Innerhalb weniger Tage tötet ein Schäferhund in Neumünster zweimal tierische Hausgenossen. Die Stadt stellt den Halter vor die Wahl: neues Zuhause organisieren – oder der Hund wird entzogen.
Tödliche Beißvorfälle erschüttern Neumünster
Am 6. August wurde der Chihuahua „Jonny“ Opfer eines Schäferhundangriffs – die Verletzungen waren so schwer, dass der Tierarzt ihn einschläfern musste. Nur wenige Tage später, am 11. August, wurde der Rauhaardackel „Fiete“ von demselben Schäferhund tödlich gebissen.
Halter behauptet: Hunde seien zuerst aggressiv gewesen
Der 20-jährige Halter äußerte sich gegenüber dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag: Seiner Darstellung nach hätten die beiden viel kleineren Hunde zuerst angegriffen. Er betont, ihm täten die Vorfälle sehr leid. Da sein Tier als gefährlich eingestuft ist, gelten für ihn strenge Auflagen – das Tier darf nur mit Leine und Maulkorb geführt werden. Er habe sowohl eine theoretische als auch eine praktische Prüfung absolviert, um die Erlaubnis für den Hund zu erhalten.
Stadt droht mit Beschlagnahmung – Frist gesetzt
Anders als behauptet, sei der Schäferhund bei der Attacke auf den Dackel offenbar nicht angeleint gewesen – ein klarer Verstoß gegen die Auflagen. Die Stadt Neumünster fordert nun vom Halter, ein geeignetes neues Zuhause für den Hund zu finden – andernfalls droht die Beschlagnahmung. Die Ermittlungen dauern an, doch in der Zwischenzeit hofft man, weitere Tragödien verhindern zu können.
Forderungen nach Hundeführerschein werden laut
Die Vorfälle haben eine breite gesellschaftliche Debatte entfacht: Tierschutzorganisationen wie PETA fordern nun einen verpflichtenden Hundeführerschein in Schleswig-Holstein. Sie argumentieren, dass mangelndes Wissen über Hundeverhalten, Körpersprache und Verantwortung zum Teil die Ursache für solche Angriffe ist. Eine Umfrage von 2023 zeigt, dass sich 68 % der Deutschen für eine solche Pflicht aussprechen. Niedersachsen gilt bereits als Vorreiter mit erfolgreichen Ergebnissen durch entsprechende Regelungen.
Quelle: RTL.de