MILA ist mit Abstand das ärmste Hundemädchen, das wir kennengelernt haben

Verzweiflung macht sich breit. Verzweiflung bei den Menschen, die sich um MILA kümmern. Verzweiflung, weil sie seit einem Jahr bereit ist zur Ausreise. Verzweiflung,w eil sie sich beim Trainer soviel Mühe gegeben hat, über ihren Schatten zu springen. Verzweiflung, weil sie so eine zarte Seele hat. Verzweiflung, weil anscheinend niemand erkennt, wie dringend sie ein einfühlsames Zuhause braucht.
Aber der Reihe nach:

MILA ist mit Abstand das ärmste Hundemädchen, das wir kennengelernt haben. Äußerlich unversehrt und eine echte Schönheit, innerlich jedoch zutiefst verletzt und schwer an ihrer Seele erkrankt.
Sie muss in ihrem Leben Entsetzliches, ja Unvorstellbares erlebt haben.
Was ihre Peiniger ihr angetan haben, wissen wir natürlich nicht, aber als sie von unseren Tierschützern im Public Shelter gefunden wurde, in dem sie schon auf der Tötungsliste stand, haben sich die anderen neun Hunde in dem Zwinger schützend vor sie gestellt, bereit, sie zu verteidigen.
Sie hat sich hinter ihren Freunden so klein gemacht und so elend ausgesehen, dass den erfahrenen Tierschützern der Atem gestockt hat.
Alle zehn Hunde aus diesem Zwinger wurden gerettet und in ein privates Shelter gebracht. Das war im Dezember 2014.
Während es ihren Freunden gutging, hatte Mila es nicht geschafft, aus dem Panzer herauszukommen. Sie blieb in einer Ecke und wollte keinen Kontakt zu Menschen.
In Bukarest arbeiten wir eng mit einem wunderbaren Hundetrainer, der Mila aufgenommen hat, sobald ein Platz frei wurde. Für die Kosten der ersten drei Monate fanden wir eine Patenschaft, danach haben wir diese übernommen.

Und im Sommer 2017 bekamen wir die erlösende Nachricht des Trainers, dass Mila bereit ist zur Ausreise. Wir waren erleichtert und glücklich, denn gleichzeitig bedeutet das doch, dass wieder ein Angsthund nachrücken kann. Seitdem wartet sie, dass sie von jemandem entdeckt wird. Ein ganzes Jahr schon…

Sie hat mitgearbeitet mit dem Trainer. Sie hat „Blut und Wasser“ geschwitzt, aber sie hat gekämpft. Sie wollte ein „normales“ Hundemädchen werden. All ihre Ängste hat sie nach und nach hinter sich gelassen. Und wenn sie nicht mehr konnte, hat sie noch ein bisschen weitergemacht.
Um den Menschen zu gefallen. Um ein Zuhause zu finden und um der Welt zu zeigen, dass sie es geschafft hat.
Natürlich ist sie keine Draufgängerin geworden. Sie ist zurückhaltend und schaut sich die Menschen genau an. Sie prüft, auf wen sie sich einlässt.
Doch dann ist sie liebevoll und genießt die Gegenwart der Menschen.
Dennoch (denn wir passen ja auch unsere Schützlinge auf) wünschen wir uns für sie ein empathisches Zuhause. Am besten mit Menschen, die ihr alle Zeit der Welt lassen, die sie nicht sofort mit Liebe überfallen, die Mila bestimmen lassen, wie weit sie gehen möchte.
Am Ende dieses Kennenlernens werden „ihre“ Menschen mit Liebe, Vertrauen und lebenslanger Treue belohnt werden.

Geburtstag: 2009
Hündin
mittelgroß
Alle wichtigen Impfungen, gechipt und mit EU- Heimtierausweis
kastriert: ja
getestet Mittelmeerkrankheiten: ja
im Shelter seit: Dezember 2014

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