Die Urlaubszeit steht vor der Tür und für die meisten Hundebesitzer ist klar: Der geliebte Vierbeiner soll mit. Damit die Reise für alle Beteiligten entspannt bleibt und kleinere Notfälle gut überstanden werden, gehört eine gut ausgestattete Reiseapotheke für den Hund mit ins Gepäck. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Medikamente und Utensilien unbedingt mit müssen, wie du bei kleinen Verletzungen reagierst und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen du kennen solltest.
Wie kannst du deinen Hund auf möglichen Reisestress vorbereiten?
Auch Hunde empfinden Reisen – ob mit dem Auto oder Flugzeug – mitunter als anstrengend. Neben dem körperlichen Gepäck solltest du daher auch emotionales und gesundheitliches Zubehör mitnehmen, um deinem Vierbeiner bestmöglich zu helfen.
Pausen machen
Während der Reise solltet ihr unbedingt auf ausreichend Trink- und Bewegungspausen achten. Um Platz zu sparen, können hierfür faltbare Näpfe hilfreich sein. Plane etwa alle zwei bis drei Stunden eine kurze Pause ein, in der dein Hund frische Luft schnappen und sich lockern kann. Außerdem beugt regelmäßiges Trinken Kreislaufproblemen vor.
Übelkeit vorbeugen
Falls dein Vierbeiner zu Übelkeit neigt, lass ihn die Autofahrt am besten nüchtern antreten (Achtung bei Welpen, diese sollten je nach Alter nicht zu lange fasten). Zusätzlich kann beispielsweise Nux Vomica unterstützen – ein homöopathisches Mittel, das bei Reisekrankheit helfen kann. Reisetabletten für Hunde enthalten oft Dimenhydrinat und können nach tierärztlicher Rücksprache verwendet werden.
Immunsystem stärken
Eine neue Umgebung, lange Autofahrten oder Flüge können unseren Vierbeinern zusetzen. Und Stress macht auch Hunde anfälliger für Infektionen. Deshalb ist es ratsam, mit pflanzlich basierten Mitteln wie Engystol® ad us. vet. oder Echinacea die Abwehrkräfte zu stärken. Ein gesundes Immunsystem verringert das Risiko von Infekten auf der Reise erheblich.
Flugreisen – das solltest du wissen
Vor einer anstehenden Flugreise ist auch eine Beratung durch euren Tierarzt sinnvoll. Er weiß, was es zu beachten gibt – gerade auch im Hinblick auf benötigte Impfungen oder tierärztliche Nachweise, die in manchen Ländern verlangt werden. Erkundige dich frühzeitig nach Regelungen der Fluggesellschaft, Transportbox-Größe und Fütterungszeiten vor dem Flug. Während des Fluges helfen vertraute Gegenstände wie ein Spielzeug oder eine Decke, den Stress für deinen Hund zu vermindern.
Notfallplanung für den Urlaubsort
Erkundige dich vor Antritt der Reise, wo der nächste Tierarzt oder die nächste Tierklinik zu finden ist. Speichere die Kontaktdaten am besten direkt im Smartphone ab – im Ernstfall sparst du so wertvolle Zeit.
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Was gehört in die Reiseapotheke für den Hund?
Eine gute Reiseapotheke enthält mehr als nur ein Pflaster. Sie sollte auf mögliche Verletzungen, Verdauungsprobleme, Parasitenbefall oder Stresssituationen vorbereitet sein – und sich jederzeit griffbereit im Gepäck befinden.
Medikamente und Hilfsmittel
- Eigene Dauermedikamente deines Hundes in ausreichender Menge
- Schmerzmittel (z. B. Metacam oder Rimadyl, nur nach tierärztlicher Rücksprache!)
- Elektrolytgetränk oder Pulver zur Stabilisierung bei Durchfall und Erbrechen
- Magen-Darm-Mittel (z. B. gegen akuten Durchfall – Kohletabletten, Diarsanyl®)
- Antihistaminikum (z. B. bei Insektenstichen oder allergischen Reaktionen)
- Reisetabletten zur Vorbeugung von Übelkeit
- Augentropfen und Wund- & Heilsalben
Zubehör für die Erstversorgung
- Fieberthermometer für Tiere (rektale Messung)
- Pinzette zum Entfernen von Splittern oder Zecken
- Zeckenzange oder -karte
- Desinfektionsmittel (alkoholfrei, z. B. Octenisept®)
- jodfreie Wundsalbe, z. B. mit Panthenol oder Ringelblume
- sterile Kompressen, elastische Binden und Klebeband
- stumpfe Schere und Einweghandschuhe
Zusätzliche Dinge für unterwegs
- faltbare Fress- & Trinknäpfe
- Sicherheitsgurt oder Transportbox für das Auto
- Hundedecke und Lieblingsspielzeug
- Ersatzleine und Namensschild am Halsband
- Kopie des EU-Heimtierausweises
- Impfpass & Entwurmungsnachweis
Wie erkenne ich Reisekrankheit bei meinem Hund?
Reisekrankheit äußert sich durch Speicheln, Hecheln, Unruhe, Zittern oder Erbrechen. Sie tritt vor allem beim Autofahren auf und betrifft vor allem junge, ängstliche oder ungewohnte Hunde. Beobachte deinen Hund bereits auf kurzen Fahrten und frage frühzeitig deinen Tierarzt nach prophylaktischen Maßnahmen.
Wie behandelst du kleine Wunden beim Hund richtig?
Schon kleine Spaziergänge im Wald oder auf dem Campingplatz bergen Verletzungsgefahr. Damit du im Ernstfall schnell handeln kannst, sollte eine Basisausstattung für Wundversorgung immer griffbereit sein.
Viele Hunde gehen gerne auf Entdeckungstour im Wald, in dichtem Gestrüpp oder in sandigen Kuhlen. Dabei kann es schnell passieren, dass ein spitzer Stein, eine Scherbe oder ein Splitter in der Pfote stecken bleibt und eine Verletzung verursacht.
Dafür benötigst du:
- Wasser oder Kochsalzlösung zum Säubern der Wunde
- Desinfektionsspray zur Keimreduktion
- Pinzette zum Entfernen von Fremdkörpern
- jodfreie Wund- und Heilsalbe zum Versorgen kleiner Abschürfungen oder Risse
- sterile Mullkompressen zum Abdecken
- elastische Binde und Klebeband zum Fixieren des Verbandes
Tipp: Befindet sich die Verletzung in einem Bereich mit viel Fell, kannst du den Bereich vorsichtig mit einer stumpfen Schere kürzen, um ein passgenaues Anlegen des Verbandes zu ermöglichen.
Größere oder tiefe Wunden, die stark verschmutzt oder blutig sind, solltest du unbedingt einem Tierarzt zeigen. Wenn du unsicher bist, ob die Wunde genäht werden muss, lieber einmal zu viel als zu wenig einen Profi konsultieren.
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Was hilft bei Zerrungen, Verstauchungen oder Lahmheit?
Sollte dein Hund plötzlich lahmen oder sichtbar Schmerzen zeigen, kann es sich um eine Verstauchung, Zerrung oder Prellung handeln – sogenannte stumpfe Traumata. Diese benötigen in der Regel eine erste Ruhigstellung und ggf. Kühlung.
Du solltest deshalb folgende Dinge dabeihaben:
- kühlende Gels oder Cremes wie z. B. mit Arnika (nicht auf offene Wunden!)
- Kühlpads oder feuchte Tücher (kein direkter Hautkontakt mit dem Kühlpad)
- entzündungshemmende und schmerzstillende Mittel (z. B. Traumeel® ad us. vet.)
Wenn sich die Symptome – wie starkes Humpeln, Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit – nach 24 Stunden nicht bessern oder verschlimmern, solltest du zeitnah einen Tierarzt aufsuchen. Ruhigstellung, Schonung und ggf. Verbände können zur Erstversorgung beitragen.
Wie schützt du deinen Hund vor Insekten und Parasiten?
Gerade in südlicheren Regionen sind Parasiten besonders aktiv. Zecken, Flöhe und Sandmücken können nicht nur Juckreiz verursachen, sondern auch gefährliche Krankheiten übertragen.
Daher gehört in jede Hunde-Reiseapotheke:
- Zeckenhalsband oder Spot-on-Präparat
- Flohkamm zur Fellkontrolle
- Zeckenzange zum sicheren Entfernen von Blutsaugern
Bei Hautirritationen hilft oft ein Pflegeprodukt mit hellem sulfonierten Schieferöl (z. B. Ichtho Vet®), das den Juckreiz lindert und gereizter Haut hilft, sich zu regenerieren.
Hinweis: Manche Spot-on-Präparate können vor bestimmten Reisekrankheiten wie Leishmaniose schützen – sprich rechtzeitig mit deinem Tierarzt darüber, wenn du in entsprechende Länder reist.
Welche Beruhigungsmittel und Reisetabletten helfen wirklich?
Nicht jeder Hund fährt entspannt Auto oder fliegt problemlos im Flugzeug mit. Besonders junge oder sehr sensible Hunde leiden oft unter Reisestress oder Übelkeit.
Welche Beruhigungsmittel sind für Hunde geeignet?
Milde, natürliche Mittel wie Zylkene®, Adaptil-Duftstoffe (Pheromone), Baldrian oder Passionsblume können helfen, das Gemüt deines Hundes zu beruhigen – ohne ihn zu „betäuben“. Eine Wirkung tritt meist innerhalb weniger Tage regelmäßiger Anwendung ein. Teste das Mittel idealerweise einige Tage vor Reisebeginn.
Bei stärkerer Angst kann dein Tierarzt medikamentöse Präparate (z. B. Sileo® oder Pexion®) empfehlen – jedoch nur nach entsprechender Diagnose und Dosierungsanweisung!
Wann sind Reisetabletten sinnvoll?
Reisetabletten enthalten Wirkstoffe gegen Übelkeit oder Angst (z. B. Dimenhydrinat) und sollten etwa 30–60 Minuten vor Antritt der Reise verabreicht werden. Lass dich vorab vom Tierarzt beraten – eine falsche Dosierung kann gefährlich werden.
Was gehört zur Ersten Hilfe für Hunde?
Im Notfall zählt jede Minute – auch auf Reisen. Du solltest daher grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen kennen, um deinem Tier schnell helfen zu können.
Wichtige Sofortmaßnahmen:
- Atmung und Kreislauf checken: ist die Atmung stabil? Gibt es auffällige Schleimhautfarbe (blass/bläulich)?
- Puls lokalisieren (meist an der Innenseite des Oberschenkels)
- kleine Wunden versorgen, wie oben beschrieben
- Tier ruhig halten, evtl. Maulschlinge anlegen (Verletzung kann dazu führen, dass der Hund aus Reflex schnappt)
- Hund schonend in eine Transportbox heben oder auf einer Decke zum Auto bringen
Tipp: Es gibt spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Hundebesitzer – eine sinnvolle Vorbereitung für jeden Tierfreund!
Notfallnummern: Notiere dir die Nummer deines Haustierarztes, die örtliche Tierklinik am Reiseziel sowie eine tierärztliche Notrufnummer, z. B. den tierärztlichen Notdienst.
Welche natürliche Mittel helfen gegen Angst beim Reisen?
Neben Zylkene® oder Adaptil können auch Bachblüten-Mischungen (z. B. Rescue Remedy) helfen, stressige Situationen zu meistern. Auch CBD-Öl wird vereinzelt verwendet – allerdings in vielen Ländern rechtlich nicht eindeutig reguliert. Kläre eine Anwendung immer mit deinem Tierarzt ab.
Wie bleibt die Reise für deinen Hund stressfrei?
Gute Vorbereitung ist das A und O. Das gilt bei Gepäck genauso wie bei Gewöhnung und Planung unterwegs.
- Gewöhne deinen Hund im Vorfeld in kurzen Etappen an das Transportmittel (Auto oder Transportbox)
- Plane feste Pausenzeiten mit Bewegung und frischem Trinkwasser
- Sorg für gute Belüftung im Auto oder Reisezubehör
- Halte deine Reiseroute möglichst frei von unnötigem Stress (laute Orte, Hitze, Gedränge)
- Nutze GPS-Tracker am Halsband, falls dein Hund im unbekannten Terrain wegläuft
Was solltest du dir merken?
Eine gut ausgestattete Reiseapotheke sorgt für Sicherheit und schnelle Hilfe, wenn unterwegs etwas passiert. Überprüfe vor jeder Reise den Inhalt und passe ihn an Route und Reiseziel an. Und vergiss nicht: Auch seelische Vorbereitung hilft deinem Vierbeiner, die Reise angenehmer zu erleben.
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Hier kannst du unsere Reiseapotheke-Checkliste herunterladen und vor Reisebeginn abhaken.