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Illegaler Welpenhandel fordert Opfer

von Michelle Breitenfeld
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Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) trauert um den geretteten Welpen Bibo. Das Team konnte in der
letzten Woche den Zwergspitz-Welpen Bibo aus den Fängen der illegalen Welpenmafia befreien. Doch kurz nach der Rettung ist der kleine Kerl nun an seiner Viruserkrankung gestorben.

Zunächst schien es, als sei die Rettung geglückt. War sie auch, denn Bibo konnte bereit und in die Obhut des HTV gegeben werden. Der gerade einmal acht Wochen alte Welpe litt sehr unter der frühen Trennung von seiner Mutter, doch gesundheitlich war er auf einem guten Weg. Binnen weniger Tage verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand enorm. Schließlich mussten Tierärzte den kleinen Rüden erlösen.

Zwergspitz-Welpe im Rahmen eines Undercover-Einsatzes gerettet

Bibo wurde im Rahmen einer verdeckten Ermittlung der HTV-Tierschutzberatung in Zusammenarbeit mit der Polizei und Behörde durch einen Fake-Kauf zunächst gerettet, schreibt der HTV in einem Bericht zu dem Vorfall. Das Team habe auf eine
Anzeige bei eBay Kleinanzeigen reagiert und den Kauf in die Wege geleitet. Ein kurzes Gespräch habe gereicht und innerhalb von zwei Stunden konnte ein Termin zum Kauf in Billstedt vereinbart werden.

Der Verein berichtet weiter über die Geschichte hinter dem Kauf. “Der Lockvogel und ihr Partner seien zu Besuch bei einer Freundin in Hamburg und wollten ihr den Welpen als Überraschung kaufen, da ihr alter Hund gestorben sei und sie sehr trauere.” Den Händlern ist es egal, welche Geschichte hinter dem Kauf steckt oder in welche Hände die Tiere geraten. Im Vordergrund steht das Geschäft und das Geld. Das Wohlergehen der Tiere hat keinerlei Bedeutung.

Bibo ist längst nicht das einzige Opfer

Wie edogs kämpfen einige weitere Organisationen, Vereine und Unternehmen gegen den illegalen Welpenhandel. Doch die Tricks der Händler und Händlerinnen werden immer perfider. Zudem werden sie Kriminellen vorsichtiger. Sie lassen sich den Personalausweis im Vorhinein schicken, kontrollieren Adressen und Klingelschilder. Maßnahmen die sie treffen, um nicht mehr so leicht enttarnt zu werden.

Die Corona-Pandemie hat sich nicht gerade positiv auf die illegale Welpenhandel-Situation ausgewirkt. Die gestiegene Nachfrage nach Hunden – insbesondere Welpen – befeuert den illegalen Handel mit Tieren im Internet.

edogs veranstaltet gemeinsam mit MERA The Petfood Family einen Fotowettbewerb mit Spendenaktion zum Thema #welpenschützen, bei dem Du Hundefutter für ein halbes Jahr gewinnen kannst. Unterstützt wird die wichtige Aktion von MERA-Markenbotschafter Ross Antony, der sich selbst seit Jahren im Tierschutz aktiv ist. 

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Welpen oft mit schweren Krankheiten infiziert

Schwere Erkrankungen sorgen dafür, dass die Welpen kaum eine Überlebenschance haben. Nicht selten steckt die Viruserkrankung Parvovirose dahinter. Parvovirose löst plötzliches Erbrechen und Durchfälle aus. Dadurch werden die kleinen, bereits schwachen Körper der Welpen weiter geschwächt. Das Virus führt zu einer Blutvergiftung und das Immunsystem wird heftig angegriffen. Dadurch ist es nicht mehr in der Lage, weitere Infektionen abzuwehren.

Haben die erkrankten Tiere das Virus “besiegt“, so heißt das nicht, dass sie ab sofort gesund sind. Spätfolgen sind oftmals ein großes Problem, denn die Infektion schädigt den Herzmuskel massiv. Auch Bibo litt und starb an Parvovirose.

Die leitende Tierärztin des HTV Dr. Urte Inkmann erklärt: „Das Parvovirus ist sehr ansteckend. Die Tiere aus dem illegalen Welpenhandel bekommen sowieso schon keinerlei gesundheitliche Versorgung und müssen unter abscheulichen Bedingungen leben, da wird erst recht nicht darauf geachtet, dass die Kofferräume oder Boxen, in denen sie transportiert werden oder leben müssen, gereinigt werden. So überträgt sich das Virus ungebremst auf die Welpen, die, weil sie so früh von ihrer Mutter weggerissen werden, kaum Antikörper entwickeln konnten.“

Quelle: Hamburger Tierschutzverein

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