Skitter - Ein riesiges Missverständnis!

Tierheim bei Rom-

Update Mai 2025 – Ein Jahr im Schatten – jetzt will er ins Licht!

Skitter hatte Geburtstag. Seinen allerersten. Im März wurde er ein Jahr alt. Kein Fest, kein Mensch, der ihn in den Arm nahm, kein Spielzeug, das ihm gehörte. Nur Beton, Kälte, Gitter – und ein Napf, der mehr Notwendigkeit als Zuneigung war. Ein Tag wie jeder andere im Lager. Und doch ein leiser Meilenstein im Leben eines jungen Hundes, der all das nicht kennt, was andere längst selbstverständlich erleben durften.

Ein Jahr alt – und kein Tag davon war wirklich seiner.

Skitter wurde im Lager geboren. Aufgewachsen hinter Gittern, umgeben von Lärm, Enge und der immergleichen Trostlosigkeit. Seine Kindheit war kein Abenteuer, sondern ein Überlebenskampf. Und trotzdem – Skitter lebt. Und mehr noch: Er hofft. Er träumt. Von einem Menschen, der ihn sieht. Von einem Platz, an dem er endlich ankommen darf.

Heute ist Skitter 61 cm groß. Aus dem kleinen Welpen ist ein stattlicher Junghund geworden. Er teilt sich den Zwinger mit Rüden und Hündinnen – ruhig, verträglich, anpassungsfähig. Im Umgang mit Menschen ist er anfangs vorsichtig, doch wenn man ihm Zeit lässt, zeigt er sein Herz. Dann kommt er näher, sucht Blickkontakt, wagt den ersten Schritt. Sanft. Behutsam. Voller Hoffnung.

An der Leine ist er noch unsicher. Kein Wunder – wie soll man sicher gehen lernen, wenn man nie geführt wurde? Doch mit Geduld und einer ruhigen Umgebung folgt er bereitwillig. Er braucht keinen Drill. Kein "Sitz! Platz! Fuß!" Skitter braucht Verständnis. Einen Menschen, der ihn spüren lässt: "Du darfst. Du musst nicht mehr kämpfen."

Vielleicht träumt er nachts von einem Garten, von Wiesen unter den Pfoten und Sonnenstrahlen auf dem Fell. Von einem Namen, den man liebevoll ruft. Vielleicht auch von einer Hand, die einfach bleibt.

Skitter ist kein Held in glänzender Rüstung. Aber er ist der leise Begleiter, der alles mit dir teilen würde – wenn du ihm nur den Weg zeigst.

Wenn du bereit bist, ihm eine Stimme zu geben und ihn Schritt für Schritt ins Leben zu begleiten, dann lass Skitter an deiner Seite neu beginnen. Er bringt alles mit, was ein Herz braucht: Treue, Sanftheit und stille Dankbarkeit.

Skitter ist bereit. Bereit, endlich zu leben. Bereit, geliebt zu werden.

Update März 2025 – Im Hundelager ist es nie wirklich still. Es gibt immer ein Bellen, Weinen oder das Scharren von Pfoten auf dem kalten Beton. Skitter liegt in seiner Ecke, zusammengerollt auf dem harten Boden, und wenn er könnte, würde er sich wahrscheinlich einen bequemen Sessel wünschen – aber der kommt in seiner aktuellen Lage leider nicht auf den Plan. Seine braunen Augen blitzen in die Dunkelheit, wo der Mond durch die Gitterstäbe schimmert. Auch wenn es hier nie ganz ruhig ist, taucht Skitter in eine Welt der Träume ab, die viel spannender (und definitiv gemütlicher) ist als das Lager.

In seinen Träumen sieht er sie: eine liebevolle Hand, die sanft über sein glänzendes Fell streicht. Es riecht nach frischen Blumen, warmem Brot und einer besonders leckeren Erdnussbutter, die er irgendwie immer vom Tisch klaut (natürlich zu wohlgemeinten, aber völlig missverstandenen Zwecken). Und das Beste daran? Er ist nicht nur ein Hund unter vielen, sondern der heimliche Liebling der Familie, Besitzer eines Gartens, in dem er seine charmantesten Blicke und die besten Keksdosen-Diebstahltricks auspacken kann.

In dieser Traumwelt gibt es einen bequemen Korb, der so weich ist, dass man fast ein schlechtes Gewissen bekommt, ihn zu betreten. Und immer wenn er sich umdreht, riecht es nach frisch gebackenen Waffeln – und vielleicht auch nach ein paar Keksen, die er ohne Rücksicht auf Verluste verschlingt.

Doch ein plötzliches Klirren eines Metallnapfes weckt ihn aus seinem süßen Traum. Mit einem Seufzen richtet er sich auf und blickt in die Dunkelheit. Noch ist er hier, im Lager, umgeben von anderen Hunden, die genauso sehnsüchtig hoffen wie er. Aber eines weiß Skitter sicher: Irgendwann wird er gefunden!

Also, wenn du den charmanten, völlig unverbesserlichen Skitter endlich in dein Leben holen möchtest, dann ruf doch einfach seine Vermittlerin an – er wartet nur darauf, die Keksdose in deinem Zuhause zu erobern!


Update August 2024-Etwas anderes als ein riesengroßes Missverständnis kann es doch nicht sein, sonst würde auf den Profilbildern dieser süßen Bande doch längst das alles bedeutende „Versprochen“ prangen. Wir haben lange gegrübelt…vielleicht zögern Sie, liebe Tierfreunde, ja noch, weil Sie sich zwischen den Geschwistern nicht entscheiden können? Da helfen wir gerne und nennen Ihnen die besten zwei Möglichkeiten:

Entweder Sie nehmen gleich zwei der Fellnasen bei sich auf oder Sie greifen in der Auswahl auf alte Kinderreime zurück: Ene- Mene- Mu kann wahre Wunder vollbringen! Ihr Schützling wird es Ihnen sein Leben lang danken!

Und wenn Sie sich jetzt aber immer noch nicht entscheiden können – wie wäre es, wenn wir Ihnen erzählen, dass aus den kleinen Mausezähnchen langsam richtige eigene Persönlichkeiten werden? Abgesehen davon, dass alle Sechs natürlich neugierig sind, wird Skitter hier, obwohl anfangs noch ein bisschen schüchtern, als kontaktfreudig und sehr lieb beschrieben. Das könnte er doch auch Ihnen zeigen, wenn Sie ein schönes Plätzchen für ihn haben.


Innerhalb eines Monats (Mai / Juni 2024) haben wir über 40 Welpen in die Vermittlung bekommen. Einige der Hundekinder sind mit ihrer Mama eingesperrt, andere wurden ohne elterliche Begleitung aufgegriffen oder abgegeben und fristen nun ihre Kindheit wortwörtlich mutterseelenalleine in einer kleinen Betonzelle in einem der riesigen Hundelager. Skitter und seine Geschwister Scoutie, Scrubby, Shaydon, Shipley und, als einziges Mädchen, Shaniqua, sind sechs davon. Woher die fast durchgehend weiße Rasselbande kommt oder wer sie ins Hundegefängnis gebracht hat, wissen wir nicht. Laut ihren Papieren sind sie zusammen mit ihrer Mama am zweiten Tag ihres Lebens ins Lager verfrachtet worden. Die Welpen-Mama durften wir leider nicht kennenlernen, denn die Lagerleitung will verhindern, dass wir sie in die Vermittlung aufnehmen. Zumindest bis jetzt, aber wir geben auch hier nicht auf. Die sechs Hundekinder sind jedenfalls aktuell (Stand Juni 2024) schon fast drei Monate alt und können, nein müssen, ihr eigenes Zuhause finden, fernab aller Hundegefängnisse. Und zwar lieber heute als morgen. Denn jeder Tag im Lager ist für die Hunde ein verlorener Tag.

Der erste Schritt in diese Richtung wurde mit dem Besuch der mit uns befreundeten Tierschützer Anfang Juni 2024 gemacht. Skitter ist, genau wie der Rest seiner kleinen Familie, den Umgang mit Menschen nicht gewohnt. Mal abgesehen von den Lagerwärtern, die eben so sind, wie man sich Lagerwärter vorstellt, zu deren Kernkompetenzen weder Tierliebe noch Tierschutz gehören. Aber das ist ein anderes Thema. Skitter jedenfalls scheint trotz den widrigen Umständen den Glauben an Menschenfreunde noch nicht verloren zu haben. Die Tierschützer berichten, dass Skitter relativ selbstbewusst und seinen Geschwistern gegenüber etwas herrisch sei. Im Gegensatz zu den fünf anderen sei er futterneidisch.

Leider leiden sowohl Skitter als auch alle seine Geschwister an Dermatitis. Vielleicht ist das eine Reaktion auf den Stress im Lager, vielleicht vertragen sie auch das miserable Futter dort nicht oder sind allergisch auf einen Stoff in ihrer Umgebung. Dermatitis ist eine stark juckende Hautkrankheit, die in der Regel gut behandelbar ist. Allerdings muss dazu erstmal etwas Ursachenforschung betrieben werden, am besten unter tiermedizinischer Aufsicht. Und diesen Aufwand, Sie ahnen es schon, betreiben die Lager in der Regel nicht. Es könnte ja etwas kosten…

Deswegen suchen wir für Skitter und seine fünf Geschwister schnellstmöglich ein Körbchen bei einer Familie oder Einzelperson. Freude an der Erziehung eines Welpen ist natürlich Grundvoraussetzung, genauso wie genügend Zeit, Platz, Tierliebe, Geduld und die Möglichkeit, Skitters medizinisches Problem behandeln zu lassen. Für Skitter ist eine baldige Adoption äußerst wichtig, damit die oben beschriebenen Eigenheiten noch korrigiert werden können.

Falls Sie sich in Skitters Welpenschnütchen verliebt haben und sowieso auf der Suche nach einem wahrscheinlich mittelgroß werdenden Hundekind sind, dann kontaktieren Sie doch bitte Skitters Vermittlerin. Damit auch Skitter die Möglichkeit bekommt, sich zu einem glücklichen, gesunden Hund entwickeln zu können.


Besuchen Sie Skitter auch auf unserer Homepage www.pro-canalba.eu

https://www.pro-canalba.eu/unsere-hunde/hundebeschreibung/?hund=Skitter_8065

Weitere Informationen:
Alter: geb. 26.03.2024
Schulterhöhe: 61 cm
Kastriert:noch nicht
Krankheiten: keine bekannt, gechipt, geimpft
Schutzgebühr: 390 € + 110 € Transportkostenbeteiligung
Vermittlung: Bundesweit, A, CH
Aufenthaltsort: Italien
Organisation: pro-canalba e.V.
Ansprechpartner: Ina Schoenfuss
eMail: [email protected]
Telefon: 0172-8386015