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Braque de l’Ariège

von Michelle Holtmeyer
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Der Braque de l’Ariège ist ein mittelgroßer Jagdhund, der aus der südfranzösischen Provinz Ariège im Dreiländereck Frankreich, Spanien und Andorra, die in den Pyrenäen liegt, stammt. Die Hunderasse ist auch unter den Namen Ariège-Vorsteherhund und Ariège-Pointer bekannt. Bei der FCI wird der Braque de l’Ariège unter der Nummer 177 in der Gruppe 7, Vorstehhunde, Sektion 1.1, Kontinentale Vorstehhunde, Braque, geführt.

Braque de l’Ariège im Steckbrief

Steckbrief
Größe:56-67 cm
Gewicht:25-30 kg
FCI-Gruppe:7: Vorstehhunde
Sektion:1.1: Kontinentale Vorstehhunde
Herkunftsland:Frankreich
Farben:Braun-Weiß, Kitz-Weiß, Orange-Weiß, Braun, Fawn
Lebenserwartung:10-18 Jahre
Geeignet als:Jagd- und Familienhund
Sportarten:Apportieren
Charakter:Unabhängig, Schnell, Gelehrig, Energiegeladen, Erziehbar, Robust
Auslaufbedürfnisse:hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarens
Pflegeaufwand:eher gering
Fellstruktur:Dicht, glänzend, kurz
Kinderfreundlich:
Familienhund:eher ja
Sozial:

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Die Braque de l’Arièges gehen vermutlich auf die berühmten weißen Hunderassen der französischen Könige zurück. Jagen war bis weit in die Neuzeit hinein ein Privileg des Adels. Die Adeligen waren stolz auf ihre Jagdhunde und legten viel Wert auf ihre Zucht, auch wenn es noch keine einheitlichen Rassestandards gab.

Bei der Zucht wurden vor allem Wert auf die jagdlichen Eigenschaften gelegt. Nur mit den besten Hunden in der Nasenarbeit und als Vorsteh- und Apportierhund wurde weitergezüchtet. Durch die Französische Revolution und die Vertreibung und Ermordung der Adeligen kam es zu einem Einbruch in der Zucht der Jagdhunde, ihre Spuren verloren sich. Die Ähnlichkeit mit den weißen Hunden des Königs, die auf vielen Bildern aus der frühen Neuzeit abgebildet sind, mit den Braque de l’Ariège lässt sich aber nicht leugnen.

 Historisch gesichert ist, dass dieser Hund bereits 1860 als Rasse anerkannt war. Man hatte südfranzösische Jagdhunde mit dem französischen Vorstehhund gekreuzt, um ihnen die oftmals vorhandene Schwerfälligkeit zu nehmen. Der dadurch entstandene Braque de l’Ariège war aber weitgehend unbekannt und nur in der südfranzösischen Provinz Ariège verbreitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie nahezu ausgestorben.

Gerettet konnte die Rasse durch zwei engagierte Liebhaber aus dem Département Ariège. In den 1960er Jahren gab es keine Einträge in das Zuchtbuch mehr. Sie starteten Aufrufe in den Regionalzeitungen und suchten nach verbliebenen Hunden dieser Rasse. Auch wenn viele der gefundenen Hunde keine Papiere hatten, entsprachen sie doch den Rassestandards und mit ihnen konnte eine neue Zucht aufgebaut werden. 1990 wurde der Club Braque de l’Ariège gegründet und die Rasse erfreut sich zunehmender Beliebtheit, auch über die Region hinaus

Wesen & Charakter vom Braque de l’Ariège

Braque de l’Arièges sind typische Jagdhunde mit all ihren positiven Eigenschaften. Sie sind lernwillig und verstehen schnell, was ihr Mensch von ihnen möchte. Sie sind treu und anhänglich, sind es aber auch gewohnt, eigenständig zu handeln und wollen nicht nur Befehlsempfänger sein. Typisch für die Hunderasse ist auch ihr hervorragender Geruchssinn, mit dem sie das Wild aufspüren, um dann regungslos zu verharren und dem Jäger anzuzeigen, wo sich das Wild befindet.

Nach außen bin robust und widerstandsfähig, ist er doch ein sensibler Hund, der die Nähe seines Menschen braucht und ein angenehmer Familienhund sein kann, wenn er ausreichend gefordert wird. Anderen Hunden schenkt er in der Regel wenig Aufmerksamkeit. Wenn er von klein auf an Katzen gewöhnt wurde, kann er durchaus mit Katzen zusammenleben, doch man sollte beachten, dass sein Jagdtrieb stark ausgeprägt ist. Kleintiere sollten nicht im Haushalt wohnen.

Welchen Charakter hat ein Braque de l’Ariège?

Hunde dieser Rasse sind lernwillige, intelligente Jagdhunde, die freundlich sind und loyal zu ihren Menschen stehen, aber trotzdem gewohnt sind, selbständig zu denken und zu handeln.

Aussehen des Braque de l’Ariège

Der Braque de l’Ariège gehört zu den mittelgroßen Hunderasen. Rüden werden zwischen 60 und 67 Zentimeter groß, Hündinnen erreichen eine Schulterhöhe von 56 bis 65 Zentimeter. Sie werden zwischen 25 Kilo und 30 Kilo schwer. Das  Fell ist kurz und dicht, in der Grundfarbe weiß mit orangen oder braunen Flecken, Tupfen oder Platten.

Die Augen sind kastanienbraun oder haben die Farbe von dunklem Bernstein. Der Schädel ist sanft gewellt, die beiden Höcker am Hinterkopf sind ausgeprägt. Die Hängeohren sind hinten am Kopf relativ tief angesetzt und sehr dünn. Der Körper des Braque de l’Ariège ist länger als hoch, die Muskeln treten klar hervor. Brackentypisch bietet er einen schweren, aber trotzdem eleganten Anblick.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung – Das gilt es zu beachten

Die intelligenten Braque de l’Ariège sind leicht zu erziehen. Sie sind aufmerksam und lernen gerne. Dennoch sollte man die Erziehung nicht unterschätzen, denn die Hunde sind es gewohnt, auf der Jagd selbständig zu handeln. Das werden sie auch nicht ablegen, wenn sie nicht jagdlich geführt werden.

Ob Jagd oder nicht, die aktiven Braque de l’Ariège benötigen viel Bewegung und geistige Herausforderung, um ausgeglichen zu bleiben. Nicht unterschätzen darf man auch ihre Sensibilität. Diese Hunderasse benötigt eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. Lautes Schreien oder gar Schläge sind ein absolutes Tabu.

Wie groß wird ein Braque de l’Ariège?

Rüden werden zwischen 60 und 67 Zentimeter, Hündinnen zwischen 56 und 65 Zentimeter groß.

Ernährung des Braque de l’Ariège

Der Braque de l’Ariège stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Das Futter sollte aber hochwertig und reich an Vitamine und Mineralstoffe sein, denn es ist ein aktiver Hund, der sich viel bewegt und diese Nährstoffe benötigt.

Man sollte aber darauf achten, dass kein Zucker und keine sonstigen Zusatzstoffe erhalten sein sollten. Wenn man das vermeiden möchte, kann man einen Braque de l’Ariège auch BARFen, also mit selbst zubereitetem Futter aus rohem Fleisch, Gemüse und Obst füttern.

Ein Löffel Lein- oder Olivenöl über dem Futter lässt das Fell des Hundes besonders schön glänzen. Nach der Fütterungen sollte immer eine Ruhepause erfolgen, um einen gefährlich Magenumdrehung zu vermeiden.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Es sind keine rassespezifischen Krankheiten des Braque de l’Ariège bekannt. Die Hunde gelten als robust und wenig anfällig, fühlen sich im Gegenteil bei kühlerem Wetter wohler als bei zu großer Hitze.

Die Hunde sind glücklicherweise nicht überzüchtet und keine Modehunde, die leicht zum Opfer unseriöser Vermehrer werden, weil sie gefragt sind und man viel Geld mit ihnen verdienen kann. Dennoch sollte man nach einem seriösen Züchter Ausschau halten, wenn man sich genau diese Hunderasse wünscht und lieber ein wenig länger warten, bis er wieder einen Wurf hat.

Wer sich vorschnell einen Hund anschafft, nur, weil er gerade zu haben ist, und nicht auf einen Braque de l’Ariège aus einer seriösen Zucht warten möchte, weil es noch recht selten zu Würfen kommt, kann leicht Opfer von krank gezüchteten Hunden mit gefälschten Papieren werden. Durchschnittlich werden diese Hunde 9-15 Jahre alt.

Wie alt wird ein Braque de l’Ariège?

Ein Braque de l’Ariège kann 9 bis 15 Jahre alt werden.

Pflege des Braque de l’Ariège

Das kurze Fell des Braque de l’Ariège ist pflegeleicht. Es reicht, wenn es regelmäßig gründlich ausgebürstet wird. Besondere Aufmerksamkeit benötigen die hängenden Ohren des Hundes. Sie müssen regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, damit es nicht zu Entzündungen kommt.

Aktivitäten und Training

Der Braque de l’Ariège ist ein Hund, der arbeiten und aktiv sein möchte und muss, um ausgeglichen zu sein. Am besten eignet er sich zur Jagd. Mit seiner besonders feinen Nase stöbert er jedes Wild auf und zeigt in regungsloser Pose seinem Menschen an, wo die Beute ihr Versteck hat. Die Jagdhunderasse kann aber nicht nur vorstehen, sie ist auch sehr gut zum Apportieren geeignet.

Wenn der Braque de l’Ariège nicht zur Jagd eingesetzt wird, so sollte er dennoch ausreichend ausgelastet werden. Besonders geeignet ist der Hund mit der feinen Nase als Fährtensucher beim Mantrailing und als Rettungshund. Er eignet sich auch gut als Wachhund. Haus und Hof bewachen darf aber nicht seine einzige Aufgabe bleiben.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Braque de l’Ariège

Der französische Maler Jean-Baptiste Oudry, der von 1686 bis 1755 lebte, wurde bekannt für sein Bilder mit Jagdszenen. Immer wieder stellte er auf seinen Bildern auch weiß-orange Hunde dar. Vermutlich handelt es sich dabei um die Vorfahren des Braque de l’Ariège.

Welche Herkunft hat der Braque de l’Ariège?

Die Braque de l’Ariège kommen aus Ariège, einer Provinz im Südwesten Frankreichs.

Nachteile des Braque de l’Ariège

Ein Braque de l’Ariège muss beschäftigt werden, damit er ausgeglichen bleibt. Ob das ein Nachteil ist, liegt im Auge des Betrachters. Wie viele Jagdhunderassen auch neigt der Braque de l’Ariège zu einem Dickkopf und zu Eigensinnigkeit. Bei ihm ist diese Eigenschaft aber weniger ausgeprägt als zum Beispiel bei einem Terrier.

Passt der Braque de l’Ariège zu mir?

Wer einen Braque de l’Ariège zu sich holen möchte, darf kein Couch-Potato sein. Hunde dieser Rasse benötigen aktive Menschen, die Spaß daran haben, sich zu bewegen. Der Hund ist offen für alle Arten von Hundesport. Gerne begleitet der schnelle, lauffreudige Hund seinen Menschen auch beim Joggen. Tägliche lange Wanderungen in freier Natur sind das Minimum, was man dieser Hunderasse bieten muss.

Daneben sollte er auch noch geistig gefordert werden. Die Hunderasse kann in der Stadt leben, wenn der Vierbeiner von klein auf an den Lärm und den Verkehr gewöhnt wird, aber sein Element ist es nicht. Am wohlsten wird er sich fühlen, wenn er seinem eigentlichen Beruf, der Jagd, nachgehen kann. Dann wird er auch ein liebevoller und freundlicher Familienhund werden.

Auch ein engagierter Anfänger, der bereit ist, mit seinem Braque de l’Ariège eine Hundeschule zu besuchen und viel mit ihm unterwegs zu sein, ist für diese Hunderasse geeignet.

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