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Anatomie beim Hund – von Kopf bis Rute

von Michelle Breitenfeld
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Um den Hund zu verstehen, ist es notwendig, die Anatomie beim Hund besser zu kennen. Mit Kenntnissen über die Anatomie beim Hund kann die Leistungsfähigkeit von Körper und Sinnen besser eingeschätzt werden. Das Wissen hilft, Hunde artgerecht zu halten und gut zu pflegen, damit die vierbeinigen Begleiter auch im Alter gesund und vital sind. Dieser Artikel befasst sich mit der makroskopischen Anatomie beim Hund wie Knochen, Muskeln und Organen. Die mikroskopische Anatomie behandelt den Zellaufbau und die Körperfunktionen auf Zellebene.

Anatomie beim Hund – Körperabschnitte und Körperhöhlen

Der Hundekörper sieht bei den einzelnen Hunderassen äußerlich unterschiedlich aus. Dabei sind alle Strukturen ähnlich aufgebaut. Unterschiede bestehen meistens nur bei der Anzahl der Schwanzwirbel und bei zuchtbedingt fehlenden Nasenknochen bei brachycephalen Hunden.

Die äußere Einteilung des Hundekörpers

Der Hundekörper besteht aus dem Kopf, dem Hals, Brustkorb, Rumpf, vorderen und hinteren Extremitäten und der Rute. Der Körper ist zum Schutz mit der Haut überzogen, in der die Haarfollikel für die Bildung des Hundefells liegen.

Anatomie beim Hund – Die Körperhöhlen

Der Hund besitzt zwei große Körperhöhlen, die Brusthöhle und die Bauchhöhle. Während die Bauchhöhle nur durch Muskulatur geschützt ist, ist die Brusthöhe durch die knöchernen Rippen geschützt. In den Körperhöhlen, die durch einen Muskel, das Zwerchfell, vollständig voneinander getrennt sind, liegen die Organe. Herz und Lunge befinden sich in der Brusthöhle. Magen, Darm, Leber, Milz, Nieren, Blase und innere Geschlechtsorgane liegen in der Bauchhöhle.

Wie sind die Teile des Hundekörpers verbunden?

Die Teile des Körpers sind durch Knochen, Gelenke, Muskeln und Bänder miteinander verbunden. Gesteuert wird der Körper durch das Gehirn, das in der Schädelhöhle liegt. Das Gehirn ist über das Rückenmark und Nerven mit dem restlichen Körper verbunden.

Wie ist der Körper des Hundes aufgebaut?

Lunge und Herz befinden sich im Brustkorb. Magen, Darm, Milz, Leber und Nieren liegen im Bauchraum.

Anatomie beim Hund – Grobe Einteilung des Hundekörpers

In der Anatomie beim Hund wird der Hundekörper oft in drei Teile geteilt: 

  • Vorhand 
  • Mittelhand 
  • Hinterhand 

Die Vorhand reicht vom Kopf bis zum unteren Halsbereich. Die Mittelhand beginnt bei der vorderen Brust und reicht bis zu den Flanken. Die Hinterhand beginnt an der Kruppe und umfasst auch die Rute und die Hinterbeine des Hunde.

Anatomie Hund: Hunde laufen am Strand

 Der Hundekörper besteht aus dem Kopf, dem Hals, Brustkorb, Rumpf, vorderen und hinteren Extremitäten und der Rute.

Wie heißen die Körperteile des Hundes?

Die Körperteile des Hundes heißen Vorhand, Mittelhand und Hinterhand.

Anatomie beim Hund – Die Konstruktion des Skeletts

Das Skelett, das für die Stabilität des Körpers und den Schutz der Organe verantwortlich ist, besteht aus mehreren Knochen, die über Gelenke miteinander in Verbindung stehen.

Die Wirbelsäule

Die Wirbelsäule des Hundes besteht aus 30 Wirbeln und aus einer unterschiedlichen Anzahl an Schwanzwirbeln

  • 7 Halswirbel 
  • 13 Brustwirbel 
  • 7 Lendenwirbel 
  • 3 Kreuzwirbel 
  • 3 bis 20 Schwanzwirbel 

Die Wirbel sind aus einem Wirbelkörper, dem Wirbelbogen, den Dornfortsätzen und den seitlichen Fortsätzen aufgebaut. Zwischen Wirbelkörper und Wirbelbogen liegt der Rückenmarkskanal, durch den das Rückenmark verläuft. Über große Löcher an der Seite (Foramina vertebralia) zweigen Nervenwurzeln und Nerven ab. Damit die Wirbelsäule beweglich ist, sind die einzelnen Wirbel durch gallertige Bandscheiben verbunden, die als Stoßdämpfer wirken. Stabilisiert wird die Wirbelsäule durch feste Bänder. 

Der Schädel

Der Schädelknochen setzt sich aus dem oberen Teil (Stirn, Schädeldecke, Jochbein und Oberkiefer) und dem beweglichen Unterkiefer zusammen. In den Alveolen von Oberkiefer und Unterkiefer befinden sich die Zähne des Hundes. Die Augen liegen auf einem Fettpolster in den Augenhöhlen.

Der Brustkorb des Hundes

An den Brustwirbeln setzen die knöchernen Rippen an. Die Rippen gehen in einen Knorpelteil über und sind über das Brustbein miteinander verbunden. Der Hund besitzt neun echte Rippen und drei falsche Rippen, die keine Verbindung mit dem Brustbein haben. Der Knorpelanteil sorgt dafür, dass die Rippen elastisch sind.

Der Schwanz

Das Rückenmark reicht nur bis zu dem vordersten Schwanzwirbel des Hundes. Der restliche Teil der Rute wird durch ein Geflecht von Nervenfasern versorgt.

Funktion des Skeletts

Das Skelett des Hundes ist nicht nur für die Bewegung und den Halt des Körpers verantwortlich. In dem Knochenmark, das sich im Innersten der Knochen befindet, werden Blutzellen gebildet. Aus den Stammzellen entstehen durch Differenzierung rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen. Insgesamt besteht der Körper des Hundes unabhängig von seiner Rasse und Größe aus 300 Knochen, in denen die Mineralstoffe Kalzium und Phosphor gespeichert sind. Die Knochen werden ständig durch Abbau und Aufbau der Knochensubstanz umgebaut, damit das Skelett an die Bedürfnisse des Hundes angepasst ist.

Anatomie beim Hund – Bewegungsapparat des Hundes

Damit sich der Hund schnell fortbewegen kann, benötigt er einen gut funktionierenden Bewegungsapparat. In der Anatomie beim Hund zählen die Knochen und Gelenke zu dem passiven Teil des Bewegungsapparates, während die Muskeln, Bänder und Sehnen zu dem aktiven Teil gehören.

Das Schulterblatt und die Vorderbeine

Das Schulterblatt ist ein flacher Knochen, der die Vorderbeine des Hundes mit dem Rumpf verbindet. Eine weitere Verbindung ist das Schlüsselbein
Direkt an das Schulterblatt schließt sich der Oberarmknochen (Humerus) an, der über das Ellbogengelenk mit den Unterarmknochen Elle und Speiche (Ulna und Radius) verbunden ist. Das Handwurzelgelenk ist die Verbindung zu den Mittelhandknochen und den Zehenknochen.  Der Hunde gehört zu den Zehengängern, das heißt, sie laufen direkt auf den Zehenknochen, deren vorderes Ende die Krallen bilden. 

Hat ein Hund Arme oder Beine?

Ein Hund hat je zwei Vorderbeine und Hinterbeine.

Anatomie beim Hund – Das Becken und die Hinterbeine 

Das Becken des Hundes schließt sich direkt an die drei Kreuzwirbel an.
Es besteht aus: 

  • 2 Hüftbeinen: Diese sind im unteren Bereich miteinander durch eine Symphyse verbunden 
  • Kreuzbein 
  • Erster Schwanzwirbel 

Das Becken verbindet den Rumpf mit den Hinterbeinen. In einer Mulde setzt der Oberschenkelknochen (Femur) an. Dieser ist über das Knie mit der Tibula und der Fibula (Schienbein und Wadenbein) verbunden. Der Unterschenkelknochen endet an dem Sprunggelenk. Danach folgen die Mittelfußknochen, die Zehenknochen und die Krallen.

Die Hundepfoten

Die Pfoten des Hundes haben viele Funktionen. Sie wirken durch die Fettpolster als Stoßdämpfer, sind für die Haftung auf dem Boden und das Gleiten verantwortlich und besitzen Drüsen, mit denen die Hunde eine Duftmarke zurücklassen können.

In der Haut der Ballen liegen feine Nervenenden, die Signale über die Bodenbeschaffenheit und die Position des Körpers an das Gehirn senden.
In der Haut der Pfotenballen liegen Schweißdrüsen. Hunde können nur an den Pfoten schwitzen und so hohe Temperaturen teilweise ausgleichen.
Die Vorderpfoten, die bis zu 65 Prozent des Gewichts des Hundes tragen, sind größer als die Hinterpfoten.  

Hunde Pfoten

 Ähnlich wie bei den menschlichen Fingern sind in der Pfote empfindliche Nervenbahnen verankert.

Wo ist der Hund am empfindlichsten?

Der Hund ist an den Pfoten am empfindlichsten.

Anatomie beim Hund – Gelenke und Muskeln beim Hund

Die Gelenke und Muskeln machen den Hundekörper beweglich.

Die Gelenke

In der Anatomie beim Hund werden echte und unechte Gelenke beschrieben. Echte Gelenke bestehen aus Knochen, dem Gelenkknorpel, der Gelenkflüssigkeit und der Gelenkkapsel. Unechte Gelenke sind aus Knorpel und Bindegewebe aufgebaut. Mit den unechten Gelenken ist nur eine geringe Bewegung möglich.

Gelenkformen beim Hund 

  • Kugelgelenk: Besteht aus einer Pfanne und einem Kopf. Das Kugelgelenk ist ein Drehgelenk, das die Bewegung der Knochen in fast alle Richtungen ermöglicht. Ein Beispiel für ein Drehgelenk ist das Schultergelenk 
  • Walzengelenk: Die Bewegung kann nur in zwei Richtungen erfolgen. Beispiel: Ellbogengelenk 
  • Schlittengelenk: Wie bei dem Walzengelenk ist die Bewegung nur in zwei Richtungen möglich. Beispiel: Knie: über die hohen Führungskämme gleitet die Kniescheibe 

Sehnen und Bänder

Bänder stabilisieren die Gelenke und verhindern eine Verschiebung einzelner Gelenkteile. 
Sehnen setzen direkt an den Fortsätzen von Knochen an und verbinden die Muskeln mit dem Gelenk. Über die Sehne beugt oder streckt der Muskel das Gelenk. 

Anatomie beim Hund – Die Muskulatur

In der Anatomie beim Hund wird die Muskulatur in quergestreifte und glatte Muskeln unterteilt. Die quergestreifte Muskulatur findet sich in der Skelettmuskulatur. Sie kann willkürlich bewegt werden. Die glatte Muskulatur wie die Darmmuskulatur wird in der Anatomie beim Hund auch als autonome Muskulatur bezeichnet. Sie wird von speziellen Nerven gesteuert. Die Kontraktionen können nicht bewusst gesteuert werden.

Das Hundeherz

Bei dem Herz handelt es sich um einen besonderen Muskel. Die quergestreiften Muskelzellen können nicht vom Willen beeinflusst werden. 
Aufgebaut ist das Herz aus zwei Vorkammern und zwei Hauptkammern, die durch ein Septum getrennt sind. Das Herz pumpt das Blut durch Kontraktionen in die einmündenden Gefäße. Gesteuert werden die Bewegungen durch den Sinusknoten und weitere Nervenknoten, die die Nervensignale durch den Herzmuskel leiten. Die Kontraktionen und Entspannungen des Herzmuskels können mit einem EKG dargestellt werden.

Auf welcher Seite ist das Herz vom Hund?

Das Herz befindet sich an der linken Seite des Brustkorbs.

Anatomie beim Hund – Organe und Sinne

Organe werden für verschiedene Körperfunktionen benötigt. Einige Organe stellen über das Nervensystem eine Verbindung mit der Außenwelt her und ermöglichen Interaktionen des Hundes mit anderen Lebewesen und seiner Umwelt.

Die Verdauungsorgane

Zu den Verdauungsorganen gehören 

  • Speiseröhre 
  • Magen 
  • Leber 
  • Dünndarm 
  • Dickdarm 
  • Enddarm 

Die Verdauungsorgane sind für die Aufspaltung des Hundefutters und die Aufnahme der Nährstoffe in das Blut verantwortlich. Im Darm befinden sich zahlreiche Bakterien auf der Schleimhaut, die das Mikrobiom bilden. Im Darm befinden sich auch 80 Prozent der Immunzellen. Er erfüllte nicht nur eine Verdauungs- und Ausscheidungsfunktion, sondern ist über das Mikrobiom direkt mit dem Gehirn verbunden. Der Darm hat einen wesentlichen Anteil an der Abwehr von Krankheitserregern.

Wo sind welche Organe beim Hund?

Der Hundekörper besteht aus Kopf, Hals, Rumpf, Schwanz, Vorderbeinen und Hinterbeinen.

Die Atmungsorgane

Die Luft gelangt über die Nase in die Luftröhre, Bronchien und die Lunge. In der Lunge findet in den Lungenbläschen der Gasaustausch statt. Sauerstoff wird eingeatmete und an das Blut abgegeben, Kohlenmonoxid wird aufgenommen und ausgeatmet.
Bei brachycephalen Hunderassen ist die Nase stark verkürzt oder nicht mehr vorhanden. Die Hunde leiden lebenslang unter Atemproblemen.

Die Ausscheidungsorgane

  • Nieren 
  • Harnleiter 
  • Blase 
  • Harnröhre 

Die Niere filtert Schadstoffe aus dem Blut und sammelt diese im Nierenbecken. Der nicht mehr verwertbare Harn gelangt über die Harnleiter in die Blase. Bei ausreichender Füllung der Harnblase öffnet sich durch den Dehnungsreiz der Wand der Schließmuskel. Der Hund setzt Harn ab. 

Anatomie beim Hund – Die Geschlechtsorgane beim Hund

In der Anatomie beim Hund werden die Geschlechtsorgane in  

  • Innere Geschlechtsorgane 
  • Äußere Geschlechtsorgane  

eingeteilt.

Zu den Geschlechtsorganen gehören Eierstöcke, Gebärmutter, Hoden und Nebenhoden. Sie sind für die Fortpflanzung verantwortlich.

Die Hundehaut

Die Haut ist das größte Organ des Körpers. Sie schützt den Hund vor Krankheitserregern und scheidet Schadstoffe aus. In der Haut befinden sich Haarbälge, die das Fell produzieren.

Anatomie beim Hund – Die Sinne des Hundes

Hunde besitzen einen 

  • Geschmackssinn 
  • Geruchssinn 
  • Gehörssinn 
  • Tastsinn 
  • Sehsinn 

Der Geruchssinn des Hundes ist besonders gut ausgeprägt. In der Nase befinden sich 220 Millionen Riechzellen, die es dem Hund ermöglichen, verschiedene Gerüche zu differenzieren. Hunde können über weitere Entfernungen riechen als der Mensch. Geruchsstoffe werden durch das Jakobson´sche Organ im Rachenbereich verstärkt und direkt über das Nervensystem an das Gehirn weitergeleitet.
Über die beweglichen Ohrmuscheln können Hunde die Quelle von Geräuschen bestimmen. Hunde können 15 bis 50 000 Hertz wahrnehmen. Sie hören im oberen Bereich besser als Menschen.
Hunde können auch in der Nacht gut sehen. Das Tapetum lucidum hinter der Netzhaut wird die Lichtstrahlen noch einmal zur Netzhaut zurück und verstärkt sie. Farbsehen ist bei Hunden schwächer ausgebildet als das Schwarz-Weiß-Sehen,
Hunde schmecken süß, sauer, bitter, salzig und umami. Der Geschmackssinn ist mit 1700 Geschmacksknospen weniger ausgeprägt als beim Menschen.
Temperaturen und Bewegungen können von Hunden über den Tastsinn wahrgenommen werden.

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