Zahlreiche Tierheimhunde aus Nürnberg warten auf neue Adoptiveltern. Zwar werden sie in modernen Gebäuden bestmöglich untergebracht und dürfen auf einem weitläufigen Gelände leben, aber ein Heim kann dennoch kein Zuhause ersetzen. Jeder Hund wünscht sich feste Bezugspersonen, die lebenslang für ihn da sind und ihn als vollwertiges Familienmitglied akzeptieren.
Wer einen Tierheimhund adoptieren möchte, sollte sich diesen Schritt gründlich überlegen. Denn die meisten Vierbeiner sind gerade deshalb im Tierheim gelandet, weil jemand sich vorschnell zum Kauf eines niedlichen Welpen entschieden hat. Der eine kommt mit der Erziehung nicht zurecht, ein anderer hat zu wenig Zeit oder Platz für das Tier und manch einer möchte unabhängig bleiben und jederzeit verreisen können. Auch wenn Menschen sterben oder pflegebedürftig werden, bleiben Haustiere oft verwaist zurück. Hunde sind aber soziale Wesen, die eine enge Bindung zu ihrer Menschenfamilie aufbauen. Eine Trennung von ihr verkraften sie nur schlecht. Denn sie fühlen sich schuldig und vermissen ihre lieb gewonnenen Verwandten. Daher sollten nur diejenigen über eine Adoption nachdenken, die einem Hund dauerhaft gute Lebensbedingungen bieten können. Je nach Alter des Hundes muss sich die Planung vielleicht auf die nächsten 15 Jahre erstrecken.
Für alle Tierheimhunde aus Nürnberg fällt bei der Adoption eine Schutzgebühr an. Die Gebühr dient nicht nur dazu, die angefallenen Kosten der medizinischen Versorgung und Pflege auszugleichen, sondern soll auch vor spontanen Entscheidungen schützen. Ein Hund sollte grundsätzlich nicht verschenkt werden, weil die langfristigen Verpflichtungen, die mit seiner Aufnahme verbunden sind, sonst zu leicht vergessen werden. Das Tierheim Nürnberg ist vordringlich daran interessiert, zuverlässige Hundehalter zu finden, damit ein unglückliches Tier nicht noch einmal sein Zuhause verliert. Die Schutzgebühr liegt bei unkastrierten Hunden um 250 Euro, männliche kastrierte Hunde kosten etwa 300 und weibliche kastrierte Hunde um 350 Euro.
Einige Hunde kommen bereits im Welpenalter ins Tierheim, wo sie von Anfang an gut versorgt und erzogen werden. Andere haben schon viel erlebt und oftmals schwere Zeiten durchgemacht. Deshalb fällt es manchen Tierheimhunden schwer, Vertrauen zu Menschen aufzubauen. Auf der anderen Seite spricht einiges dafür, einen älteren Hund zu adoptieren. Denn für süße Welpen gibt es genügend Bewerber, sie haben beste Chancen, bald wieder in eine Familie integriert zu werden. Dagegen bleiben viele ältere Hunde übrig und müssen ihren Lebensabend im Heim verbringen. Ein erwachsener Hund ist schon sozialisiert und charakterlich ausgereift. Wenn der neue Halter ihn vorab kennengelernt hat, weiß er genau, was ihn erwartet. Und ein gemütlicher Hundesenior kann der perfekte Partner für ältere Menschen sein.
Das Tierheim Nürnberg steht unter der Leitung des Tierschutzvereins Nürnberg-Fürth und Umgebung e. V., der bereits 1839 zur "Verhütung der Tierquälerei" gegründet wurde. Heute beherbergt das Tierheim auf einem Gelände von 40.000 Quadratmetern Hunde, Katzen, diverse Nagetiere, Vögel und Schildkröten. Zu dem modernen Komplex gehören ein Tierfriedhof, eine Krankenstation, ein Welpenhaus, ein Shop und ein Event-Raum für Veranstaltungen und Erfahrungsaustausch. Die Mitarbeiter des Tierheims nehmen nicht nur Tiere auf, die dort abgegeben werden, sondern bergen auch Fundtiere.
Alle Neuzugänge bekommen zunächst eine medizinische Versorgung, bevor sie artgerecht untergebracht und sozialisiert werden. Neben der Basiserziehung für Hunde und einem Welpentraining gibt es auch spezielle Resozialisierungskurse für verhaltensauffällige Vierbeiner. Weiterhin stehen die kompetenten Tierpfleger allen Interessierten für Fragen rund um das Thema Haustier zur Verfügung. Sofern Kapazitäten frei sind, nimmt das Tierheim Nürnberg während Urlaubs- oder Krankheitszeiten Hunde und Katzen vorübergehend in Pflege. Alle Mitglieder des Tierschutzvereins dürfen mit geeigneten Hunden Gassi gehen, wenn sie zuvor am "Einführungskurs für Gassi-Geher" teilgenommen haben.
