Postboten und Zusteller sollen künftig besser vorbereitet sein, wenn sie bei ihrer täglichen Arbeit auf aggressive Hunde treffen – in Baden-Württemberg laufen dafür spezielle Trainingsprogramme.
Warum solche Trainings nötig sind
Jeden Tag riskieren Zusteller bei Auslieferungen Begegnungen mit Hunden – nicht selten kommt es zu Bissverletzungen oder gefährlichen Situationen. Solche Vorfälle verunsichern nicht nur die Betroffenen, sondern belasten auch Firmen mit Schadensfällen und Rechtsfragen. Die Angst vor Hunden, die vermeidbare Gefahr, und oftmals mangelhafte Vorbereitung machen diese Einsätze brisant.
In Baden-Württemberg hat der SWR darüber berichtet, dass Post- und Paketdienste nun verstärkt auf gezielte Trainings setzen, um MitarbeiterInnen auf mögliche Angriffe vorzubereiten. Damit soll sowohl die Sicherheit der Zusteller als auch die Gelassenheit gegenüber Hunden verbessert werden.
Wie der Trainingseinsatz aussieht
Das Training besteht nicht nur aus Theorie – sondern aus praxisnahen Szenarien, bei denen Zusteller mit echten oder simulierten Hundeverhalten konfrontiert werden. Beispielsweise wird das richtige Verhalten in Bedrohungssituationen eingeübt: ruhig bleiben, Körpersprache beachten, Rückzug, Deeskalation oder der richtige Umgang mit der Leine bzw. mit Rückzugswegen.
Solche Übungen sollen den Mitarbeitern helfen, Stresssituationen zu erkennen, nicht impulsiv zu handeln und im Ernstfall professionell zu reagieren. Außerdem wird vermittelt, wie man präventiv vorgeht – z. B. durch Klingeln, Ankündigung oder durch Beobachtung des Grundstücks vor dem Betreten.
Für Hundehalter und Zusteller: mehr Sicherheit durch Wissen
Für Zusteller bedeuten diese Trainings ein Plus an Sicherheit und Selbstvertrauen im Arbeitsalltag. Sie lernen, Situationen besser einzuschätzen, Aggression zu erkennen und deeskalierend zu handeln – statt in Panik zu geraten.
Gleichzeitig ist es für Hundehalter wichtig zu wissen: Ein gut sozialisierter, sicher gehender Hund und klare Hinweise („Hund im Garten“) tragen maßgeblich zur Vermeidung von Konflikten bei. Wenn beide Seiten – Zusteller und Hundehalter – sich ihrer Rollen bewusst sind, sinkt das Risiko für gefährliche Zwischenfälle deutlich.
Quelle: tagesschau.de

