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Schlafposition beim Hund

von Michael Hein
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Schlaf spielt für alle Lebewesen eine wichtige Rolle, wenn es um Lernprozesse, Entspannung und Verarbeitung geht. Auch unsere Hunde stellen hier keine Ausnahme dar. Dabei findet man bei unseren Vierbeinern teilweise die außergewöhnlichsten Schlafpositionen. Worauf Du achten solltest, um Deinem Vierbeiner die bestmögliche Erholung zu bieten, und was die Schlafposition deines Hundes über sein Wesen aussagen kann, erfährst Du in diesem Artikel.

Warum guter Schlaf für Hunde wichtig ist

Im Schlaf verarbeitet das Gehirn erlebte und erlernte Prozesse, Ereignisse des Tages und Körper sowie Geist schöpfen dabei neue Energie. Wer selbst einmal an Schlafmangel gelitten hat, weiß, wie sehr dieser einen Organismus belasten kann. Deshalb ist auch für Hunde guter Schlaf wichtig für ihr Wohlbefinden und ihre Entwicklung. Während der Mensch im Durchschnitt rund acht Stunden Schlaf pro Nacht benötigt, liegt die Anzahl der Stunden bei Hunden um einiges höher. Gesunde, ausgewachsene Hunde benötigen rund 17-20 Stunden Schlaf am Tag, Welpen und ältere oder kranke Hunde sollten sogar bis zu 22 Stunden des Tages schlafend verbringen.

Doch dies ist leichter gesagt als im Alltag umgesetzt. Durch ihre große Fixierung auf uns Menschen fällt es vielen Hunden oft schwer, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und diesen nachzukommen. Viele Hunde schlafen daher zu wenig, weil sie sehr damit beschäftigt sind, auf ihre Menschen zu achten und bei ihnen sein zu wollen. Daher ist es für Hundehalter wichtig, ihren Hund liebevoll dabei zu unterstützen, zur Ruhe zu kommen und sie gelegentlich daran zu erinnern, dass auch Schlaf sein muss. Gerade sehr energetische Hunde oder Hunde mit Verlustängsten tun sich bei der nötigen Entspannung meist schwerer, als vollkommen gelassene und ausgeglichene Artgenossen.

Generell sollte man als Hundehalter seinem Hund die dringend benötigten Ruhepausen aktiv einräumen und den Hund darin bestärken, wenn dieser sich selbst auf seinen Schlaf- bzw. Ruheplatz begibt. Ebenso sollte man, wenn möglich, den Hund nicht aus dem Schlaf aufwecken. Besonders in Haushalten mit jüngeren Kindern sollte daher darauf geachtet werden, dass der Hund seine wohlverdiente Ruhe auch ohne Störungen genießt.

Wie schlafen glückliche Hunde?

Generell gibt es keine Position, die besonders für oder gegen einen glücklichen Hund spricht. Der Schlaf sollte daher immer zusammen mit dem allgemeinen Verhalten des Hundes im Auge bewertet werden, um das Unwohlsein eines Hundes schnell zu bemerken.

Schlafposition beim Hund – Ein guter Schlafplatz

Um den Hund bei seinen Schlafeinheiten zu unterstützen, sollte der ihm eingerichtete Schlafplatz einige Kriterien erfüllen. Hierbei gilt es jedoch immer im Hinterkopf zu behalten, dass Hunde, wie auch Menschen, sehr individuell in ihrem Schlafverhalten sind und unterschiedliche Vorlieben haben können. Wer seinen Hund aufmerksam beobachtet, wird diese allerdings schnell herausfinden.

Die meisten Hunde möchten sich gerne in der Nähe ihres Rudels, also ihrer menschlichen Familie, aufhalten. Der Schlafplatz sollte daher nicht zu weit vom gewöhnlichen Aufenthaltsort der im Haushalt lebenden Menschen entfernt sein, aber dennoch genügend Ruhe bieten. Durchgangswege, wie beispielsweise der Flur, eignen sich daher nicht so gut als Schlafort, da der Hund gerade hier schwerer zur Ruhe kommen wird, als in einer unbelebten Zimmerecke.

Zudem sollte die Umgebung nicht zugig und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein, um Unterkühlung oder Überhitzung zu vermeiden.
Die Größe des Schlafplatzes hängt natürlich von der Größe des Hundes ab, in jedem Fall sollte genug Platz sein, um sich ausstrecken zu können. Auch die richtige Härte des Hundebettes oder des Kissens, auf dem der Hund schläft, ist wichtig für die Gesundheit des Vierbeiners. Eine zu harte Unterlage kann zu Druckstellen und Verspannungen führen. Sinkt der Hund jedoch sehr tief in sein Bett ein, weil die Unterlage zu weich ist und keinen Halt gibt, ist auch dies ungesund für die Gelenke. Ebenso wie die richtige Matratze für den eigenen Schlaf wichtig ist, sollte daher bei der Auswahl des Hundebettes Wert auf Qualität gelegt werden.

Wie liegen Hunde, wenn sie entspannt sind?

Ein entspannter Hund kann in allen möglichen Positionen liegen, egal ob auf dem Bauch oder auf dem Rücken. Hier gibt es keine allgemeingültige Schlafposition, die für einen besonders entspannten Hund spricht. Wer seinen Hund kennt, wird schnell feststellen, sollte der Hund unruhig oder unglücklich sein.

Schlafposition beim Hund – Ein Überblick

Wie auch wir Menschen haben Hunde individuelle Präferenzen, geht es um ihre Schlafposition. Verhaltensforscher stellen sogar die These in den Raum, dass die einzelnen Schlafpositionen etwas über das Wesen und den Charakter eines Hundes aussagen können. Ändert Dein Hund seine gewohnte Schlafposition plötzlich, so kann dies immer auch auf ein mögliches Unwohlsein des Tieres hindeuten. Kommt Dir eine Veränderung seltsam vor, scheue Dich nicht davor, den Tierarzt Deines Vertrauens zu Rate zu ziehen.

Seitenschläfer

Seitenschläfer liegen meist mit ausgestreckten Beinen auf der Seite und sind vollkommen entspannt. Diese Position lässt meist darauf schließen, dass sich der jeweilige Hund wohl und sicher in seiner Umgebung fühlt und sich vollkommen fallen lassen kann.

Seitenschläfer als Schlafposition beim Hund

Seitenschläfer liegen meist mit ausgestreckten Beinen auf der Seite und sind vollkommen entspannt.

Der Donut

Hunde, die in der Position des Donuts schlafen, sind meist eng zusammengekringelt, haben die Beine unter den Körper gezogen und oftmals selbst den Schwanz um sich geschlungen. In dieser Schlafposition bleibt die körpereigene Wärme gut gespeichert und die Hunde halten sich effektiv selber warm. Zudem schützen sie empfindliche Körperstellen, wie Hals und Bauch, die angreifende Feinde zuerst attackieren würden. Daher wird Hunden, die gerne diese Position einnehmen, wenn sie schlafen, nachgesagt, dass sie eher ängstlich und unsicher sind und ihre Schutzmauer auch im Schlaf nicht ganz aufgeben können. Schläft Dein Hund in dieser Position, musst Du Dir jedoch nicht gleich Gedanken darum machen, ob er sich bei Dir nicht sicher fühlt. Einige Hunde beruhigt es einfach, sich selber Wärme zu spenden und sich durch die eigene Berührung sicher zu fühlen.

Donut als Schlafposition beim Hund

Für einige Hunde ist es beruhigend sich selber wärme zu spenden.

Sollten Hunde auf dem Boden schlafen?

Auch Hunde mögen es in der Regel gerne kuschelig, wenn sie schlafen, weshalb der nackte, meist kalte Boden kein sehr gemütliches Hundebett abgibt. Einigen Hunden reicht jedoch statt eines dicken Bettes auch eine dünne Decke. Hier ist auf die individuellen Präferenzen des Hundes zu achten, die durch das Ausprobieren verschiedener Optionen festgestellt werden können.

Der Superman

Der Superman liegt auf dem Bauch, Vorder- und Hinterläufe lässig von sich gestreckt. Diese Position wird häufig eingenommen, wenn der Hund nicht tief schläft, sondern lediglich vor sich hindöst und mit einem Auge bereit ist, schnell wieder aktiv zu werden.

Superman als Schlafposition beim Hund

In der Superman Position dösen Hunde meist und schlafen nicht fest.

Der Bauchschläfer

Ähnlich wie beim Superman liegt auch der Bauchschläfer auf dem Bauch, in dieser Schlafposition sind aber die Hinterläufe meist angezogen und nur die Vorderläufe nach vorne ausgestreckt. Auch hier neigen Verhaltensforscher dazu, Hunde, die gerne in dieser Position schlafen, als lebendig, aufmerksam und agil anzusehen – ähnlich wie Superman.

Bauchschläfer als Schlafposition beim Hund

In der Bauchschläfer Position sind die Hinterläufe meist angezogen und nur die Vorderläufe nach vorne ausgestreckt.

Der Rückenschläfer

Die mitunter optisch am witzigsten aussehende Schlafposition, die ein Hund einnehmen kann. Von außen wirkt es auf den ersten Blick so, als sei entspannter und erholsamer Schlaf so gar nicht möglich, für viele Hunde ist der Rückenschläfer jedoch die liebste Schlafposition. Der Hund liegt dabei auf dem Rücken, die Beine fallen entspannt auf die Brust/den Bauch beziehungsweise zur Seite. Ein Hund, der diese Stellung einnimmt, fühlt sich in der Regel komplett sicher, da er bewusst angreifbare Stellen, wie den empfindlichen Bauch, entblößt. Er vermutet demnach keine Gefahr und ist tiefenentspannt. Meist ruhen diese Hunde auch im wachen Zustand sehr in sich selbst oder zeichnen sich durch ihr großes Selbstbewusstsein aus.

Rückenschläfer als Schlafposition beim Hund

Auf dem Rücken schlafende Hunde fühlen sich meist sehr wohl

Kontaktliegen

Kontaktliegen ist eine Verhaltensweise, die viele Hunde zeigen, indem sie engen Körperkontakt zu ihrem Besitzer oder anderen Tieren suchen. Dieses Verhalten hat eine tiefe emotionale Bedeutung.

Diese Nähe vermittelt dem Hund ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Zugehörigkeit. Als Nachfahren von Rudeltieren ist es für Hunde natürlich, Nähe zu suchen, insbesondere in Situationen, in denen sie sich entspannen oder Schutz benötigen. Kontaktliegen kann auch das Vertrauen und die Bindung zwischen Hund und Mensch stärken.

Darüber hinaus hat das Kontaktliegen eine beruhigende Funktion. Körperlicher Kontakt kann den Stresslevel eines Hundes senken, da dabei das Hormon Oxytocin, bekannt als “Bindungshormon”, ausgeschüttet wird. Für den Hundebesitzer ist es ebenfalls eine Möglichkeit, Nähe zu seinem Tier aufzubauen und dessen emotionales Wohlbefinden zu fördern.

zwei Hunde die aneinander liegen und schlafen

Hunde die im Kontakt liegen Vertrauen sich gegenseitig

Warum liegt der Hund unter der Decke?

Einigen Hunden gibt das Liegen unter einer Decke ein besonderes Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.

Wann kann die Schlafposition beim Hund ein Gesundheitszeichen sein?

Die Schlafposition eines Hundes kann aufschlussreiche Hinweise auf seinen Gesundheitszustand geben, insbesondere wenn sich das Verhalten plötzlich ändert.

Gekrümmte Position: Wenn der Hund oft in einer engen, gekrümmten Position schläft, kann dies auf Schmerzen im Bauchraum oder auf Stress hindeuten.

Rückenlage: Die Rückenlage mit ausgestreckten Beinen deutet meist auf ein hohes Wohlbefinden und ein Gefühl der Sicherheit hin. Wenn jedoch ein Hund mit Atemproblemen plötzlich diese Position vermeidet, könnte das auf Beschwerden hindeuten.

Seitenschlaf: Diese Position gilt als entspannt und natürlich. Falls ein Hund Schwierigkeiten hat, sich auf die Seite zu legen, könnten Gelenkschmerzen oder orthopädische Probleme die Ursache sein.

Wenn ungewöhnliche oder neue Schlafpositionen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden, ist ein Tierarztbesuch empfehlenswert, um potenzielle Gesundheitsprobleme auszuschließen.

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