Er wurde angebunden, mit Panzertape am Maul und ohne jede Chance auf Hilfe: Der junge Labrador „Haribo“ wurde in einem Wald bei Düsseldorf ausgesetzt – ein besonders grausamer Fall von Tierquälerei mitten in der Sommerhitze. Wie es dem Hund heute geht, wie das Tierheim reagiert und warum die Polizei nun ermittelt, erfährst du hier.
Gefesselt und hilflos im Wald
Ein Bild, das viele schockierte: In einem Waldstück bei Düsseldorf-Unterbach wurde ein Labrador-Rüde gefunden – bei drückender Juli-Hitze, angebunden und mit zugeklebter Schnauze. Ein Passant entdeckte den Hund rechtzeitig und brachte ihn ins Tierheim Düsseldorf. Der Zustand des jungen Tieres war kritisch – ohne die Möglichkeit zu hecheln, war Haribo in Lebensgefahr.
Ein tapferer Kämpfer mit großem Herzen
Im Tierheim angekommen, erhielt der Rüde sofort medizinische Hilfe. Trotz seiner Erfahrungen zeigt sich „Haribo“, wie ihn die Tierpfleger liebevoll tauften, aufgeschlossen und zutraulich. Der junge Labrador ist verspielt, etwas ungestüm und vermutlich erst rund zwei Jahre alt. Seine körperlichen Wunden heilen langsam – die Nase ist verletzt, die Ohren entzündet, tägliche Tierarztbesuche sind nötig.
Spenden und Anteilnahme aus der Bevölkerung
Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken waren überwältigend: Tausende Menschen teilten die Geschichte, drückten ihre Anteilnahme aus oder boten Unterstützung an – auch finanziell. Das Tierheim ist dankbar, denn es muss die Kosten für Behandlung und Pflege alleine tragen.
Polizei ermittelt wegen Tierquälerei
Der Fall Haribo beschäftigt inzwischen auch die Behörden. Das Tierheim hat Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Erste Hinweise auf den Vorbesitzer liegen bereits vor, Videoaufnahmen werden ausgewertet. Sogar juristische Hilfe wurde angeboten – kostenlos.
Noch keine Vermittlung – Haribo braucht Zeit
Vermittlungsanfragen für Haribo gibt es viele, doch das Tierheim bittet um Geduld: Solange der Hund nicht vollständig genesen ist und die rechtlichen Fragen ungeklärt sind, bleibt eine Vermittlung ausgeschlossen. Tierheimleiterin Melanie Gordon rechnet mit etwa anderthalb Wochen bis zur vollständigen Genesung.
Ein Fall, der bewegt – und mahnt
Hunde im Sommer einfach anzubinden und zurückzulassen – ein trauriges Phänomen, das Tierheime jedes Jahr aufs Neue erleben. Doch die Brutalität in Haribos Fall ist besonders erschütternd. Sein Schicksal rührt viele – und zeigt, wie wichtig Aufmerksamkeit, Zivilcourage und Mitgefühl im Umgang mit Tieren sind.
Quelle: Rheinische Post