In Hilden kam es am Mittwoch zu einem außergewöhnlichen Einsatz: Ein junger Hunde-Welpe stürzte auf einem Baugrundstück in ein schmales, metertiefes Bohrloch. Nur dank der schnellen Reaktion der Besitzer und einem hochkoordinierten Rettungseinsatz konnte das Tier nach über fünf Stunden lebend gerettet werden.
Ausreißer stürzt ins Bohrloch
Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule. Der kleine Hund hatte sich unter dem Gartenzaun hindurchgezwängt, den angrenzenden Bauzaun überwunden und fiel schließlich in das rund 30 Zentimeter breite Bohrloch – über fünf Meter tief. Die Besitzer sahen den Vorfall und alarmierten sofort die Feuerwehr.
Sofortmaßnahmen und schweres Gerät
Schon kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr war klar: Eine Rettung mit einfachen Mitteln war unmöglich. Der Welpe war zwar hörbar – ein wichtiges Lebenszeichen –, aber unerreichbar tief im Erdreich gefangen. In Zusammenarbeit mit der Friedhofsverwaltung, Stadtwerken und der Tiefbaufirma Scheven wurden Bagger angefordert, um die Rettung technisch überhaupt möglich zu machen.
Bagger graben sich zum Welpen vor
Gleich drei Bagger kamen zum Einsatz – jeder mit unterschiedlichen Spezifikationen. Besonders der dritte Bagger, ein Spezialgerät der Firma Scheven, musste sich zunächst selbst etwa einen Meter tief eingraben, um überhaupt die notwendige Tiefe zu erreichen. Diese Maßnahme war entscheidend, um den Schacht weit genug zu öffnen.
Lebenszeichen im Tunnel
Während der gesamten Aktion blieb der Kontakt zum Welpen über ein Schlauchsystem bestehen, das Sauerstoff in das Bohrloch leitete. Einsatzleiter Hans-Peter Kremer: „Man konnte ihn die ganze Zeit hören. Das war für uns das wichtigste Zeichen, dass er noch lebt.“ Dennoch war die Situation kritisch – mit jeder Bewegung rutschte der Welpe tiefer in die Enge.
Rettung nach über fünf Stunden
Erst gegen 18 Uhr – nach mehr als fünf Stunden intensiver Arbeit – konnte der kleine Ausreißer befreit und seinen überglücklichen Besitzern übergeben werden. „Der hatte richtig Angst“, so Kremer. „Bei Unruhe wurde er noch lauter – der hat fünf Stunden durchgejammert.“
Zusammenarbeit auf höchstem Niveau
Insgesamt waren acht Feuerwehrleute sowie mehrere städtische und externe Fachkräfte im Einsatz. „Das war ein Paradebeispiel für Teamarbeit unter extremem Druck“, resümiert die Feuerwehr. „Ein Einsatz wie aus dem Lehrbuch – nur eben mit einem tierischen Patienten.“
Ein kleiner Kämpfer mit großem Glück
Die Feuerwehr bedankte sich ausdrücklich bei allen Beteiligten und sprach von einem „nicht alltäglichen, aber erfolgreichen Einsatz“. Für den kleinen Welpen endete der Albtraum mit einem Happy End – und für die Helfer mit großer Erleichterung.
Quelle: Rheinische Post