Diese Pläne dürften viele potenzielle Hundebesitzer freuen: Wenn sie einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, sollen Rentnerinnen und Rentner in Berlin künftig keine Hundesteuer mehr zahlen müssen. Auch alle anderen sollen bei der Adoption eines Tierheimhundes fünf Jahre lang von der Steuer befreit werden. Das sieht ein Antrag der SPD vor.
Offenbar ist ein größerer Anreiz nötig: auf dem Gelände in Falkenberg am nordöstlichen Stadtrand warten momentan rund 250 Hunde auf ein neues Zuhause, manche von ihnen schon seit mehreren Jahren. Damit die Vierbeiner schneller vermittelt werden, soll für ihre neuen Halter nun die Hundesteuer wegfallen. „Das ist liebevoller Lobbyismus, um für das Tierheim zu werben“, so der SPD-Abgeordnete Sven Kohlmeier.
120 Euro pro Jahr könnten die künftigen Hundehalter durch diese Regelung sparen. Schon jetzt muss ein Jahr lang keine Hundesteuer zahlen, wer ein Tier aus dem Tierheim adoptiert — künftig sollen es fünf Jahre sein. Für Rentner soll die Hundesteuer dem Vorhaben der SPD zufolge komplett wegfallen.
Hundesteuer-Befreiung schon ab 2022?
Gelten könnte das ab 2022, wenn der SPD-Abgeordnete den Gesetzesentwurf nach der Sommerpause ins Parlament einbringen kann und dieser dort beschlossen wird. Die Linksfraktion habe ihre Unterstützung bereits zugestimmt, so Kohlmeier via Twitter. Optimistisch zeigt er sich bereits schon jetzt: „Wenn man Dinge will, können sie ganz schnell beschlossen werden!“
Tierisch gut! Wer ein Tier aus dem @tvbberlin #Tierheim nimmt, soll 5 Jahre keine Steuern mehr zahlen. Und auch Rentner werden bei der Hundesteuer entlastet. Der Antrag muss noch im @AGH_Berlin beschlossen werden, @LinksfraktionB hat schon zugestimmt 🐕💕 https://t.co/HhGvuXT6HS
— Sven Kohlmeier (@KohlmeierSPD) June 25, 2021
Seine Motivation für den Antrag erklärt Sven Kohlmeier wie folgt: „Kauft nicht irgendwo aus einem Kofferraum oder über Ebay einen Welpen, weil er niedlich aussieht. Hier gibt es ganz viele Hunde, die ein neues Zuhause brauchen. Super gepflegt, super medizinisch versorgt.“
Sein Parteikollege und Vize-Bürgermeister von Lichtenberg, Kevin Hönicke, fordert darüber hinaus eine bessere Anbindung des Berliner Tierheims an öffentliche Verkehrsmittel. Aktuell laufe man 15 Minuten von der nächstgelegenen Bushaltestelle.
Quelle: BZ