Studie ergibt Erstaunliches: Diese Hunderassen sind besonders häufig aggressiv

Forscher in Finnland veröffentlichten eine Studie über das Verhalten von verschiedenen Haushunderassen und kamen zu einem überraschendem Ergebnis.

Seit jeher halten sich einige Klischees hartnäckig. Zum Beispiel, dass Labradore immer freundliche Familienhunde sind und andere Rassen wie Pitbulls aufgrund ihrer angeborenen Aggressivität nicht zu handeln sind. Aber stimmen diese Vorurteile?

Forschende der Universität Helsinki unter Leitung des Veterinärs Professor Hannes Lohi machten nun die Ergebnisse einer Studie bekannt, die sich mit genau diesem Thema beschäftigt. Die Kernfrage der Studie lautete, ob das Verhalten und Aggressionspotential verschiedener Hunde von ihrer Rasse oder doch von anderen Faktoren abhängt. Klar scheint, dass jedes Tier unterschiedliche Eigenschaften besitzt. Aber ob diese abhängig sind von der Rasse oder anderen Faktoren wie Größe, Geschlecht, Alter oder Erziehung ist noch nicht ganz deutlich.

Im Rahmen der Studie wurden 9000 reinrassige Zuchthunde beobachtet. Außerdem interviewte das Team etwa 14.000 Hundehalter, um eine Datenbank zu schaffen.

Ergebnis der Studie

Laut dem Fachblatt „Scientific Reports“, in dem die Studie bereits 2021 veröffentlicht wurde, kommt diese zu einem gespaltenen Ergebnis. Laut den Wissenschaftlern hängt das Verhalten von Hunden nicht von einem Faktor, wie zum Beispiel der Rasse des Hundes, sondern von mehreren Faktoren ab. So wurden bestimmte Rassen gezüchtet, um auf bestimmte Reize zu reagieren. Deshalb können Jagdhunde besonders aufmerksam und Wachhunde besonders loyal sein.

Jedoch sollte man sich bei der Wahl des richtigen Hundes nicht nur auf die Rasse verlassen. Auch Eigenschaften und Umstände wie Geschlecht und Alter können ein Auslöser für aggressives Verhalten sein. Dieses Verhalten nimmt nämlich im Alter zu, berichteten die Forscher. Zudem zeigten Rüden 72 Prozent häufiger Aggressionen als Hündinnen. Und auch die Lebenssituation der Tiere hat Einfluss auf ihr Verhalten. Hunde, die bei unerfahrenen Haltern leben, zeigen öfter aggressives Verhalten, da sie die Unsicherheit ihrer Besitzer spüren.

Befragung ergibt Erstaunliches

Auch haben die Wissenschaftler Hundebesitzer gefragt, wie häufig ihre Haustiere sich aggressiv verhalten. Dabei gaben 19,3 Prozent aller Befragten an, dass ihre Hunde ein hohes Level an Aggression besitzen. Langhaar-Collies, Zwergpudel und Zwergschnauzer zeigten laut ihrer Besitzer besonders häufig Zeichen von Aggressionen. Rassen wie der Staffordshire-Bull-Terrier fielen jedoch selten mit aggressivem Verhalten auf. Die Hunde, die in Deutschland nur unter bestimmten Auflagen gehalten werden dürfen, scheinen im Alltag nicht dem Klischee zu entsprechen. Die Angriffe auf Menschen sind nicht häufiger als bei anderen Rassen.

Quelle: Welt