Südrussischer Ovtcharka - Hunde & Welpen
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Eigenschaften und Verwendung von Südrussischer Ovtscharka
Der Südrussischer Ovtscharka liebt es, ein Haus samt eingezäuntem Grundstück zu bewachen. Wegen seines ausgeprägten Schutztriebes ist er in den Händen erfahrener Besitzer am besten aufgehoben. Hat sich das Tier erst einmal in die Familie integriert, erweist es sich als loyaler und anhänglicher Mitbewohner. Streng trennt das Tier seine Familie von Fremden. Ihnen begegnet er mit Mißtrauen.
Herkunft und Geschichte von Südrussischer Ovtscharka
Ursprünglich stammt der Südrussischer Ovtscharka von der Halbinsel Krim, wo mitunter widrige Witterung herrscht. Bereits vor vielen Jahrhunderten beschützen Schäferhunde im unwegsamen Terrain Merinoschafe. Sie waren jedoch nur bedingt als Schutz vor Wölfen geeignet, deshalb entschied man sich Hirtenhunde einzukreuzen. Die neue Rasse sollte in der Lage sein, die Herden nahezu selbständig zu bewachen. Unter anderem mussten sie dafür sorgen, dass nicht zu viele Tiere gleichzeitig die Wasserstellen aufsuchten und diese dabei zerstörten. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei der Rasse um Nachfahren vom Kaukasischen Owtscharka handelt, der dem Südrussischen Hund seinen massigen Körperbau vererbt hat. Das typische zottelige Fell hat er möglicherweise durch die Einkreuzung mit dem ungarischen Hirtenhund Komondor. Da der Südrussische Ovtscharka trotz seiner beachtlichen Größe überraschend wendig ist, waren bei der Entstehung der Rasse möglicherweise auch Windhunde beteiligt.
Schätzungen zufolge entstand die Rasse zwischen 1820 und 1850. Während ihrer Blütezeit rund um 1870 besaßen Schafhirten in der Ukraine bis zu fünf der intelligenten Tiere. Große Betriebe züchten den Südrussischer Ovtscharka sogar direkt auf ihren Anlagen. In Askania-Nova sollten 2.000 Vertreter der Rasse damit beschäftigt gewesen zu sein, die riesigen Herden zusammenzuhalten. Wie sehr sie geschätzt wurden, kann man an der Tatsache erkennen, dass ihr Wert bei Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem eines Vollblut-Rennpferdes gleichgesetzt wurde. Als von 1918 bis 1920 schwere Schlachten in der Region stattfanden, ließen viele Hunde ihr Leben. Bei einem Besuch des Professors an der Universität Odessa A. Brauner fand er nur mehr wenige Tiere vor. Ihm ist zu verdanken, dass das Überleben der Rasse gesichert wurde. Zwischen 1923 und 1939 erlebte die Rasse einen Aufschwung. Allerdings wurde sie nicht mehr zum Viehhüten, sondern zum Bewachen von Militärlagern eingesetzt. Nachdem der Bestand nach dem zweiten Weltkrieg wieder dezimiert war, wurde sie unter Einkreuzung des Komondor neu belebt. Schließlich erfolgte 1983 die Anerkennung durch die FCI.
Besonderheiten und Wissenswertes
Die Geschichte des Südrussischer Ovtscharka legt nahe, dass der Hund nicht für das Leben in der Stadt geboren wurde. Er braucht ein Revier, das er bewachen kann. Einige Zeit wurde dem Südrussischer Ovtscharka eine gewisse Schärfe nachgesagt. Sie wurde bewusst jenen Tieren angezüchtet, die vor dem Zweiten Weltkrieg Militärlager und -einrichtungen bewachten. Moderne Vertreter der Rasse sind verträglicher, wobei sie sich Artgenossen gegenüber eher dominant verhalten. Auch Fremde beobachtet der Südrussischer Ovtscharka mit Argusaugen.
Da die Rasse über Jahrhunderte selbständig in den Weiten der ukrainischen Steppe arbeitete ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Tiere sehr eigenständig sind. Daher ist konsequente Erziehung unbedingt schon in jungen Jahren erforderlich. Hundeerfahrung sollten Besitzer des bis zu 67 cm großen Tieres unbedingt mitbringen. Bemerkt das Tier nämlich eine Unsicherheit, übernimmt er gerne das Kommando. Bedingungslosen Gehorsam wird man bei dieser Rasse selten erreichen. Dennoch zeigt sich der Vierbeiner anhänglich, wenn er sich erst einmal in einer Familie eingewöhnt hat. Bedenken sollte man außerdem, dass der Südrussischer Ovtscharka mit seinem langen Fell regelmäßiges Bürsten benötigt.