Sie sehen harmlos aus, können aber lebensgefährlich sein – Kastanien stellen im Herbst eine oft unterschätzte Gefahr für Hunde dar. Warum das so ist und wie Sie vorbeugen können.
Kastanien – gefährliche Spielbälle für Hunde
Im Herbst liegen sie überall: glänzende, braune Kastanien. Für viele Hunde sind sie verlockend – sie riechen interessant, lassen sich gut im Maul tragen oder als Ballersatz nutzen. Doch genau darin liegt die Gefahr. Denn beim Spielen oder Kauen kann eine Kastanie leicht verschluckt werden – und das hat mitunter dramatische Folgen.
Die harte Schale und die runde Form machen Kastanien zu einem potenziellen Fremdkörper, der im Magen-Darm-Trakt stecken bleiben kann. Besonders bei kleinen und jungen Hunden kann es so zu einem Darmverschluss kommen. Dieser Zustand ist akut lebensbedrohlich und erfordert meist eine Operation.
Symptome erkennen – rechtzeitig handeln
Ein verschluckter Fremdkörper wie eine Kastanie zeigt sich oft nicht sofort durch eindeutige Symptome. Erste Anzeichen können Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Verstopfung sein. Im weiteren Verlauf kommen häufig Bauchschmerzen, Apathie und sogar Kreislaufprobleme hinzu.
Tierärztin Tina Hölscher warnt: „Die Symptome sind oft unspezifisch, aber jede Verzögerung kann lebensgefährlich sein. Wer einen Fremdkörperverdacht hat, sollte sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen.“
Je früher ein Darmverschluss erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung – oft genügt ein endoskopischer Eingriff, wenn schnell gehandelt wird.
So schützen Sie Ihren Hund im Herbst
Um Unfälle mit Kastanien zu vermeiden, sollten Hundehalter besonders wachsam sein:
Beim Gassigehen Kastanienbereiche meiden oder den Hund eng führen
Kastanien nicht als Spielzeug oder Apportiergegenstand verwenden
Neugierige Hunde gezielt vom Aufnehmen fremder Gegenstände abtrainieren
Bei ersten Symptomen nicht zögern – lieber einmal zu viel zum Tierarzt
Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Hund und Halter den goldenen Herbst sicher genießen.
Quelle: tageblatt.de
