Platzmangel, Personalknappheit und immer mehr ausgesetzte Tiere: Die Tierheime in Rostock und Greifswald sind überlastet und können besonders betreuungsintensive Hunde aktuell nicht mehr aufnehmen.
Rostock: Aufnahmestopp wegen Überlastung
Das Tierheim in Rostock-Schlage stößt räumlich und personell an seine Grenzen. Laut der zweiten Vorsitzenden des Rostocker Tierschutzvereins, Viktoria Mehlig, gilt derzeit ein Aufnahmestopp für Hunde mit besonderem Betreuungsbedarf sowie für verletzte Wildtiere. Eine saisonale Mehrbelastung in der Sommerurlaubszeit gebe es nicht mehr – das Problem sei inzwischen ganzjährig spürbar. Besonders Katzen würden häufig ausgesetzt. Mehlig kritisiert, dass sich die Einstellung vieler Menschen zu Tieren und deren Verantwortung verändert habe.
Greifswald: Alte und kranke Hunde besonders betroffen
Auch im Tierheim Greifswald ist die Lage angespannt. Nach Angaben einer Mitarbeiterin werden dort zunehmend alte und kranke Tiere abgegeben – vor allem dann, wenn ihre Behandlung Kosten verursacht. Dieses Phänomen habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Mit Urlaubsreisen habe das nichts zu tun, vielmehr sei es ein Anzeichen dafür, dass viele Tierhalter finanziell an ihre Grenzen kommen.
Gesellschaftliche Verantwortung gefragt
Die Situation in beiden Tierheimen macht deutlich, dass es nicht nur an Platz und Personal fehlt, sondern auch an Bewusstsein für die langfristige Verantwortung gegenüber Haustieren. Für Hunde bedeutet dies oft lange Wartezeiten auf einen Platz im Tierheim oder im schlimmsten Fall, dass sie gar nicht aufgenommen werden können. Tierschützer appellieren deshalb an potenzielle Halter, sich vor der Anschaffung eines Tieres über die entstehenden Kosten und Verpflichtungen im Klaren zu sein.
Quelle: tagesschau.de