PETA und ARK: Hilfe im Angesicht des Krieges
Im Angesicht des Krieges schlossen sich die Tierrechtsorganisation PETA und ARK nach dem Angriff auf die Ukraine zusammen. Das Ziel: helfen, wo Hilfe so dringend nötig ist. Unzählige Menschen flüchten vor Gefahren und größter Not. Um ihr eigenes Leben zu retten, müssen viele ihre liebgewonnenen tierischen Begleiter zurücklassen.

Ein Meilenstein der Tierrechtsarbeit
„Vor diesem Hintergrund entstand das größte karitative Projekt in der 30-jährigen Geschichte von PETA Deutschland“, sagt Sylvie Bunz, Projektleiterin von PETA helps Ukraine. Im täglichen Austausch mit ARK plant sie die nächsten Schritte, entwickelt strategische Lösungen und treibt die Logistik voran. „Die Rettung eines Tieres ist immer erst der Anfang. Jedes Einzelne muss ärztlich versorgt und betreut werden. Monatelang übernimmt das Projekt die komplette Verantwortung für sie.“
Rettung aus verlassenen Gebieten
Neben unzähligen Hunden und Katzen holt ARK auch Ziegen, Kühe und Schweine aus den Gefahrenzonen, wo nur vereinzelt noch Menschen leben. Manche kümmern sich notdürftig um ihre Mitgeschöpfe. Wenn auch das nicht mehr geht, rufen viele ARK zu Hilfe und bitten die Tierschützer, und Tierschützerinnen sie in ihre Obhut zu nehmen. „Meist sind das ältere Menschen, die Tiere und Heimat nicht verlassen wollen“, berichtet Bunz. Die Not der Tiere und Menschen ist in der Öffentlichkeit inzwischen weniger präsent. „Der Strom hilfsbedürftiger Tiere reißt aber nicht ab.“ Immer wieder geraten Rettungsfahrzeuge unter Beschuss, verletzt wurde bisher zum Glück niemand. Die Einsätze sind trotz intensiver Planung und Hilfe des Militärs sehr gefährlich.

Mut und Mitgefühl an der Front
Soldatinnen und Soldaten schützen kleine Hunde und Katzen in ihren schusssicheren Westen. Sie harren mit ihnen aus, bis ARK kommt. Wie es möglich sei, mit dem Elend umzugehen? Simone Eisenbeiss ist häufig in der Ukraine für PETA und ARK im Einsatz: „Die Dankbarkeit der Tiere hilft uns, die Erlebnisse zu verarbeiten.“
Ein Ort der Hoffnung: Das ARK PEACE SANCTUARY
Unweit von Charkiw entfernt beherbergt und betreut das Projekt stets bis zu 1.800 Tiere – die Zahl schwankt täglich. In der von PETA mitfinanzierten Tierklinik werden jeden Tag etwa 130 Tiere behandelt, zumeist sind sie schwer verletzt und krank. Ein zusätzliches Projekt für Katzen kann bis zu 600 Tiere aufnehmen. Nun stehen nach langer Suche und aufwändigem Umbau rund 1.200 sichere Unterkünfte für immer neue Ankömmlinge wie Hunde, aber auch Schafe und Ziegen bereit.
Seit Sommer 2024 hat ARK mit der Unterstützung von PETAs Global Compassion Fund einen wichtigen Projektabschnitt umgesetzt: den Bau eines „Wohlfühlortes für Tiere“ – im Rahmen der Möglichkeiten vor Ort, so gut es in kurzer Zeit und mitten im Krieg machbar ist. Auf 14 Hektar einer ehemaligen sowjetischen „Milchbetrieb-Anlage“, die zuvor überwuchert und dem Verfall nahe war, entstand das ARK PEACE SANCTUARY. Dort gibt es nun weitläufige, eingezäunte Freiflächen für die Tiere aus den Frontgebieten. Zum Schutz vor den harten Wintern sind die Innenbereiche beheizt. Besonders den kleinen, alten und kranken Hunden kommt das zugute. Herzstück des Friedensortes ist eine zweite Tierklinik. Diese entlastet die Einrichtung in Charkiw und ermöglicht eine medizinische Versorgung vor Ort.
In harten Zeiten und unter schwierigen Bedingungen konnte das Großprojekt durch enge Zusammenarbeit der Tierschützer und Tierschützerinnen und mit Mitteln von großzügigen, tierlieben Spenderinnen und Spendern verwirklicht werden.

Vegane Hilfe in Tonnen: Versorgung auf vier Pfoten
„Um all die hungrigen Münder satt zu bekommen, bringen wir monatlich etwa 20 Tonnen vegane Tiernahrung in die Ukraine; häufig auch noch mehr“, erklärt Koordinatorin Sylvie Bunz. „Seit Beginn der Zusammenarbeit sind es schon mehr als 1.800 Tonnen, das entspricht 1.800.000 Kilogramm.“ Seit 2022 haben 85 Helferinnen und Helfer rund 26.000 Tiere gerettet und ihnen zu einem neuen, schönen Leben verholfen.
Zhulia, Chuck und Naida: Gesichter der Hoffnung
„Eines von ihnen ist Zhulia“, sagt Bunz erleichtert. „Die Hündin blieb alleine zurück, nachdem ihr Halter bei einem Bombardement der Stadt Konstantinowka ums Leben kam.“ Obwohl sie unter Todesangst litt, bewachte sie noch immer die Trümmer des Hauses, als das Einsatzteam von ARK sie fand. Es grenzt an ein Wunder, dass die panische Hündin eingefangen werden konnte, doch es gelang dem Team. „In unserem Projekt, in der liebevollen Obhut von ARK kann sich Zhulia von ihrem Trauma erholen, bis sie in ein Für-immer-Zuhause vermittelt werden kann.“
Auch Chuck und seine Freundin Naida hat es schwer getroffen. Die Hunde blieben alleine im Hinterhof ihres Hauses nahe der Front im Donbas zurück. Ein Nachbar, der im Ort geblieben war, kümmerte sich notdürftig um sie. Doch als sein Haus zerstört wurde, musste auch er fliehen. Er wandte sich an Animal Rescue Kharkiv mit der Bitte, die Hunde zu retten. Trotz der permanenten Bedrohung durch Kampfdrohnen, die unaufhörlich über dem Hinterhof kreisten, brach das Team auf. „Chuck und Naida sind sehr dankbar für ihre Rettung“, berichtet die Projektleiterin. „Chuck folgt den Mitarbeitenden von ARK auf Schritt und Tritt und Naida schleckt zärtlich jede Hand ab. Solche Geschichten geben unserem Team vor Ort und auch uns hier in Deutschland immer wieder große Hoffnung.“

Überraschung im Treppenhaus: Rettung für acht Schafe
Doch nicht nur Hunde benötigen Zuflucht: Bei einem Einsatz in einem verlassenen Dorf erlebte das Einsatzteam von ARK eine Überraschung. Im Glauben, Hunde abzuholen und in Sicherheit zu bringen, fanden sie acht verängstigte Schafe vor. In den Überresten eines Treppenhauses hatten sie sich eng zusammengedrängt. „Es war ein mühsamer Rettungseinsatz bei 38 Grad Hitze. Aus Angst wollten die Tiere nicht laufen und mussten über zwei Kilometer bis zum Auto getragen werden“, so Bunz. Einsätze wie dieser zeigen, wie vielfältig die Herausforderungen für die Tierschützerinnen und Tierschützer sind – und wie dringend sichere Zufluchtsorte wie das ARK PEACE SANCTUARY gebraucht werden.

Frieden für die, die keine Stimme haben
„Der Name des Schutzzentrums ist Erinnerung und Zuversicht zugleich: Für die mutigen Retterinnen und Retter, die Menschen in der Ukraine und für alle Tiere hoffen wir inständig auf baldigen Frieden“, schließt die PETA-Projektleiterin. „Denn sie können sich oft nicht selbst helfen und sind auf uns Menschen angewiesen.“
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