunde sind Rudeltiere und daher bist Du Teil seines Rudels. Somit zeigt er Dir seine Zuneigung.

Oft versucht er, dadurch auch Deine Aufmerksamkeit zu bekommen. In diesem Moment würde er sich sehr über Streichel- und Spieleinheiten sowie ganz viel Liebe freuen.

Falls Du gerade etwas zu Essen in der Hand hast, brauchst Du Dich nicht wundern, wenn Dir Deine Fellnase nicht mehr von der Seite weicht. Er beobachtet Dich, weil er darauf wartet, dass Du etwas fallen lässt. Du darfst in diesem Moment auf keinen Fall nachgeben, da sich Dein Hund sonst daran gewöhnt. Ein zu häufiges Füttern kann letztendlich zu Übergewicht führen.

Das Hinterherlaufen kann auch einen negativen Hintergrund haben. Es könnte sein, dass Dein Vierbeiner mit Angststörungen zu kämpfen hat. Dies tritt besonders häufig auf, wenn Hunde alleine sind. Weitere Anzeichen für Angst könnten sein, dass der Hund in die Luft leckt oder mehr gähnt als gewöhnlich. Wenn diese Symptome verstärkt auftreten, muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Es ist wichtig, dass Hunde lernen, für eine kurze Zeit ohne Besitzer auszukommen.

 

Hund läuft hinter Mensch her

Hunde möchten oft Aufmerksamkeit, wenn sie dir hinterher laufen.

Unterschiedliche Rassen und ihre Anhänglichkeit – Gibt es Unterschiede?

Die Rasse eines Hundes hat einen großen Einfluss auf sein Verhalten, einschließlich seiner Anhänglichkeit. Während einige Rassen für ihre Unabhängigkeit bekannt sind, neigen andere dazu, besonders enge Bindungen zu ihren Besitzern aufzubauen.

Arbeitshunde, wie der Labrador Retriever oder der Border Collie, sind oft eng mit ihren Haltern verbunden, da sie gezüchtet wurden, um eng mit Menschen zusammenzuarbeiten. Hütehunde beispielsweise haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Nähe, da sie in ihrer ursprünglichen Aufgabe stets mit dem Menschen kooperieren mussten.

Auf der anderen Seite gibt es Hunderassen, die eher unabhängig sind. Windhunde oder bestimmte Jagdhundrassen, wie der Basenji, zeigen oft weniger Bedürfnis nach dauerhafter Nähe, da sie traditionell eigenständig arbeiten mussten.

Zudem gibt es sogenannte „Velcro Dogs“ – Hunde, die als „Klettverschlusshunde“ bekannt sind, weil sie ihrem Besitzer buchstäblich auf Schritt und Tritt folgen. Dazu gehören unter anderem der Cavalier King Charles Spaniel, der Dobermann und der Australian Shepherd.

Cavalier King Charles Spaniel

Hunderassen wie der Cavalier King Charles Spaniel neigen oft dazu anhänglicher als andere Hunderassen zu sein.


 

Trotz rassebedingter Tendenzen spielen jedoch auch Sozialisation, Erziehung und individuelle Erfahrungen eine wichtige Rolle in der Bindung eines Hundes zu seinem Menschen.

Wann ist das Verhalten problematisch?

Während es normal ist, dass Hunde Nähe suchen, kann übermäßige Anhänglichkeit problematisch werden. Es ist wichtig, zwischen einer engen, gesunden Bindung und einer Abhängigkeit zu unterscheiden.

Ein erstes Warnsignal kann sein, wenn der Hund Anzeichen von Trennungsangst zeigt, wie z. B.:

  • Unruhe oder Stress, wenn Du das Haus verlässt
  • Exzessives Bellen oder Heulen bei Abwesenheit
  • Destruktives Verhalten, wie das Zerstören von Möbeln
  • Verweigerung, allein zu bleiben

Auch wenn der Hund übermäßig an seinem Halter klebt und kaum noch zur Ruhe kommt, kann dies ein Hinweis auf übermäßige Abhängigkeit sein. Ein solches Verhalten kann dazu führen, dass der Hund starke Ängste entwickelt und Schwierigkeiten hat, sich selbst zu beschäftigen oder zu entspannen.

Tipps für den Umgang mit einem besonders anhänglichen Hund

Wenn Dein Hund sehr anhänglich ist, gibt es verschiedene Maßnahmen, die helfen können, das Verhalten in gesunde Bahnen zu lenken.

Zunächst ist es wichtig, die Ursache für die Anhänglichkeit zu erkennen. Falls keine medizinischen oder psychischen Probleme vorliegen, helfen diese Tipps:

  • Selbstständigkeit fördern: Trainiere Deinen Hund, kurze Zeiten allein zu bleiben, auch wenn Du zu Hause bist. Schicke ihn z. B. auf seinen Platz und belohne entspanntes Verhalten.
  • Mentale und körperliche Auslastung: Ein ausgelasteter Hund ist in der Regel ausgeglichener. Intelligenzspiele, Nasenarbeit und Bewegung sind wichtige Bestandteile eines ausgeglichenen Hundealltags.
  • Routinen schaffen: Feste Abläufe geben Deinem Hund Sicherheit und können helfen, seine Anhänglichkeit zu regulieren.
  • Ruhiges Verhalten verstärken: Lobe und belohne Zeiten, in denen Dein Hund entspannt und unabhängig bleibt, anstatt Nähe einzufordern.

Diese Maßnahmen helfen dabei, das Vertrauen des Hundes in seine Umwelt zu stärken und sein Bedürfnis nach ständiger Nähe schrittweise zu reduzieren.

Wann solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

In manchen Fällen kann übermäßige Anhänglichkeit ein Symptom für tiefere Probleme sein. Wenn Dein Hund stark unter Trennungsangst leidet oder seine Anhänglichkeit den Alltag erheblich beeinträchtigt, kann es sinnvoll sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Ein Besuch bei einem Tierarzt ist ratsam, wenn:

  • Dein Hund plötzlich ungewöhnlich anhänglich wird, ohne erkennbaren Grund
  • Er sichtbare Anzeichen von Stress, Angst oder Unruhe zeigt
  • Körperliche Beschwerden nicht ausgeschlossen werden können

Ein erfahrener Hundetrainer oder Verhaltensberater kann helfen, wenn Dein Hund:

  • Starke Trennungsängste entwickelt
  • Destruktives Verhalten zeigt, sobald er allein gelassen wird
  • Nicht zur Ruhe kommt und dauerhaft an Deiner Seite klebt

Professionelle Unterstützung kann dabei helfen, das Verhalten nachhaltig zu ändern und Deinem Hund beizubringen, entspannter mit Alleinsein umzugehen.

Was muss ich tun, damit mein Hund mir nicht mehr hinterherläuft?

Um das ständige Hinterherlaufen zu verhindern, müssen Regeln aufgestellt werden. Mit Befehlen wie „Bleib“ oder „Sitz“ und „Platz“ kann Dein Hund verstehen, dass das Hinterherlaufen in diesem Moment nicht in Ordnung für Dich ist.

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