Nahezu jeder Hundehalter hat schon einmal beobachtet, dass sein Hund humpelt. Wie Du auf Verletzungen richtig reagierst, was mögliche Therapieansätze sind und warum ein Tierarztbesuch ratsam ist, wenn ein Hund humpelt, erfährst Du in diesem Artikel.
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Mögliche Ursachen für eine Lahmheit beim Hund
Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen – die schmerzhafte Erfahrung eines stumpfen Traumas hat fast jeder von uns schon einmal gemacht. Nicht anders geht es unseren Vierbeinern! Wie auch bei uns Menschen reicht manchmal ein falscher Tritt, ein Zusammenstoß oder eine unsanfte Landung nach einem Sprung, um eine akute Verletzung des Bewegungsapparates beim Hund zu verursachen.
Hunde können auch in spitze Steine, Holz, Dornen oder Glasscherben treten, und direkt oder auch erst einige Zeit später eine Lahmheit zeigen. Im Winter kommt es häufig durch auf den Gehwegen gestreutes Salz zu Verletzungen und Entzündungen der Pfotenballen. Auch dies kann Schmerzen und eine Lahmheit auslösen
Häufige Ursachen für einen humpelnden Hund sind:
- Zu lange oder eingerissene Krallen
- Fremdkörper in der Pfote (z.B. kleine Steinchen)
- Muskelzerrungen
- Bänderdehnungen
- Kreuzbandriss
- Patellaluxation (Herausspringen der Kniescheibe)
- Arthrose (chronische Gelenkveränderung)
Zum Glück ist nicht jede Lahmheitsursache schwerwiegend – unterschätzen sollte man sie aber trotzdem nicht. Denn selbst ein harmlos erscheinendes Trauma kann Folgeschäden nach sich ziehen, heilt es nicht vollständig aus. Mit einer frühzeitigen Untersuchung durch den Tierarzt sowie einer entsprechenden Behandlung lässt sich das in der Regel vermeiden.
Ob beim Spielen oder Sport – wenn der Hund beim Spielen oder beim Sport von einem Moment auf den anderen lahmt, ist meist ein sogenanntes akutes stumpfes Trauma, also eine Prellung, Zerrung oder Verstauchung, die Ursache.
Symptome erkennen – richtig handeln, wenn der Hund humpelt
Wenn Dein Hund sich verletzt hat, beginnt er häufig zu lahmen oder zu humpeln. Durch diese Schonhaltung versucht er, das betroffene Bein zu entlasten. Darüber hinaus zeigen viele Hunde auch durch Belecken, Benagen und Beobachten der betroffenen Körperstelle an, dass eine Verletzung und/oder Lahmheit vorliegt bzw. sie Schmerzen haben.
Mögliche Symptome:
- Steifes Laufen
- Vermeidet Spielen oder schnelle Geschwindigkeiten
- Laufen auf den Zehen oder auf 3 Beinen
- Zittrige Beine
- Hund springt nicht mehr oder mag Treppen nicht mehr laufen
- Eingeschränkte Beweglichkeit, z.B. beim sich Kratzen oder Harnabsatz
- Bein wird nachgezogen
- Erschwertes Aufstehen
- Wesensveränderungen, z.B. Gereiztheit (lässt sich an bestimmten Stellen nicht gerne streicheln)
- Schmerzen, wenn das Bein abgetastet wird
Erste-Hilfe-Maßnahmen – so hilfst Du Deinem Hund sofort
Wenn Dein Hund plötzlich humpelt oder sich verletzt hat, solltet Du schnell handeln:
- Brich jegliche Aktivität sofort ab und stelle das betroffene Bein nach Möglichkeit ruhig, um eine weitere Belastung zu vermeiden.
- Untersuche Deinen Hund vorsichtig, wenn er es zulässt. Prüfe dazu, ob sichtbare Verletzungen vorliegen oder ob Du eine Schwellung oder eine besonders warme Stelle ertasten kannst. Achte beim Abtasten auch auf mögliche Schmerzreaktionen Deines Hundes.
- Sofern keine offene Verletzung vorliegt, kann das verletze Bein vorsichtig gekühlt werden. Dazu kannst Du ein nasses Handtuch oder ein Kühl-Pad verwenden. Um eine Unterkühlung der Haut zu vermeiden, solltest Du letzteres in ein Geschirr- oder Handtuch einschlagen.
- Wenn Du einen Bruch vermutest, sich das betroffene Bein in einer unnatürlichen Stellung befindet, eine starke Schwellung auftritt oder Dein Vierbeiner starke Schmerzen hat, solltet Ihr unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.
Die Entzündung – ein notwendiger Prozess
Abgesehen davon, dass Dein Hund plötzlich humpelt, treten äußerliche Symptome eines leichten bis mittelschweren Traumas häufig erst nach Stunden auf: Die betroffene Stelle schwillt an, erwärmt sich und ist gerötet – die klassischen Anzeichen einer Entzündung. Wer nun meint, diese sei als Komplikation der Verletzung zu werten, der irrt: Die Entzündung, die jedes Trauma nach sich zieht, ist notwendig für den Heilungsprozess. Durch sie werden die besten Bedingungen für eine schnelle und vollständige Heilung des verletzen Gewebes geschaffen. Jedoch verläuft dieser komplexe Prozess nicht immer reibungslos: Eine überschießende, anhaltende Entzündung kann den Heilungsprozess verzögern oder stark beeinträchtigen. Folglich kann sich auch aus einem zunächst harmlos erscheinenden Trauma ein schwerwiegendes Krankheitsgeschehen entwickeln, das unter Umständen sogar chronisch werden kann.
Dein Hund humpelt? Ein Tierarztbesuch ist immer ratsam!
Insbesondere weil wir als Halter die Schwere einer Verletzung nicht immer richtig einschätzen können, ist es ratsam, den Tierarzt aufzusuchen – spätestens dann, wenn der Hund nach zwei Tagen immer noch humpelt oder andere anhaltende Symptome zeigt. Der Tierarzt wird Deinen Hund untersuchen und abtasten und ihn sowohl im Stehen als auch in der Bewegung genau beobachten. Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen stehen dem Tierarzt zur Verfügung, um die Art und das Ausmaß der Verletzung exakt feststellen zu können. Aus der gestellten Diagnose ergeben sich die anschließenden Therapiemaßnahmen.
Biologische Trauma-Therapie: Wirksam und verträglich
Wenn der Hund verletzt ist, sollte eine weitere Belastung unbedingt vermieden werden. Daher ist es sinnvoll, den Hund vorübergehend nur an der Leine zu führen und das Maß an Bewegung an seinen Zustand anzupassen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, das verletzte Bein zu Beginn je nach Verletzung zu kühlen, um der Schwellung entgegenzuwirken und Schmerzen zu lindern. Auch biologische Tierarzneimittel sind ein bewährtes Mittel bei der Behandlung leichter bis mittelschwerer Traumata. Die Inhaltsstoffe dieser natürlichen Arzneimittel sind so aufeinander abgestimmt, dass sie an mehreren Stellen im Körper wirken und den Heilungsprozess nachhaltig fördern. Inhaltsstoffe wie Beinwell, Ringelblume und Arnika (z.B. in Traumeel ad us. vet.) wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und unterstützen die Heilung. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit können biologische Tierarzneimittel problemlos auch über längere Zeit eingesetzt werden. Entweder als Einzeltherapie oder auch in Kombination mit anderen Medikamenten. Dein Tierarzt berät Dich gerne dazu.