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Hund humpelt: Ursachen, Symptome & Behandlung

von Michelle Breitenfeld
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Dass ein Hund humpelt, kommt im Alltag häufiger vor. Im besten Fall ist die Ursache harmlos und es ist nur eine Kralle eingerissen oder ein kleiner Fremdkörper hat sich zwischen den Zehenballen versteckt. Es kann aber auch ein Unfall oder eine Verletzung dahinterstecken – und das lässt sich oft gar nicht so einfach erkennen. Wie Du richtig reagierst, wenn Dein Hund humpelt, wann ein Tierarztbesuch ratsam ist und welche natürlichen Therapieansätze es gibt, erfährst Du in diesem Artikel.

Mögliche Ursachen für eine Lahmheit beim Hund

Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen – die schmerzhafte Erfahrung eines stumpfen Traumas hat fast jeder von uns schon einmal gemacht. Hunde können sich genauso leicht verletzen: Manchmal reicht ein falscher Tritt, ein Zusammenstoß oder eine unsanfte Landung nach einem Sprung. Auch spitze Steine, Holz, Dornen oder Glasscherben sind Gefahrenquellen und führen direkt oder auch erst einige Zeit später zu einer Lahmheit. Im Winter kann Streusalz unangenehme Verletzungen und Entzündungen der Pfotenballen verursachen.

Häufige Ursachen für einen humpelnden Hund können sein:

  • Pfotenverletzungen oder Fremdkörper in der Pfote (z. B. kleine Steinchen)
  • Zu lange oder eingerissene Krallen
  • Muskelzerrungen
  • Bänderdehnungen
  • Kreuzbandriss
  • Patellaluxation (Herausspringen der Kniescheibe)
  • Arthrose (chronische Gelenkveränderung)

Zum Glück ist nicht jede Lahmheitsursache schwerwiegend – unterschätzen solltest Du sie trotzdem nicht. Denn selbst ein harmlos erscheinendes Trauma kann bei Deinem Hund Folgeschäden verursachen, wenn es nicht vollständig ausheilt. Deshalb ist wichtig, dass Deine Tierärztin/Dein Tierarzt Deinen Hund zeitnah untersucht und entsprechend behandelt.

Warum humpelt mein Hund plötzlich?

Ob beim Spielen oder Sport – wenn Dein Hund von einem Moment auf den anderen lahmt, ist meist eine Prellung, Zerrung oder Verstauchung (ein sogenanntes akutes stumpfes Trauma) die Ursache. Ausgelöst z. B. durch einen unbedachten Tritt beim Spaziergang, einen eingetretenen Fremdkörper bis hin zu Arthrosen, die sich plötzlich in einem Humpeln äußern.

Symptome erkennen – richtig handeln, wenn der Hund humpelt

Wenn Dein Hund sich verletzt hat, beginnt er häufig zu lahmen oder zu humpeln. Dadurch schont und entlastet er das betroffene Bein. Viele Hunde belecken, benagen und beobachten die betroffenen Körperstellen auch, um Schmerzen anzuzeigen.

Mögliche Symptome sind:

  • Steifes Laufen
  • Vermeiden von Spielen oder schnellen Geschwindigkeiten
  • Vorsichtiges Aufsetzen der Zehen oder auf drei Beinen laufen
  • Zittrige Beine
  • Vermeiden von Springen oder Treppensteigen
  • Eingeschränkte Beweglichkeit, z. B. beim sich Kratzen oder Harnabsatz
  • Bein wird nachgezogen
  • Erschwertes Aufstehen
  • Wesensveränderungen, z. B. Gereiztheit (lässt sich an bestimmten Stellen nicht gerne streicheln)
  • Schmerzreaktionen beim Abtasten
Hund humpelt

Ein erstes Anzeichen eines stumpfen Traumas ist, dass das betroffene Bein entlastet wird.

Erste-Hilfe-Maßnahmen – so hilfst Du Deinem Hund sofort

Wenn Dein Hund plötzlich humpelt oder sich verletzt hat, solltest Du schnell handeln:

  • Beende alle Aktivitäten sofort und schone das betroffene Bein, um weitere Belastung zu vermeiden.
  • Untersuche Deinen Hund vorsichtig, wenn er es zulässt. Schau, ob er sichtbare Verletzungen hat oder ob Du eine Schwellung oder eine besonders warme Stelle ertasten kannst. Achte auch auf mögliche Schmerzreaktionen.
  • Sofern Dein Hund keine offene Verletzung hat, kannst Du das verletzte Bein vorsichtig kühlen. Dazu nimm am besten ein nasses Handtuch oder ein spezielles Kühl-Pad. Wenn Du das Kühl-Pad in ein Geschirr- oder Handtuch einschlägst, unterkühlt die Haut auch nicht.
  • Beim Verdacht auf einen Bruch, eine unnatürliche Stellung des Beins, bei starker Schwellung oder starken Schmerzen zögere nicht und fahr sofort zu einer Tierarztpraxis oder -klinik.

Wie lange dauert eine Prellung beim Hund?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Der Heilungsprozess hängt immer von der Körperstelle und der Stärke der Prellung ab – und sollte von einer Tierärztin/einem Tierarzt beurteilt werden.

Die Entzündung – ein notwendiger Prozess

Häufig fallen äußerliche Symptome eines leichten bis mittelschweren Traumas erst nach Stunden auf: Vielleicht stellst Du fest, dass die betroffene Stelle anschwillt, warm wird oder gerötet ist – klassische Anzeichen einer Entzündung. Aber keine Sorge: sie ist völlig normal und notwendig für die Heilung. Die Entzündung ermöglicht dem verletzten Gewebe, schnell und vor allem vollständig auszuheilen. Leider verläuft der Heilungsprozess nicht immer reibungslos: Wenn die Entzündung übermäßig stark ausfällt oder sehr lange anhält, kann das die Heilung verzögern oder beeinträchtigen. Aus diesem Grund kann sich aus einem zunächst harmlos erscheinenden Trauma auch ein schwerwiegendes Krankheitsgeschehen entwickeln, das unter Umständen sogar chronisch werden kann.

Dein Hund humpelt? Ein Tierarztbesuch ist immer ratsam!

Wenn Dein Hund plötzlich humpelt, beende Aktivitäten wie Spielen oder Spazierengehen sofort und vermeide unbedingt weitere Belastungen. Taste den Vierbeiner vorsichtig ab – wenn er es zulässt – und versuche, eine Ursache für die Lahmheit festzustellen. Das ist zugegeben nicht immer einfach.

Weil wir den Grund und die Schwere einer Verletzung oft selbst nicht richtig einschätzen können, ist ein Besuch einer Tierarztpraxis oder -klinik ratsam – spätestens dann, wenn das Humpeln länger als zwei Tage anhält oder weitere Symptome auftreten. Die Tierärztin/der Tierarzt wird Deinen Hund untersuchen, abtasten und sowohl im Stehen als auch in Bewegung genau beobachten. Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen können helfen, Art und Schwere der Verletzung festzustellen. Daraus ergibt sich auch, womit und wie lange Dein Hund behandelt werden muss.

Natürliche Trauma-Therapie: Wirksam und verträglich

Um weitere Belastung zu vermeiden, ist es sinnvoll, Deinen Hund vorübergehend nur an der Leine zu führen und die Bewegung einzuschränken bzw. an seinen Zustand anzupassen. Je nach Verletzung kannst Du die betroffene Stelle auch regelmäßig kühlen, um der Schwellung entgegenzuwirken und Schmerzen zu lindern. Zudem haben sich natürliche Tierarzneimittel bei der Behandlung leichter bis mittelschwerer Traumata bewährt. Ihre Inhaltsstoffe sind so aufeinander abgestimmt, dass sie an mehreren Stellen im Körper wirken und den Heilungsprozess nachhaltig fördern. Beinwell, Ringelblume und Arnika (z. B. in Traumeel ad us. vet.) haben beispielsweise entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte und können so die Heilung unterstützen. Natürliche Tierarzneimittel sind gut verträglich und können problemlos über längere Zeit eingesetzt werden. Du kannst sie einzeln oder auch in Kombination mit anderen Medikamenten anwenden. Dein Tierarzt /Deine Tierärztin wird Dich gerne dazu beraten.

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